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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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du deine Pflicht den Gästen deines Vaters gegenüber erfüllen. Hier sind viele Frauen, die darauf warten, mit dir zu tanzen. Ebenso wie Dorilys, die sich vermutlich wundert, warum ihr Bruder sie nicht zum Tanz führt.«
Donal versuchte zu lachen, als er Dorilys, die neben Darren von der Tanzfläche zurückkehrte, von einer Gruppe junger Männer umringt sah. Es handelte sich um den niederen Adel aus den Hügeln, Aldarans Gefolgsleute. Es mochte stimmen, daß sich Dorilys damit vergnügte, die Dame zu spielen, aber sie machte ein sehr erfolgreiches Spiel daraus, lachend und flirtend und allzu offensichtlich Schmeicheleien und Bewunderung genießend. Vater wird sie nicht zurechtweisen. Sie sieht ihrer Mutter allzu ähnlich. Und er ist auf seine schöne Tochter stolz. Warum sollte ich mich sorgen, oder Dorilys ihr Vergnügen mißgönnen? Inmitten unserer Verwandten kann ihr bei einer Tanzveranstaltung nichts geschehen. Morgen wird es ohne Zweifel so sein, wie Margali vorhergesehen hat. Dorilys wird mit dem bis zu den Knien hochgebundenem Rock und einem langen Pferdeschwanz wieder wie ein Wildfang herumtollen, und Darren wird erkennen, daß die wirkliche Dorilys ein Kind ist, das lediglich Spaß daran hat, sich in das Gewand seiner Mutter zu kleiden. Sie ist noch weit entfernt davon, eine Frau zu sein Donal versuchte, seine Befürchtungen zur Seite zu schieben, wandte sich seinen Pflichten als Gastgeber zu, plauderte höflich mit einigen älteren Witwen, tanzte mit jungen Frauen, die irgendwie vergessen oder vernachlässigt worden waren und trat unauffällig zwischen Lord Aldaran und die aufdringlichen Schmarotzer, die ihm Verdruß bereiten konnten, indem sie unpassende Bittgesuche an ihn richteten, die er nicht zurückweisen konnte, weil man sie in aller Öffentlichkeit äußerte. Jedesmal, wenn sein Blick Dorilys fand, sah er sie von immer wiederkehrenden Wellen junger Männer umringt. Sie genoß ihre Beliebtheit sehr deutlich.
Der Abend war weit fortgeschritten, als Donal endlich die Gelegenheit bekam, mit seiner Schwester zu tanzen. Sie schürzte die Lippen und schmollte wie ein Kind, als er auf sie zutrat.
»Ich hatte schon gedacht, du würdest überhaupt nicht mit mir tanzen, Bruder, und mich all diesen Fremden überlassen.«
Ihr Atem roch süß, und so fragte er mit einem leichten Stirnrunzeln: »Dorilys, wieviel hast du getrunken?«
Schuldbewußt senkte sie den Blick. »Margali hat mir gesagt, ich solle nicht mehr als einen Becher Wein trinken, aber ich finde es traurig, wenn ich bei meiner eigenen Verlobung wie ein kleines Mädchen behandelt werde, das mit Einbruch der Nacht zu Bett gebracht wird.« »Ich glaube allerdings, daß du nichts anderes bist«, sagte Donal, der über das beschwipste Mädchen beinahe lachen mußte. »Ich werde Margali sagen, sie soll dich zu deiner Zofe bringen. Dir wird übel werden, Dorilys, und dann wird dich niemand mehr für eine Dame halten.« »Ich fühle mich nicht übel, nur glücklich«, sagte sie, legte dabei ihren Kopf in den Nacken und lächelte zu ihm auf. »Komm, Donal, schimpf mich nicht aus. Den ganzen Abend habe ich darauf gewartet, mit meinem Bruder zu tanzen; willst du es überhaupt?«
»Wie du wünschst, Chiya.« Er führte sie auf die Tanzfläche. Sie war eine vorzügliche Tänzerin, aber mitten im Tanz stolperte sie über den ungewohnt langen Rock ihres Gewandes und fiel schwer gegen ihn. Er hielt sie, um sie vor einem Sturz zu bewahren, fest, und sie warf ihre Arme um seinen Hals und legte lachend den Kopf an seine Schulter. »Oh, oh, vielleicht habe ich doch zuviel getrunken. Aber alle meine Partner haben mich nach dem Tanz gebeten, mit ihnen zu trinken, und ich wußte nicht, wie ich zugleich höflich sein und sie abweisen konnte. Ich muß Margali fragen, was unter diesen Umständen höf… höffisch ist.« Ihre Zunge strauchelte über das Wort, und sie kicherte. »Ist es so, wenn man sich betrunken fühlt, Donal, schwindlig und als wären alle meine Glieder aus zusammengebundenen Kügelchen gemacht, wie die Puppen, die die alten Frauen auf dem Markt von Caer Donn verkaufen? Wenn es so ist, dann mag ich es, glaube ich.«
»Wo ist Margali?« fragte Donal und spähte rund um die Tanzfläche nach der Leronis. Innerlich faßte er den Beschluß, mit der Dame einige harte Worte zu sprechen. »Ich werde dich sofort zu ihr bringen, Dori.« »Oh, arme Margali«, sagte Dorilys mit unschuldigem Blick. »Ihr geht es nicht gut. Sie sagte, ihre Kopfschmerzen wirkten so

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