Herzensruhe
zur Sorglosigkeit ............................................................................ 44
2. Einladung zur Ruhe .................................................................................... 51
3. Eingehen in die Sabbatruhe....................................................................... 58
4. Der Weg zur Herzensruhe ......................................................................... 63
5. Ruhe und Unruhe ........................................................................................ 77
6. Das unruhige Herz ...................................................................................... 85
7. Wege zur Ruhe heute ................................................................................. 88
Im Schatten seines Baumes ..............................................................................124
Schluss.............................................................................................................125
Literatur ...............................................................................................................127
Dem Schatten nicht davonlaufen
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Einleitung
„Es war einmal ein Mann, den verstimmte der Anblick seines eigenen Schattens so sehr, der war so unglücklich über seine eigenen Schritte, daß er beschloß, sie hinter sich zu lassen. Er sagte zu sich: Ich laufe ihnen einfach davon. So stand er auf und lief davon. Aber jedesmal, wenn er seinen Fuß aufsetzte, hatte er wieder einen Schritt getan, und sein Schatten folgte ihm mühelos. Er sagte zu sich: Ich muß schneller laufen. Also lief er schneller und schneller, lief so lange, bis er tot zu Boden sank.
Wäre er einfach in den Schatten eines Baumes getreten, so wäre er seinen eigenen Schatten losgeworden, und hätte er sich hingesetzt, so hätte es keine Schritte mehr gegeben. Aber darauf kam er nicht.“
Auf die Idee, sich einfach in den Schatten eines Baumes zu setzen, kommen viele Menschen heute nicht. Sie laufen lieber vor sich davon wie der Mann in der Geschichte, die uns Dschuang Dse überliefert hat. Doch wer vor seinem Schatten davonläuft, der läuft sich zu Tode. Er kommt nie zur Ruhe. Das ist wohl die Situation vieler Menschen, die sich heute schier zu Tode laufen, nur weil sie Angst haben, ihrem eigenen Schatten zu begegnen, sich in den weniger angenehmen Seiten anzuschauen. Sie wollen ihrem Schatten entkommen. Aber dadurch kommen sie in eine Ruhelosigkeit, die sich oft genug dann in Herzproblemen äußert. Nicht umsonst zählen die Herz-Kreislauf-Krankheiten heute mit zu den häufigsten Todesursachen. Wenn das Herz nie zur Ruhe kommt, wird es überfordert, dann kann es nur irgendwann den Dienst versagen.
Es sind vorwiegend Männer, die am Herzen erkranken. Bei manchen ist das Herz kerngesund. Aber sie haben trotzdem Angst, ihr Herz würde aussetzen und sie würden sterben.
Herzprobleme haben oft mit Angst zu tun. Man läuft vor etwas
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davon. Das Herz symbolisiert vor allem die Gefühle. Häufig sind es die nicht zugelassenen und verdrängten Emotionen wie Liebe und Haß, die Herzprobleme verursachen, beim einen Herzrhythmusstörungen, beim andern Herzanfälle. Weil man dem Herzen zu entfliehen sucht, meldet es sich ständig zu Wort und zwingt einen, sich mit ihm zu beschäftigen. Bei manchen spricht man von Herzneurose. Sie sind fixiert auf ihr Herz und leben ständig in der Angst, es könne aussetzen. Herzkranke machen oft einen verbissenen Eindruck. Sie gleichen dem Mann in der Geschichte. Sie können nicht ausruhen und genießen. Sie können sich nicht in den Schatten eines Baumes setzen. Daher spricht man ja von der typischen Managerkrankheit. Man muß immer etwas Wichtiges tun. Sich mit dem eigenen Schatten zu beschäftigen wäre für sie Kinderkram. So plagen sie sich lieber mit ihren Herzkrankheiten herum.
Der Weg der Herzensruhe, wie er vor allem im frühen Mönchtum beschrieben worden ist, ist heute hochaktuell; denn die Ruhelosigkeit ist eine Zeitkrankheit geworden. Unzählige Menschen klagen darüber, daß sie nicht zur Ruhe kommen. Die frühen Mönche wissen aus eigener Erfahrung, daß man nicht einfach zur Ruhe kommt, wenn man weniger arbeitet. Die Herzensruhe zu finden ist ein langer Weg, der über die ehrliche Selbsterkenntnis und Selbstbegegnung letztlich zu Gott führt, in dem unser unruhiges Herz nach dem berühmten Wort des hl.
Augustinus allein zur Ruhe kommen kann. Es ist ein anspruchsvoller Weg, den die Mönche beschreiben,
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