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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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ihnen auf den Kopf geschlagen wird. Er hob seinen Baseballschläger – aber der war kein normaler Baseballschläger mehr. Irgendwie hatte er sich in eine grobe Astkeule verwandelt, sogar Zweige und Blätter waren noch dran.
    Dylan grinste ihn auf diese wahnwitzig glückliche Weise an. »Ach, kommen Sie schon, Trainer . Soll der Knabe mich doch angreifen. Sie werden sowieso langsam zu alt für so was. Sind Sie nicht deshalb in diese blöde Schule in Pension geschickt worden? Ich bin schon das ganze Schuljahr in Ihrem Team und Sie haben es nicht mal gemerkt. Sie haben Ihre Witterung verloren, Opa.«
    Der Trainer stieß ein wütendes Geräusch aus, wie ein blökendes Tier. »Das reicht, Zuckerpüppchen. Du bist erledigt.«
    »Glauben Sie etwa, Sie können drei Halbblute auf einmal beschützen, alter Mann?«, lachte Dylan. »Viel Glück.«
    Dylan zeigte auf Leo und eine Windhose bildete sich um ihn. Leo fiel vom Gehsteig, als wäre er hinuntergestoßen worden. Irgendwie schaffte er es, sich in der Luft umzudrehen, und knallte seitwärts gegen die Wand des Canyons, glitt ab und suchte verzweifelt nach etwas, woran er sich festhalten könnte. Endlich packte er eine dünne Felskante an die fünfzehn Meter unter dem Gehsteig und hing dort an den Fingerspitzen.
    »Hilfe«, schrie er nach oben. »Seil, bitte! Bungeeseil! Irgendwas!«
    Trainer Hedge fluchte und warf Jason seine Keule zu. »Ich weiß nicht, wer du bist, Kleiner, aber ich hoffe, du bist gut. Halt mir dieses Ding vom Leib«, er wies mit dem Daumen auf Dylan, »und ich hole Leo.«
    »Wie denn?«, fragte Jason. »Wollen Sie fliegen?«
    »Nicht fliegen. Klettern.« Hedge streifte die Schuhe ab und Jason hätte fast einen Herzschlag erlitten. Der Trainer hatte keine Füße. Er hatte Hufe – Ziegenhufe. Was bedeutete, dass diese Dinger auf seinem Kopf keine Beulen waren, ging Jason auf. Sondern Hörner.
    »Sie sind ein Faun«, sagte Jason.
    »Ein Satyr!«, fauchte Hedge. »Faune sind römisch. Aber darüber reden wir später.«
    Hedge sprang über das Geländer. Er segelte auf die Wand des Canyons zu und traf mit den Hufen auf. Dann jagte er mit unvorstellbarer Geschicklichkeit die Felswand hinab, fand Halt an Senken und Vorsprüngen, die nicht größer waren als Briefmarken, und wich Wirbelwinden aus, die ihn angriffen, während er sich auf Leo zuarbeitete.
    »Ist das nicht reizend?«, Dylan wandte sich Jason zu. »Jetzt bist du an der Reihe, Junge.«
    Jason warf die Keule. Das schien bei diesen starken Winden eigentlich keinen Sinn zu haben, aber sie flog genau auf Dylan zu, änderte sogar die Richtung, als er ausweichen wollte, und knallte so fest gegen seinen Kopf, dass er in die Knie ging.
    Piper war nicht so benommen, wie sie aussah. Ihre Finger schlossen sich um die Keule, als die auf sie zurollte, aber ehe sie zuschlagen konnte, richtete Dylan sich auf. Blut – goldenes Blut – sickerte aus seiner Stirn.
    »Netter Versuch, Junge.« Er sah Jason wütend an. »Aber du musst besser werden.«
    Der Gehsteig bebte. Haarrisse zeigten sich im Glas. Im Museum hörten die anderen auf, gegen die Türen zu hämmern. Sie wichen zurück und sahen voller Entsetzen zu.
    Dylans Körper löste sich in Rauch auf, als ob seine Moleküle zerfielen. Er hatte noch dasselbe Gesicht, dasselbe strahlend weiße Lächeln, aber seine ganze Gestalt bestand plötzlich aus wirbelndem schwarzen Dampf, seine Augen waren wie elektrische Funken in einer lebenden Sturmwolke. Er breitete schwarze rauchige Flügel aus. Wenn Engel auch böse sein könnten, entschied Jason, dann würden sie genau so aussehen.
    »Du bist ein Ventus «,sagte Jason, obwohl er keine Ahnung hatte, woher er dieses Wort kannte. »Ein Sturmgeist.«
    Dylans Lachen klang wie ein Tornado, der ein Dach von einem Haus reißt. »Ich bin froh, dass ich gewartet habe, Halbgott. Von Leo und Piper weiß ich seit Wochen. Hätte sie jederzeit umbringen können. Aber meine Herrin hat gesagt, dass noch ein dritter kommt – jemand ganz Besonderes. Sie wird mich für deinen Tod fürstlich belohnen!«
    Zwei weitere Windhosen landeten auf beiden Seiten Dylans und verwandelten sich in Venti – gespenstische junge Männer mit rauchigen Flügeln und Augen, aus denen Blitze schossen.
    Piper blieb liegen und spielte die Ohnmächtige, ihre Hand umklammerte noch immer die Keule. Ihr Gesicht war bleich, aber sie schaute Jason mit entschiedener Miene an und er begriff die Mitteilung: Lenk du sie ab. Ich schlage ihnen von hinten das Gehirn

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