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Herrscher der Eisenzeit

Herrscher der Eisenzeit

Titel: Herrscher der Eisenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Hauptmann
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und nicht nur des englischen – Rittertums wird.
    Arthurs Tod im Jahr 537 wirkt wie ein Katalysator auf die Expansionspolitik der Angelsachsen, und zwar in alle Richtungen.

Bis an die Grenzen
Die Jahre nach Arthur
    Um 530 agiert Arthur im Norden. Seine Abwesenheit im Südwesten nutzen die Westsachsen und nehmen Ictis (die Isle of Wight). Erste Vorstöße nach Hampshire folgen. 552 erobern sie Festungen in der Nähe des heutigen Salisbury und Swindon. Vier Jahre später stehen sie an der östlichen Grenze des Königreichs Dumnonia – und müssen hier endlich feststellen, dass ein organisiertes Königreich etwas anderes ist, als lokale Gruppen, die sich immer nur dann verbünden, wenn in der Region der Notstand ausbricht.
    Ein interner Machtkampf bei den Sachsen sorgt dafür, dass es letztlich mehr als 20 Jahre dauert, bis sie ihren nächsten ernsthaften Vorstoß nach Westen unternehmen. In dieser Zeit entsteht im Flusstal der Themse um das ehemalige römische Verwaltungszentrum Londinium herum das strategisch wichtige Königreich Middlesex.
    577 ist es dann jedoch so weit. In einer entschiedenen Aktion durchbrechen die Westsachsen unter Ceawlin sämtliche Verteidigungslinien, fegen einige keltische Heere zur Seite, nehmen zwei wichtige Festungen – das heutige Gloucester und Bath – und schieben die Grenze weiter nach Westen. Diese Aktion ist mehr als nureine Landnahme. Sie isoliert Dumnonia und das westlich davon liegende Land komplett von allen anderen keltischen Gemeinschaften.
    In anderen Regionen stoßen die Angelsachsen auf Probleme. Als sie knappe sieben Jahre nach dem Angriff auf Dumnonia nach Norden vorstoßen wollen, erleiden sie in der Nähe des heutigen Oxford eine bittere Niederlage gegen ein keltisches Heer unter einem Kriegsherrn mit Namen Mouric. Dieser verhindert jegliche weitere Ausbreitung nach Norden für über 30 Jahre.
    Das anglische Königreich Bernicia an der nördlichen Ostküste, verteidigt sich lange Jahre hartnäckig gegen die Angriffe der Pikten aus dem Norden, Britanniern und vor allem den inzwischen in Südwestschottland siedelnden »Seeräubern«. Als Letztere um 603 in Bernicia einmarschieren, werden sie von den Angeln unter König Æthelfrid vernichtend geschlagen. Noch unter dem Eindruck des Sieges beschließt Æthelfrid, Angriffe von außen nicht mehr nur noch passiv abzuwehren, sondern im Gegenteil aktiv die eigenen Territorien zu erweitern. Nur ein Jahr nach seinem Sieg über die »Seeräuber« vereint er Bernicia mit dem südlich davon liegenden Deira und nennt das neue Königreich »Land nördlich des Humber« – Northumbria.
    Große Männer haben Neider und Rivalen. 617 stirbt Æthelfrid von der Hand des Edwin, der 626 erfolgreich seinen westlichen Nachbarn, das keltische Königreich Elmet angreift und Northumbria damit bis zur Westküste erweitert. Nur bleibt ihm leider nicht viel Zeit, sich an seinem Sieg zu erfreuen. 633 trifft er seinen Meister in Gestalt des keltischen Königs Cadwallon von Gwynedd . Dessen Sieg über die Angeln ist jedoch der letzte eines keltischen Königs. Als Cadwallon im darauffolgenden Jahr von Edwins Nachfolger Oswald besiegt und getötet wird, stirbt mit ihm der letzte keltische Feldherr, der aktiv die Angelsachsen angegriffen hat, um ihre weitere Ausbreitung zu verhindern. Ab jetzt führen die Kelten nur noch Verteidigungskriege.
    Auch das südlich des ehemaligen Elmet gelegene sächsische Königreich Mercia drängt nach Westen, während sich im Norden, beiden Königreichen Rheged und Y Strad Glud, die Grenzkonflikte mehren.
    Die Kelten sind an den Rand gedrängt. Jetzt, ab Mitte des 7. Jahrhunderts, beginnen ihre letzten Kämpfe um Überleben und Unabhängigkeit.
Neue Verbündete und neue Grenzen
    Mit dem Sieg Oswalds über Cadwallon wird Northumbria zur stärksten Macht auf der britischen Hauptinsel. Doch mit Vollendung des Hauptteils der Eroberung beginnt nunmehr die Zeit, in der die Königreiche der Angeln und Sachsen anfangen, sich gegenseitig zu bekriegen. Und es zeigt sich, dass die Angeln und Sachsen in der Wahl ihrer Mittel und Verbündeten genauso wenig wählerisch sind wie die Kelten.
    Um 640 herum wird das sächsische Königreich Mercia von König Penda regiert. Dessen Machtbestrebungen sind von höchst ehrgeiziger Natur. Und so lässt er die vier walisischen Königreiche im wahrsten Sinne des Wortes links (also westlich) liegen, und führt stattdessen einen Militärschlag gegen seinen nördlichen Nachbarn Northumbria. Ein

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