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Herzgefaengnis

Herzgefaengnis

Titel: Herzgefaengnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greta Schneider
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Nacken, eine Bewegung, die ein Kribbeln durch meinen Körper schickte.
    „Jetzt hab´ doch einmal Vertrauen zu mir. Es ist nicht zu deinem Schaden.“ Er küsste mich noch einmal und ließ den Motor an.
    „Und woher willst du wissen, ob ich heute nicht noch etwas vor habe?“ Mein Stolz war aus seinem Winterschlaf erwacht. Hatte seine Rheumadecke abgeschüttelt, die schütteren Haare mit den Geheimratsecken durchgekämmt und seine Lesebrille aufgesetzt. Er sah mich an und befahl mir, mich dem ganz und gar diktatorischen Benehmen dieses Menschen zu widersetzen. Irgendwie.
    Er trat abrupt auf die Bremse und wandte sich mir zu. Seine Stimme hatte einen metallischen Klang, als er sagte: „Eben hieß es noch, du hast es nicht eilig. Du hast eine Minute, um mir zu sagen, dass du keine Zeit hast.“ Er sah auf seine Uhr und dann mich an, schwankend zwischen Amüsement über meinen Trotz und verhaltener Wut. Vorsichtshalber legte ich eine Hand auf seinen Oberschenkel, den er unter meiner Berührung sofort anspannte. Seine Muskeln waren hart. Wurde Zeit für eine Massage.
    „Leo, ich … ich könnte das auch sausen lassen. Wenn ich wirklich noch was vorgehabt hätte. Es war nur ein kleiner Scherz. Bitte, sei nicht so empfindlich.“ Ich legte die zweite Hand dazu, ließ beide Daumen über seinen angespannten Muskeln kreisen. Er schnappte nach Luft, während ich mich ganz langsam in Richtung seiner Körpermitte vortastete. Sein Blick wurde weicher, und er erwiderte: „Im Allgemeinen bin ich das nicht, aber … an gewissen Stellen …“ Er schloss die Augen, als ich zwischen seinen Beinen anlangte.
    „Ja, Herr Wachtmeister?“, hauchte ich.
    „Stopp!“ Er hielt meine Hände fest. Wie am allerersten Abend legte er sich meine Rechte auf seine Brust. „Keine Aktionen mehr im Auto.“ Er küsste meine Fingerspitzen und ein unwiderstehliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Dafür bist du mir viel zu schade. Aber natürlich wirst du für diese Frechheit bezahlen.“ Dabei schaute er wie der Rächer der Enterbten, der gerade sein Schwert schwingt. Er legte mir die Hände in den Schoß zurück und fuhr wieder an.
    „Bezahlen? Wie denn, Leo? Womit denn?“
    Er schaute unbewegt geradeaus, aber ich konnte seine Mundwinkel zucken sehen, als er antwortete: „Mit deinem Körper.“ Ach du meine Güte. Ich fragte lieber nicht näher nach.
    Nach fünf Minuten wusste ich, wo wir hinfuhren: nach Menzow. Mein Herz schlug höher bei dem Gedanken an unsere erste gemeinsame Nacht. Doch was hatte er heute vor?
    Er ließ es sich nicht nehmen, bei unserer Ankunft in Menzow um das Auto herumzugehen und mir wie ein vollendeter Kavalier die Tür des Autos zu öffnen. Beim Aussteigen griff ich nach seiner rechten Hand. Vorsichtig.
    „Ich will das gesund machen“, flüsterte ich und küsste seine schwielige Handfläche. Er sah mich mit einem merkwürdigen Blick an.
    Drinnen war es angenehm trocken und warm. Leo machte ein kleines Feuer im Kaminofen, während ich zur Terrassentür ging, um einen Blick auf die Wiese und auf das Wasser weiter unten zu werfen. Im Sommer musste das ein traumhafter Ort sein. In den Blumenkübeln auf der Terrasse hatten Geranien den Platz der Hornveilchen eingenommen. Sie leuchteten in hellem Rot. Am Steg unten konnte ich ein schmales Boot entdecken. Nicht breiter als eine Aktentasche, so lang wie ein Straßenkreuzer. Es war direkt neben dem Wasser aufgebockt, kieloben.
    Er trat hinter mich und legte seine Arme um mich herum. „Ich hätte mir nicht träumen lassen, dich heute Abend hier zu haben“, flüsterte er und küsste die Stelle an meinem Halsansatz, die so wahnsinnig empfänglich für seine Liebkosungen ist. Wie ein Stich durchfuhr mich die Erregung. Er holte tief Luft, als er es merkte. „Wir werden das Beste daraus machen, o. k.?“
    Ich drehte mich zu ihm herum und küsste ihn.
    „Ja. Das Beste.“
    „Dann zieh dich jetzt aus und lass´ uns gleich anfangen. Sonst schaffen wir es nicht bis morgen früh.“
    Wie bitte?
    „Erst möchte ich etwas trinken.“ Ich schob ihn ein Stückchen von mir weg und legte den Kopf schief. „Oder ist es – sehr dringend?“
    Ein diabolisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
    „Oh ja. Sehr, sehr dringend. Ich rate dir, dich zu beeilen.“ Er streifte sich die Kleider vom Leib, und ich tat gehorsam das Gleiche. Sein Blick wanderte über meinen Körper. Ich drehte mich vor ihm mit ausgebreiteten Armen.
    „Ist es so gut?“
    Seine Erektion gab die

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