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Herzgefaengnis

Herzgefaengnis

Titel: Herzgefaengnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greta Schneider
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Nur den Druck meiner Hand erhöhte ich.
    Ein Keuchen kam aus seiner Brust. „Oh Gott … bitte. Mach. Weiter.“
    Darauf hatte ich gewartet: sein Flehen, sein Bitten, das nur ich erfüllen konnte. Seine Wollust zu sehen und zu fühlen, ließ meine eigene Erregung anschwellen. Ich war es, die ihm diese Gefühle schenkte. Meine Lippen schlossen sich fester um seinen heißen Schaft, so fest es ging, und ich bewegte mich gemächlich über ihm. Er ballte die Hände zu Fäusten und stöhnte jetzt lauter. Ich steigerte mein Tempo, legte all meine Kraft darein, und bald fühlte ich seinen Höhepunkt kommen, eine Explosion, die seinen ganzen Körper erschütterte. Er rief unverständliches Zeug, und mit geschlossenen Augen ließ er sich an der Wand hinabgleiten. Hinab zu mir. Das Wasser lief ununterbrochen auf uns herab, als er mein Gesicht in seine Hände nahm und mich abküsste.
    „Sabina, Sabina“, hauchte er, und ein fast schüchternes Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Dafür brauchst du echt ´nen Waffenschein. Danke.“
    „Besorg´ mir einen, und ich mache öfter davon Gebrauch“, murmelte ich, meinen Kopf an seiner Brust. Er lachte leise und erwiderte: „Nö, zuerst besorg´ ich dir erst mal was anderes …“, und seine Hände glitten sanft über meine Brüste, meinen Rücken und meinen Po.
    „Huh!“ keuchte ich auf. Ein Schwall deutlich kühleren Wassers ergoss sich auf uns. Wir hatten den Boiler leergeduscht. Dampfschwaden waberten durch das Bad, als wir uns erhoben und uns in dicke, riesige Handtücher hüllten. Leo drückte auf einen Schalter, und über uns öffnete sich ein Dachfenster, durch das der heiße Dampf abzog und kühler Abendluft Platz machte.
    „Ich habe Hunger!“ verkündete Leo, nachdem er mir eine Jogginghose und einen weichen und warmen Kaschmirpullover aufgedrängt hatte, der wie ein Hauch auf meiner Haut lag. Meine Sachen waren im Regen klamm geworden. „Ich muss bei Kräften bleiben.“ Er grinste. „Die Nacht ist noch lang.“
    „Lass mich Essen machen. Was hast du da?“
    „Was Männer so haben. Eier, Speck, ein Steak … Aber ich kann wirklich …“
    „Nein, nein, nein. Du musst deine Hände auskurieren. Hast mir damit einen Schreck eingejagt. Ich verpflaster´ dir das und bastele uns ein Abendbrot.“
    „Wir könnten uns auch eine Pizza rufen.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Und was wird dann aus deinem Kühlschrankinhalt? Willst du alles wieder mitschleppen nach Hause?“
    Eine halbe Stunde später hatten wir einen Riesenteller Rührei, ein medium gebratenes Rumpsteak und Tomatensalat. Ich schnitt das Steak für Leo in Häppchen. Er wollte es nicht, ließ es sich aber gefallen. „Hey, ich bin doch kein Pflegefall!“, beschwerte er sich.
    „Och bitte, lass mich dich doch ein bisschen pflegen. Ich hab´ dich so vermisst“, bekannte ich. Die Goldreflexe in seinen Augen begannen zu funkeln.
    „Nur, wenn ich mich dafür gleich revanchieren darf.“ Sein Blick ließ die Luft um uns vibrieren. „Freihändig.“ Fast blieb mir die Luft weg. Was meinte er mit – freihändig?
    „Ich bin gespannt“, gab ich zu. Er verfolgte mich mit seinem Blick, sehnsüchtig.
    Ich fand Pflaster und Wundsalbe in seinem Badezimmerschrank. „Und jetzt verarzte ich dich“, kündigte ich an.
    „Nicht hier. Komm´ ins Bett.“ Seine Stimme streichelte mich, ließ mich erschauern, als hätte er mich berührt. Ich gehorchte, ohne nachzudenken. Er lehnte sich zurück in die Kissen, streckte seine Hände aus und sagte: „Jetzt´ tu´, was du nicht lassen kannst. Aber mach schnell. Denn dann bin ich dran.“
    Ich kniete mich neben ihn auf das Bett und nahm seine Hände in meine.
     
     
    An jeder Handfläche hatte er zwei frische Blutblasen. Ich pustete sanft darauf, und er zuckte zusammen. Auf jede Blase klebte ich ein Pflaster mit Wundsalbe, und dann küsste ich seine geröteten Fingerknöchel, jeden einzeln.
    „Warum quälst du dich so ab? Das ist doch nicht gesund?“, wollte ich wissen.
    Er zuckte mit den Schultern. „‚Der Schmerz ist dein Freund‘, kennst du den Spruch nicht?“ Der Klang seiner Stimme ließ mich aufblicken. Bitter. So klang es. Jemand hatte die Goldpünktchen in seinen Augen ausgeknipst. Kalt brannte es in meiner Magengrube, als ich ihn so sah. Wer hatte das angestellt?
    „Leo“, hauchte ich. „Willst du damit sagen, der Schmerz ist – ist DEIN Freund? Betäubst du etwas damit?“ Er überließ mir weiter seine Hände, aber sein Blick hatte sich verschleiert und

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