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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Der blonde Mann mit den breiten Schultern saß leicht
vornübergebeugt auf dem weißen Hengst, einem
prächtigen Tier, das trotz der Beanspruchung noch kraftvolle
Bewegungen machte. Seine klugen Augen beobachteten aufmerksam die
Umgebung, als rechne es ständig mit einer Gefahr.
    Der Reiter auf dem weißen Hengst, der auf den Namen
Yümaho hörte, war niemand anders als Björn
Hellmark.
    Hellmark wußte nicht, daß er in Genf lebte,
wußte nicht mehr, wie er hieß, und daß er aus dem
20. Jahrhundert stammte. Er hatte vergessen, daß er mit dem
Zeitschiff Arsons, des Mannes aus der Zukunft, in die ferne
Vergangenheit der Erde gestartet war, um herauszufinden, worauf der
Untergang der in Blüte stehenden Insel Xantilon
zurückzuführen war. Auf Xantilon, einem Land, das zur
gleichen Zeit wie die sagenhaften Inselreiche Atlantis und Mu in
einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes sanken, hatte
offenbar eine Priestergruppe die Oberhand gewonnen, die sich
gefährlichen und bedrohlichen Riten widmete. Unheimliche
Mächte waren beschworen worden – und erschienen. Die
Wirkung dieser Mächte verursachte schließlich den
Untergang.
    Björn Hellmark hatte noch in seiner Zeit herausgefunden,
daß auch die Welt der Gegenwart noch von Wesen aus jenseitigen
Reichen aufgesucht und bedroht wurde, daß Menschen, auf
rätselhafte Weise manipuliert, in ihrer Freiheit
eingeschränkt wurden und sich oft so verstrickten, daß sie
Schaden erlitten und sogar den Tod fanden.
    Was seinerzeit auf Xantilon geschah, hatte offenbar nicht zu einer
Entscheidung geführt. Die entscheidende Auseinandersetzung
sollte die Welt der Gegenwart erleben.
    Die Kräfte, die seinerzeit auf Xantilon sich auswirkten,
formierten sich neu. Eine Person – der Priester der Schwarzen
Kaste, Molochos, der sich zum Herrscher über das
Dämonenreich emporgeschwungen hatte – wollte die Welt
unterwerfen und dem absolut Bösen zum Sieg verhelfen.
    Das alles wußte Hellmark nicht mehr.
    Er wußte auch nicht mehr, daß in seiner Begleitung
sich zwei treue Freunde befunden hatten, die er während eines
heftigen Erdbebens aus den Augen verlor. Ebenso unbekannt war ihm,
daß er in seiner Eigenzeit, im Jahr 1975, eine Frau
zurückgelassen hatte, die er liebte. Carminia Brado. Die
hübsche Brasilianerin lebte in dem Luxusbungalow in Genf und
wußte zu diesem Zeitpunkt ebensowenig vom Schicksal des
geliebten Mannes wie Björn Hellmark etwas über sie
wußte. Daß die Brasilianerin aber zu diesem Zeitpunkt
durch eine trickreiche Manipulation in die Abhängigkeit der
Dämonen geraten war, ahnte die rassige Südamerikanerin
nicht.
    Der Mann auf dem weißen Pferd befand sich in der
Vergangenheit und wußte nichts mehr von seiner Herkunft. Durch
einen Unfall hatte er das Gedächtnis an seine eigene
Vergangenheit verloren. Er wußte nur eins: er war ein
Kämpfer gegen die Ungerechtigkeit, gegen das Böse. Er
stellte sich den Herausforderungen der Geister und Dämonen. Seit
Wochen war er unterwegs. Er hatte den Auszug der Menschen aus der
Hauptstadt der Insel erlebt, war Zeuge deren Vernichtung geworden und
wußte, daß dies alles nur Zeichen eines Anfangs
waren.
    Die Kräfte formierten sich. Ein neuer Angriff war nur noch
eine Frage der Zeit. Der Untergang Xantilons stand in den Sternen.
Seit seinem Aufenthalt in den grauen Vortagen der Welt war Hellmark
mit Flüchtlingen aus der zerstörten Stadt, mit
Hexenmeistern und Magiern und einsam reitenden Kriegern
zusammengetroffen, die wie er auf der Suche nach den Dämonen
waren und hofften, sie im Zweikampf zu besiegen. Durch diese Menschen
hatte er viel erfahren und viel dazu gelernt. Er bewegte sich im
phantastischen Sagenreich der Erde, als sei er hier geboren.
    Das Gebirge, durch das er tagelang gestreift war, lag hinter ihm.
Endlos weit und sonnenüberflutet dehnte sich die
rot-orangefarbene Wüste vor ihm. Weit und breit war kein Baum
und kein Strauch.
    Es gab keinem Pfad, den er hätte benutzen können, kein
Hinweisschild, das ihn auf eine besondere Wegstrecke aufmerksam
gemacht hätte.
    Das Gebirge war mit einem Mal zu Ende gewesen. Dort, so hatte es
immer geheißen, befände sich der Sitz der
dämonenverehrenden Schwarzen Priester. Er hatte ihre Spuren
jedoch nicht gefunden.
    Hellmark kam es vor, als befände er sich seit einer Ewigkeit
in den Bergen, dabei waren erst vier Wochen vergangen. Nachdem er
festgestellt hatte, daß die Suche nach den geheimen und
verbotenen Orten vergebens gewesen war, hatte er das Ganze

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