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Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Ihr Taktik- und Waffenoffizier uns nicht zur Eile anhalten?"
    Er räusperte sich. "Natürlich, Ma'am. Ich nehme an, dass ein Gleiter bereitsteht."
    "So ist es."
    Ein Surren lenkte die Aufmerksamkeit jeder Person im Raum auf das Fenster. Vor diesem schwebte plötzlich ein Fluggleiter, der an der Frontseite mit Pulsern ausgestattet war.
    "Runter", brüllte Akoskin.
    Augenblicke später wurde der Raum durchsiebt.
     
    *
     
    Algethi-System, Pearl, Forschungsstation der nördlichen Hemisphäre, 17. September 2266, 18:10 Uhr
     
    Wenn Irina nicht längst gewusst hätte, dass Pavel ein Ex-Militär war, jetzt wurde das offensichtlich. Innerhalb von wenigen Minuten hatte er zwei der Flüchtlinge in Skinsuits gesteckt, war selbst in einen geschlüpft und hatte dann - ausgestattet mit Wärmesensoren - die Jagd aufgenommen. Neben dem Aufzugsschacht, der durch die herabrasende Aufzugskabine nach dem Angriff der I.S.P. bei der Verfolgung von Zev und ihr verkeilt war, gab es einen zweiten Ausgang.
    Irina beobachtete das Ganze über die Kameras des Skinsuits. Nachdem sie vor wenigen Minuten so viel Blut verloren hatte, wollte sie nicht direkt ins nächste Gefecht ziehen. Sie war Ärztin und Wissenschaftlerin, weder Marine noch Sicherheitsoffizier.
    Sie fanden den Fluggleiter nach kurzer Rastersuche. Die Triebwerke liefen bereits heiß, der Start stand bevor. Ein Partikelschuss aus Pavels Waffe traf die linke Schubdüse. Die Energie fluktuierte pulsartig. Die Düse glühte auf, dann deaktivierte sie sich endgültig.
    "So, du verdammtes Schwein, jetzt haben wir dich!", erklang die Stimme von Pavel aus dem Lautsprecher.
    Er schlich geduckt auf die Maschine zu, ging hinter einem Findling in Deckung. Die anderen näherten sich dem Gleiter von beiden Seiten. Chen reagierte nicht. Waren ihm die Optionen ausgegangen? Offensichtlich war der Fluggleiter nicht bewaffnet. Der I.S.P.’ler jedoch schon.
    "Wir stürmen in gestaffelter Formation", sprach Pavel ins Kragenmikro des Skinsuits. "Rechnet mit Schusswechsel."
    Irina bemerkte erst nach einigen Sekunden, dass sie damit begonnen hatte, auf ihren Fingernägeln zu kauen. Eine leidige Angewohnheit, die sie eigentlich bereits vor Jahren abgelegt hatte. Während Pavel und seine Männer auf den Gleiter zustürmten, betastete sie erneut ihren Körper. Die Erinnerung an die Verwundung war noch frisch. Sie glaubte, die Wunden zu spüren, die von den Partikeln in ihren Leib gerissen wurden; spürte das Blut aus sich heraus fließen, zusammen mit dem Leben, mit allem, was sie ausmachte. Ihr Atem flog.
    Als die Explosion erklang, keuchte sie erschrocken auf. Ihr Blick heftete sich an den Monitor. Wo eben noch der Gleiter gestanden hatte, stieg eine Wolke in den Himmel empor. Metallfragmente regneten herab, verkohlte Pflanzenreste flogen umher, jemand wimmerte. Irina sah das Ganze durch die Helmkamera eines Liegenden. "Pavel?!"
    Die Kamera fiel aus. Sie schaltete durch die Feeds, durchweg ohne Ergebnis. "Pavel!"
    "Ich bin noch hier", erklang es aus dem Mikro. Er hustete. "Bedauerlicherweise bin ich der Einzige."
    Irina schloss die Augen. Zwei Leben, die dank Chen verloren waren. So wie auch ihres eigentlich hatte ausgelöscht werden sollen. Sie begriff, dass Chen mehr war, als nur ein kleiner I.S.P. Agent.
    Killer trifft es wohl eher. Und zwar ein verdammt guter.
    Sie fragte sich unweigerlich, wer der Mann vorher gewesen war. Marine? Agent eines der Geheimdienste? Sicherheitsoffizier? Sie schüttelte den Kopf.
    Wer immer er auch war, die I.S.P. hat ihn verwandelt.
    Noch bevor sie Pavel etwas erwidern konnte, brach die Verbindung zusammen. Gleichzeitig fielen die Panels aus und das Licht schaltete auf Notbeleuchtung um. Auf den Monitoren stand groß das Wort: Lockdown. Und Irina begriff. Chen hatte den Komplex niemals verlassen. Der Gleiter war nur Ablenkung gewesen, um Pavel und seine beiden Kämpfer hier wegzulocken. Es war niemand mehr hier, im Forschungszentrum. Alle waren unterwegs zu den Gefangenenlagern, viele waren sie nie gewesen. Das kam ihnen jetzt zu Gute. Sollte es Opfer geben, würde das nur eines sein: sie selbst.
    Was immer der Dreckskerl auch plante, es lief darauf hinaus, dass sie ihn allein aufhalten musste oder dabei starb. Dieses Mal vermutlich endgültig.
     
    *
     
    Sol-System, Terra, Paris, 17. September 2266, 17:52 Uhr
     
    Die Partikelsalven zischten so nah über seinen Kopf hinweg, dass Captain Jayden Cross den Luftzug zu spüren glaubte. Der Rebell, der Walker und Cruz

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