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Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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nächsten Mission aufbrechen.” Das sonst zu einem kunstvollen Zopf geflochtene Haar von Giulia war zerzaust und ihre Uniform saß alles andere als makellos. “Helfen Sie Commander Devgan.” Sie deutete auf den rückwärtigen Bereich des Maschinenraums. “Der versucht gerade die Schnittstelle zur Schadenskontrolle wieder in Gang zu bringen, nachdem das neue Update für einen Red-Screen gesorgt hat.”
    Der junge Mann setzte zu einer trotzigen Erwiderung an, besann sich jedoch rechtzeitig eines Besseren und trottete davon. Giulia schob eine Magnet-Teleskopverlängerung neben einen Innensechskantschlüssel hinter ihren Gürtel, schaute sich kurz um und stapfte dann, beide Hände in die Hüften gestemmt, zu Noriko.
    “Ich frage mich wirklich, wo das noch enden soll”, sagte sie kopfschüttelnd. “Die Admiralität zieht uns die ganzen erfahrenen Leute ab und setzt mir irgendwelche Jungspunde vor die Nase. Und die sind obendrein nicht mal gut. Oder sie waren es bis vor Kurzem nicht. Seitdem die Akademieleitung ausgetauscht wurde, haben sich interessanterweise all ihre Noten verbessert und die Empfehlungsschreiben haben sich in Loblieder verwandelt.”
    “Politik”, sagte Noriko müde. “Glaub mir, ich habe in den letzten Tagen mehr als eine Diskussion mit dem Captain darüber geführt - er hätte beinahe ein Pad gegen die Wand geworfen.”
    Giulia kicherte, besann sich jedoch darauf, dass sie sich im Maschinenraum befanden und sie die Chefingenieurin war, und setzte wieder eine neutrale Miene auf. “Bei mir sind es meist Werkzeuge. Glaub mir, mein Quartier hat schon mehr als eine Delle in der Wandverkleidung.”
    “Ich erinnere mich nicht daran, beim gestrigen Abendessen etwas davon bemerkt zu haben. Danke übrigens für die Einladung. Es hat gut getan, einfach mal ein paar Stunden abzuschalten.”
    “So schlimm?”
    Noriko nickte. “Ich dachte ja früher schon, dass dieser ganze Papierkram ineffizient und überflüssig ist, doch das hat mittlerweile Ausmaße angenommen … Es gibt kein einfaches Abnicken mehr, jeder Bericht wird von drei Personen gegengezeichnet: dem zuständigen Offizier innerhalb der Verwaltung, einer Fachperson, die nach Schwachstellen sucht und einem Controller der Inner Security Police.
    Natürlich versuchen die ersten beiden alles so perfekt zu machen, dass Letzterer nichts mehr zu beanstanden hat. Für den vergangenen Bericht hatte ich zwölf Verbesserungsvorschläge!”
    “Das ist eine Menge.”
    “Und das war die Anforderung für die Nahrungsversorgung.”
    Giulia versuchte, ein weiteres Kichern in ein Husten zu verwandeln. “Tut mir leid, das ist … traurig. Aber nachdem wir nun beide unserem Ärger Luft gemacht haben: Du bist sicher aus einem bestimmten Grund hier.”
    “Das neue Transmittertor”, antwortete sie. “Wir werden gleich einen Testlauf starten und da hätte ich dich gerne dabei.”
    Die L.I. nickte und sie gingen in den hinteren Teil des Maschinenraums, wo sich der Lift befand, der gerade zur zweiten Ebene fuhr. Dort war der Helix-Konverter verbaut, es gab einen direkten Zugang zum Hochenergie-Speicherring und eine Schleuse zur Antriebssektion.
    Sie ließen den Schacht hinter sich und betraten eines der an den Maschinenraum angrenzenden technischen Labore, das komplett umgebaut worden war. Mehrere Terminals reihten sich nebeneinander auf, davor waren Kraftfeldprojektoren in den Boden verbaut, die ein kugelschalenförmiges Feld rund um das neu errichtete Tor projizieren konnten.
    Das Tor!
    Noriko starrte fasziniert auf das Wunderwerk der Technik.
    Der Bogen war etwa drei Meter hoch und zwei breit – ähnelte einer Tür, die mitten auf einem Podest emporragte. Überall am Bogen waren Schaltflächen und Panels angebracht, aus denen kleine Antennen abstanden. Gerade entstand ein Flimmern aus Punkten inmitten des Rahmens, verdichtete sich und bildete Sekunden später eine glatte, rötliche Fläche.
    “Admiral Rispon gab uns zu verstehen, dass wir das Experiment starten sollen”, sagte Lieutenant Boris Jegorow, Giulias Stellvertreter, entschuldigend. “Bisher sind alle Werte auf Grün.”
    “Das geht schon klar”, erwiderte die L.I. gelassen. “Ein Wunder, dass Rispon nicht mit ausgerichtetem Pulser danebensteht, um uns anzutreiben.” Einige der anwesenden Techniker runzelten bei diesen Worten missbilligend die Stirn und warfen Giulia böse Blicke zu. Doch die kümmerte sich nicht darum - was Noriko beunruhigt zur Kenntnis nahm - und bezog Aufstellung hinter

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