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Herr des Chaos

Herr des Chaos

Titel: Herr des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gerichtet gewesen zu sein. Vielleicht auch auf die Aes Sedai. Jede hielt ihr Pferd ein Stück von dem Gewirr der Speere und Schwerter und Flammen zurück, aber nicht allzu weit, und stellte sich manchmal in den Steigbügeln auf, um besser sehen zu können.
    Rand entdeckte Erian schnell, schlank und dunkelhaarig, auf einer hellgrauen Stute. Lews Therin grollte, und Rand schlug fast ohne nachzudenken zu. Er spürte unterdessen die Enttäuschung des anderen Mannes. Geist, um sie abzuschirmen, mit einem leisen Widerstand, der anzeigte, daß er durch ihre Verbindung mit Saidar hindurchschnitt, und sobald dies geschehen war, schleuderte sie eine Keule aus Luft bewußtlos aus dem Sattel. Wenn er beschloß, sie zu dämpfen, wollte er sie wissen lassen, wer es tat und warum. Eine der Aes Sedai rief, daß sich jemand um Erian kümmern sollte, aber niemand schaute in Richtung der Bäume. Niemand dort draußen konnte Saidin spüren. Sie dachten, sie sei von den Angreifern gefällt worden.
    Sein Blick suchte die anderen berittenen Frauen ab, hielt bei Katerine inne, die ihren langbeinigen, kastanienbraunen Wallach hin und her riß, während Feuer aufflammte, wohin auch immer sie unter den Aiel schaute. Geist und Luft, und sie fiel schlaff zu Boden, ein Fuß noch im Steigbügel verfangen.
    Ja, rief Lews Therin lachend aus. Und jetzt Galina. Sie will ich besonders am Boden sehen.
    Rand preßte die Augen zusammen. Lews Therin wollte diese drei so sehr stürzen sehen, daß er an nichts anderes denken konnte. Rand wollte ihnen das heimzahlen, was sie ihm angetan hatten, aber der Kampf wurde noch fortgeführt, und Menschen starben, während er bestimmte Aes Sedai jagte. Zweifellos starben auch Töchter des Speers.
    Er griff die nächste Aes Sedai, zwanzig Schritte links von Katerine, mit Geist und Luft an, trat dann zu einem anderen Baum und brachte Sarene Nemdahl, bewußtlos und abgeschirmt, zu Fall. Er stolperte mühsam am Rand des Dickichts entlang und schlug immer wieder wie ein Taschendieb zu. Min stützte ihn nicht mehr, obwohl sie ihre Hände noch erhoben hatte, bereit, ihn aufzufangen.
    »Sie werden uns sehen«, murrte sie. »Eine von ihnen wird sich umsehen und uns entdecken.«
    Galina, grollte Lews Therin. Wo ist sie?
    Rand ignorierte ihn, und Min. Coiren fiel zu Boden, sowie zwei weitere, deren Namen er nicht kannte. Er mußte tun, was ihm möglich war.
    Die Aes Sedai vermochten nicht zu ergründen, was vor sich ging. Schwestern fielen entlang der Kreismauer aus Wagen eine nach der anderen von ihren Pferden. Jene, die noch bei Bewußtsein waren, streckten sich weiter aus und versuchten, den ganzen Umkreis zu bedecken, während plötzlich Angst ihre Handhabung der Pferde bestimmte. Es mußte etwas von außerhalb sein, aber Aes Sedai fielen, und sie wußten nicht wie oder warum.
    Ihre Anzahl schrumpfte, und das begann Wirkung zu zeigen. Weniger Lichtblitze erloschen mitten in der Luft und trafen jetzt häufiger Behüter und Soldaten. Weniger Feuerbälle verschwanden plötzlich oder explodierten, bevor sie die Wagen erreichten. Aiel begannen sich durch die Lücken zwischen den Wagen zu drängen. Wagen wurden umgeworfen. Innerhalb weniger Momente waren überall schwarz verschleierte Aiel, und Chaos herrschte. Rand sah erstaunt zu.
    Behüter und Soldaten in grünen Umhängen kämpften in Gruppen gegen Aiel, und Aes Sedai umgaben sich mit Feuerregen. Aber es kämpften auch Aiel gegen Aiel. Männer mit dem scharlachroten Siswai'aman- Stirnband und Töchter des Speers mit den um ihre Arme gebundenen roten Tuchstreifen bekämpften andere Aiel. Cairhienische Speerkämpfer mit glockenförmigen Helmen und Mayener mit roten Brustharnischen befanden sich plötzlich zwischen den Wagen und kämpften sowohl gegen Aiel als auch gegen Behüter. War er doch noch wahnsinnig geworden? Er war sich Mins bewußt, die sich an seinen Rücken drängte und zitterte. Sie war real. Also mußte das, was er sah, auch real sein.
    Ungefähr ein Dutzend Aielmänner, jeder so groß wie er oder größer, kamen auf ihn zu. Sie trugen kein Rot. Er beobachtete sie neugierig, bis einer von ihnen einen Schritt vor Rand einen Speer wie eine Keule umgedreht anhob. Rand lenkte die Macht, und Feuer schien überall aus dem Dutzend zu schießen. Verkohlte und verdrehte Körper stürzten zu seinen Füßen.
    Plötzlich verhielt Gawyn seinen kastanienbraunen Wallach keine Zehn Schritte vor ihm, ein Schwert in der Hand und zwanzig oder mehr Männer in grünen Umhängen auf

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