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Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Titel: Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joshua Corin
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Director Trumbull im elften Stock des Jacob K. Javits Federal Building, einem Wolkenkratzer, der aussah wie eine gigantische Käsereibe.
    Ziegler bot ihr eine Frühlingsrolle an. Es war 22:12 Uhr, was für den dunkelhäutigen Mann hinter dem Tisch offenbar die richtige Zeit für ein Abendessen war.
    Sie reichte ihm das Verzeichnis für den Midwest-Flug 28 von MCI, dem mittelgroßen Flughafen für die Umgebung von Kansas City, nach New York. Der Flug war am 12. April in MCI gestartet und um 14:23 Uhr in LaGuardia gelandet.
    „Das war der einzige Flug, den Henry Booth genommen haben kann, wenn der Tatablauf irgendeinen Sinn ergeben soll.“
    „Wie können Sie da sicher sein?“, fragte Ziegler zwischen zwei Gabeln in Sojasoße eingeweichter Nudeln.
    „MCI war dem Bus, den die Polizei gefunden hat, am nächsten. Und Flug 28 war der einzige, den Henry Booth noch erreicht hätte, um nach New York zu fliegen.“
    „Aber woher hätte er das wissen sollen? Wollen Sie etwa behaupten, dass Henry Booth sämtliche Flugpläne des Landes im Kopf hat?“
    „Unter seinen persönlichen Dingen, die man bei seiner Verhaftung gefunden hat, war ein Blackberry. Als die Polizei letzte Nacht den Bus durchsuchte, war von dem nichts mehr zu sehen.“
    „Also hat er das Blackberry benutzt, um den Flug zu buchen.“
    Esme schlug die zweite Seite der Liste auf. Darin waren die zweiundachtzig Passagiere des Flugs verzeichnet.
    „Henry Booths Name steht hier nicht“, meckerte der FBI-Chef.
    „Er ist schließlich kein Idiot.“ Im Gegensatz zum FBI-Chef, wie ihr Ton andeutete. „Henry Booth hätte niemals seine eigene Kreditkarte benutzt. Aber ich verspreche Ihnen: Einer der Passagiere hier ist Henry Booth.“
    „Mrs Stuart.“ Zieglers Stimme füllte den Raum genauso aus wie der scharfe Geruch seines kantonesischen Essens. „Auch wenn ich mich Ihrer Theorie anschließe, so weiß ich doch nicht, warum sie wichtig sein sollte. Jetzt mal ehrlich – was sollen wir mit dieser Information anfangen?“
    Esme warf Assistant Director Trumbull einen Blick zu, doch der alte Mann beschäftigte sich gerade mit seiner Sauerstoffflasche. Er war aus reiner Höflichkeit hier, und es war unschwer zu erkennen, dass er sich gern verdrückt hätte. Vor nicht allzu langer Zeit war er ein robuster, einschüchternder Mann gewesen … Andererseits war sie vor nicht allzu langer Zeit ein unverschämtes junges Ding gewesen, das Trumbull ohne Toms Eingreifen gefeuert hätte.
    Tom.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Aktenordner und reichte Ziegler eine weitere Seite. Es handelte sich um eine Liste mit einundzwanzig Namen.
    „Das sind die Passagiere von Flug 28, die nach ihrer Ankunft am Flughafen einen Wagen geliehen haben. Durch die Fasern, die wir an Lisa Penny und Kyle Gooden gefunden haben, wissen wir, dass Henry einen nach 2001 gebauten GM geliehen hat.“ Sie förderte eine andere Seite zutage. Hier fanden sich vier Namen, zwei Männer und zwei Frauen. Sie alle hatten am Abend zuvor einen GM gemietet.
    „Wir haben Kontakt mit ihnen aufgenommen. Mit allen außer einem.“ Sie deutete auf den letzten Namen: Daniel Wise. „Die Telefonnummer, die er bei der Buchung angegeben hat, führte direkt zu einer anonymen Mailbox. Daniel Wise ist Henry Booth.“
    „Das beantwortet meine Frage nicht.“ Ziegler wischte sich das Kinn mit einem Feuchttuch ab. „Auf welche Weise ist das nützlich für uns?“
    „Weil Daniel Wise“, sagte Esme, „um 18:12 Uhr, also ungefähr vor vier Stunden, eine Stehplatzkarte für das ‚Phantom der Oper‘ heute Abend gekauft hat. Momentan müsste der zweite Akt laufen, glaube ich. Ist schon eine Weile her, dass ich es gesehen habe.“
    Zieglers Mund klappte auf. Ebenso Trumbulls – der allerdings dabei triumphierend grinste. Esme betrachtete beide mit steinerner Zufriedenheit. Es fühlte sich so gut an, recht zu behalten.
    „Gütiger Himmel!“, murmelte der FBI-Chef, dann wandte er sich an den runzligen Assistant Director. „Sie wussten davon?“
    Trumbull zuckte mit den Schultern. „Tja, Sie waren ja beschäftigt.“
    „Sie Mistkerl …“
    Ziegler griff nach seinem Telefon.
    „Nichtsdestotrotz“, fuhr Trumbull fort, „habe ich mir bereits erlaubt, einige unserer Leute in der Eingangshalle und vor den Ausgängen zu postieren. Sie halten sich bedeckt, aber sie sind da.“
    „Wurde Booth bereits gesichtet?“
    „Es ist eine Stehplatzkarte, er kann also überall im Theater sein. Und er ist

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