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0728 - Lichter der Verdammnis

0728 - Lichter der Verdammnis

Titel: 0728 - Lichter der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Aber er wollte nicht sterben!
    Er wollte zurück in seine eigene Welt. Fort aus diesem dämonischen Nichts. Er hatte sich nicht im Laufe von über 500 Jahren ein Imperium aufgebaut, um es jetzt anderen zu schenken, irgendwelchen Nachfolgern oder gar dem Staat.
    Wie groß sein Reich war, wusste er selbst nicht genau. Das war Sache seines Geschäftsführers Rhet Riker, der Seneca Industries verwaltete - oder in der Parallelwelt Tendyke Industries. Ihm selbst ging es nur darum, Macht ausüben zu können, Wirtschaft und Politik beeinflussen zu können. Wenn Ty Seneca hustete, hatte der Rest der Welt Grippe zu bekommen…
    Und nun hatte ihn so ein verdammter Dämon einkassiert und ließ ihn in seinem Verlies verrotten!
    In Senecas Welt hätte der sich das bestimmt nicht getraut. Und in dieser Welt von Weichlingen und Gegenspielern, in die es Seneca verschlagen hatte, musste der Dämon tot sein. Anders konnte Seneca es sich nicht erklären, dass Baal sich Sthen so lange nicht mehr um ihn kümmerte.
    Vielleicht hatte dieser verdammte Zamorra ihn erschlagen und damit endlich mal ein gutes Werk getan.
    Ansonsten konnte er gern zur Hölle fahren!
    Nachdem es Seneca damals in die falsche Welt verschlagen hatte, nahm er die Identität seines Doppelgängers Robert Tendyke an. Er versuchte, zumindest die Strukturen der Macht anzugleichen, indem er Tendyke Industries vergrößerte und den seiner Firmengruppe den größten Konkurrenten einverleibte. Aber danach hatte Zamorra ihn enttarnt -und Tendyke aus Senecas Welt befreit!
    Seither befand sich Seneca nur noch auf der Flucht oder in Gefangenschaft.
    Er musste hier raus und irgendwie wieder zurück. Dorthin, wohin er gehörte.
    Je länger er in diesem Kerker war, desto mehr verlor er an Kraft. Er musste in den letzten Wochen mindestens 20 Kilo abgenommen haben, und der Durst war ein ständiger Begleiter geworden. Je schwächer er wurde, desto schwerer fiel es ihm, die Ratten zu fangen, von denen er lebte. In all den fünf Jahrhunderten war es ihm niemals so schlecht ergangen wie jetzt, nicht einmal ganz zu Anfang, als er als Zigeunerjunge Roberto durch ein Land wanderte, dessen Menschen nur Verachtung für ihn zeigten.
    Später hatte er es ihnen allen heimgezahlt - er, der Sohn des Asmodis.
    Aber was half ihm jetzt die Erinnerung an damals? Nur das Jetzt zählte. Er musste irgendwie hier raus!
    Er hörte das Fiepen einer Ratte ganz in seiner Nähe.
    Er griff zu.
    Bekam das Tier zu fassen.
    Das Tier…?
    ***
    Yves Cascal wog den Ju-Ju-Stab in seinen Händen. Nachdenklich betrachtete er die Zauberwaffe.
    Eigentlich gehörte sie Professor Zamorra, der sie vor langer Zeit von dem südamerikanischen Zauberer Ollam-onga geschenkt bekommen hatte. Der hatte sie Robert Tendyke zur Verfügung gestellt, und Yves hatte sie diesem stibitzt. Inzwischen hatte er Tendykes und Zamorras Genehmigung, den Stab verwenden zu dürfen, und er hatte versucht, damit den Mord an seinem Bruder Maurice zu rächen. Aber es war ihm nie gelungen, den Erzdämon Lucifuge Rofocale mit dem Ju-Ju-Stab zu töten.
    Satans Ministerpräsident hatte sein Ende durch eine andere Hand gefunden…
    Der Stab war unterarmlang, aus Holz und mit allerlei Schnitzereien verziert. Am oberen Ende trug er einen geschnitzten Jaguarkopf. Dieser Stab war die ultimative Waffe gegen Dämonen. Schon eine bloße Berührung mit dem Stab genügt, um jeden echten Dämon zu töten - unabhängig von dessen Stärke und Macht.
    Cascal hütete sich, den Stab zu lange und zu intensiv anzuschauen. Sein Amulett, der sechste und damit zweitstärkste Stern von Myrrian-ey-Llyrana nach Professor Zamorras siebtem Amulett, hatte ihm einiges darüber verraten, wenn auch längst nicht alles.
    So wusste Cascal jetzt, dass das obere Ende des Ju-Ju-Stabes von Imhotep, dem ägyptischen Magier, in Form eines Bastet-Kopfes umgestaltet wurde - doch war, wenn man zu genau hin schaute, auch darin immer noch eine Fratze zu erkennen, die vom Anblick her den menschlichen Geist verwirrte und in den Wahnsinn treiben konnte. Der Ju-Ju-Stab war ein fürchterliches Relikt aus einer längst vergessenen Zeit. Wie er in Ollam-ongas Hände gelangt war, wusste Cascal nicht, und er wollte es auch lieber nicht erfahren.
    Bisher hatte er den Stab einfach nur als Waffe gegen Dämonen benutzt - und mehr wollte er auch nicht.
    Es hatte eine Zeit gegeben, in der er überhaupt nichts von Magie wissen wollte und sich dagegen geweigert hatte. Doch die Magie war zu ihm gekommen, sein Schicksal

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