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Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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voran.
    "Ich gönne dem Dreckskerl ein solches Ende", erklang die Stimme des stellvertretenden Sensoroffiziers Lieutenant Pjotr Nurakow. Solange Tess Kensington auf einer geheimen Mission unterwegs war, versah er seinen Dienst in der Alpha-Schicht. "Er hätte uns alle an Sjöberg ausgeliefert."
    "Er wollte nach Hause", erwiderte Lieutenant Michael Larik. 
    Der Marsianer saß erst seit wenigen Monaten hinter der Kommunikationskonsole. Giulia war fasziniert von den Tätowierungen, die er anstelle von Augenbrauen trug. Larik ersetzte Sarah McCall. Die Verräterin war kurz vor dem fehlgeschlagenen Putsch Michalews enttarnt worden und geflohen.
    "Nimmst du Cahill etwa in Schutz?" Nurakow klang empört.
    "Natürlich nicht." Schweigen. Dann: "Aber ich kann es nachvollziehen. Schaut euch doch an, wo wir gelandet sind. Inmitten einer Horde Rebellen."
    "Mit einem Killchip im Schädel." Die Stimme des Sensoroffiziers klang jetzt beinahe drohend. "Und den hat uns unser sauberer Herr Präsident eingepflanzt. Der Weg nach Hause führt uns direkt in die Leichenhalle."
    "Das sagen zumindest Cross und die anderen. Aber echte Beweise für diese Verschwörungstheorie um Michalew und Sjöberg haben sie nicht geliefert."
    Stille.
    "Na dann frag doch mal Commander Ishida, die hat da sicher ihre eigene Meinung zu." Eine Hand klatschte gegen eine Stirn. "Ach halt, geht ja gar nicht. Denn sie liegt im Koma! Mehr Beweise als diese verdammten Bomben in unseren Schädeln brauche ich eigentlich nicht. Die Rebellen sind mir tausend Mal lieber als so ein Präsident. Ganz zu schweigen von Admiral Walker. Ein Kotzbrocken ist das."
    Giulia robbte unter der Konsole hervor und setzte sich auf. Schweigend lauschte sie dem Disput.
    "Bei der roten Mutter, ich verteidige weder Cahill noch Nolan. Die beiden haben Scheiße gebaut und bitter dafür bezahlt. Aber ..."
    "Sie sollten weniger diskutieren und lieber Ihre Arbeit fortsetzen", sagte Peter Task.
    Erst jetzt bemerkte Giulia den Lieutenant. Er saß wie stets hinter der Navigationskonsole und arbeitete schweigend vor sich hin. Das Schiff würde zwar in naher Zukunft nirgendwohin fliegen, das hielt ihn aber offensichtlich nicht davon ab, fiktive Szenarien durchzuspielen.
    "Das tun wir, Sir", sagte Nurakow. "Trotzdem muss es doch gestattet sein, ein offenes Wort zu wechseln. Immerhin haben wir alle eine verdammt ungewisse Zukunft vor uns."
    "Sie dürfen jedwedes politische Szenario gerne so oft durchdiskutieren, wie Sie wollen. Aber nehmen Sie dabei Rücksicht auf unsere Chefingenieurin, deren Stellvertreter die Geiselnahme im Maschinenraum nicht überlebt hat."
    Alle Blicke richteten sich auf Giulia.
    "Ich hätte es nicht besser sagen können", erklang die Stimme von Doktor Janis Tauser. Der Schiffspsychologe trat gerade aus dem Bereitschaftsraum von Jayden Cross.
    Was hat er denn dort zu suchen?
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, sagte er: "Ich habe dem Captain nur etwas zurückgebracht. Commander", wandte er sich an Giulia, "ich kämpfe gerade mit einem technischen Problem in meinem Mandantenquartier. In der aktuellen Situation kann ich das noch weniger gebrauchen als sonst. Sie verstehen doch? Wären Sie so freundlich, später bei mir vorbeizuschauen? Ich denke, Sie kriegen das recht schnell wieder hin."
    Normalerweise mochte Giulia die ruhige und bedächtige Art des Mannes. Seine Augen schauten irgendwie immer gütig drein, er machte stets ein freundliches Gesicht und strich sich oft nachdenklich über seinen Vollbart. Doch momentan war sie einfach nicht in der Stimmung für allzu offene Freundlichkeit. "Natürlich, Doktor."
    "Danke."
    Als Tauser die Kommandobrücke verließ, wartete Giulia noch einen Moment, erst dann ging auch sie. Sollten Nurakow und Larik doch so lange diskutieren, bis ihnen schwindelig wurde. Es war ja nicht so, als trüge sie die Schuld am Tod von Jegorow. Ihr Stellvertreter hatte in blindem Aktionismus einen Fehler gemacht. Dieser Idiot. Ständig war er am Nörgeln gewesen und hatte sie von der Arbeit abgehalten. Wieso dachte sie überhaupt darüber nach? Der Maschinenraum wartete.
    Sie schüttelte den Kopf und vertrieb die Gedanken.
     
    *
     
    Stealth-Schiff ILLUMINA, auf dem Weg ins 50 Cassiopeiae-System, 10. Juli 2266, 10:58 Uhr
     
    Irgendetwas stimmt da nicht.
    Der Verdacht beschlich sie nicht zum ersten Mal. Immer öfter stellte sie fest, das Alpha 365 sie musterte. Erwiderte sie seinen Blick, schaute er jedoch schnell zur Seite. Und ständig rutschte er nervös auf

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