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Herr des Chaos

Herr des Chaos

Titel: Herr des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die Aes Sedai galt. Jetzt die anderen Aes Sedai. »Manchmal handeln sie komplizierter oder grober, aber manchmal ist es auch einfacher, als man es uns in der Bürg gelehrt hat, und es funktioniert genausogut.«
    »Du willst, daß Aes Sedai und Weise Frauen gemeinsam lernen?« Elayne verzog belustigt den Mund. »Egwene, dem werden sie niemals zustimmen, in tausend Jahren nicht. Sie werden jedoch vermutlich Aiel-Mädchen auf ihre Eignung zur Novizin prüfen wollen, wenn sie es herausfinden.«
    Egwene zögerte. Aes Sedai, die mit Weisen Frauen gemeinsam lernten. Als Lehrlinge? Das würde niemals geschehen, aber Romanda und Lelaine könnten besonderen Nutzen aus ein wenig Ji'e'toh ziehen. Und Sheriam und Myrelle und... Sie setzte sich bequemer hin und gab ihre Hirngespinste auf. »Ich bezweifle, daß die Weisen Frauen Aiel-Mädchen als Novizinnen akzeptieren würden.« Sie hätten es vielleicht früher getan, aber heute sicherlich nicht mehr. Jetzt konnte Egwene nur noch erwarten, daß sie höflich mit Aes Sedai umgingen. »Ich dachte an eine Art Bündnis. Elayne, es gibt weniger als tausend Aes Sedai. Und wenn du jene Weisen Frauen mit einbeziehst, die in der Wüste bleiben, gibt es, glaube ich, mehr Weise Frauen, die die Macht lenken können, als Aes Sedai. Vielleicht viel mehr. Wie dem auch sei, ihnen entgeht niemand mit dem Talent.« Wie viele Frauen waren auf dieser Seite der Drachenmauer gestorben, weil sie plötzlich die Macht lenken konnten, ohne vielleicht zu wissen, was sie überhaupt taten, oder jemanden zu haben, der sie lehren konnte? »Ich will mehr Frauen einbringen, Elayne. Was ist mit Frauen, die lernen können, welche die Aes Sedai aber nicht finden, bevor sie als zu alt erachtet werden, um Novizinnen zu werden? Ich sage, wenn sie lernen wollen, sollen sie es versuchen, selbst wenn sie vierzig oder fünfzig sind oder ihre Enkel wiederum Enkel haben.«
    Elayne schlang lachend die Arme um sich. »Oh, Egwene, die Aufgenommenen werden es lieben, jene Novizinnenklassen zu unterrichten.«
    »Sie werden es lernen müssen«, sagte Egwene bestimmt. Sie hielt es für durchführbar. Die Aes Sedai hatten stets gesagt, man könne zwar zu alt sein, um Novizin zu werden, aber wenn man lernen wolle... Sie hatten ihre Meinung bereits teilweise geändert. Sie hatte in der Menge Gesichter gesehen, die älter als Nynaeves Gesicht über dem Novizinnen-Weiß gewesen waren. »Die Burg hat ihre Aufgabe, Menschen auszuschließen, stets ernst genommen, Elayne. Wenn du nicht stark genug bist, wirst du fortgeschickt Weigere dich, dich einer Prüfung zu unterziehen, und du wirst fortgeschickt. Versage bei einer Prüfung, und du mußt fort. Sie sollten bleiben dürfen, wenn sie es wollen.«
    »Aber die Prüfungen sollen sicherstellen, daß man stark genug ist«, widersprach Elayne. »Nicht nur in bezug auf die Eine Macht, sondern auch in sich selbst. Du willst doch sicherlich keine Aes Sedai, die zerbrechen, wenn sie zum ersten Mal unter Druck geraten? Oder Aes Sedai, die kaum die Macht lenken können?«
    Egwene schnaubte. Sorilea wäre aus der Burg verwiesen worden, ohne jemals einer Eignungsprüfung zur Aufgenommenen unterzogen zu werden. »Vielleicht können sie keine Aes Sedai werden, aber das bedeutet nicht, daß sie nutzlos sind. Man traut ihnen immerhin zu, die Macht nach zumindest annähernd eigenem Gutdünken zu gebrauchen, sonst würden sie nicht in die Welt hinausgeschickt. Mein Traum besteht darin, daß jede Frau, die die Macht lenken kann, irgendwie mit der Burg verbunden sein sollte. Jede einzelne.«
    »Auch die Windsucherinnen?« Elayne zuckte zusammen, als Egwene nickte.
    »Du hast sie nicht verraten, Elayne. Ich kann nicht glauben, daß sie ihr Geheimnis so lange bewahrt haben.«
    Elayne seufzte tief. »Nun, was geschehen ist, ist geschehen. Du kannst nichts ungeschehen machen. Aber wenn deine Aiel besonderen Schutz erhalten, sollte er dem Meervolk auch zugestanden werden. Laß die Windsucherinnen ihre Mädchen lehren. Keine MeervolkFrau mehr, die gegen ihren Willen von Aes Sedai vertrieben wird.«
    »In Ordnung.« Egwene spie auf ihre Handfläche und streckte die Hand dann aus, und kurz darauf spie auch Elayne auf ihre Hand und grinste, als sie sich die Hände gaben, um den Handel zu besiegeln.
    Dann schwand das Grinsen langsam. »Hat dies etwas mit Rand und seinem Straferlaß zu tun, Egwene?«
    »Teilweise. Elayne, wie konnte der Mann so...?« Sie mochte die Frage nicht zu Ende stellen. Es gab ohnehin keine

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