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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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Gärten.
    Nele steuerte auf ein Gebäude zu, das sich abseits inmitten einer Gruppe von hohen Eukalyptusbäumen versteckte. Ihr Zuhause in Australien. Vor drei Wochen war sie bleich, übernächtigt und halb krank vor Heimweh auf der anderen Seite der Erde angekommen. Inzwischen waren die ersten schrecklichen Tage, an denen Nele zum Weinen unter die Dusche schlüpfte, um sich vor der Gastfamilie keine Blöße zu geben, vergessen. Sie schmunzelte, als sie daran dachte, und richtete den Blick auf das Haus der Henleys.
    Gordon, der Gastvater, hatte die Fassade in einem zarten Cremevanille und die Fensterläden hellblau gestrichen. Am schmiedeeisernen Geländer der Veranda, die zwei Seiten des Gebäudes umfasste, kletterten dunkelgrünes Efeu, weiß blühende Glyzinien und wilde pinkfarbene Rosen in verschwenderischer Pracht empor. Üppige Goldakaziensträucher begrenzten das Grundstück zum Nachbarn. Anfangs hatte Nele alles Neue begierig nachgeschlagen. Die Liebe zu den Pflanzen hatte sie von ihrer Mutter geerbt, die in ihrem Bauerngarten mit Hingabe ihre Blumen pflegte. Ein paar Korbsessel und ein Schaukelstuhl luden unter dem ausladenden Verandadach zum Sitzen ein. Nele fand, es war ein behagliches Heim.
    Sie schob das Rad zum Schuppen und lehnte es an die Wellblechwand. Sie durfte nicht darüber nachdenken, was gewesen wäre, wenn Jake nicht aufgetaucht wäre. Die Sache hätte wirklich übel enden können und das mitten am Tag. Es schüttelte sie.
    Ihr Blick fiel auf Pepper. Die getigerte Nachbarskatze machte es sich wie so oft auf der sonnengewärmten Motorhaube von Gordons dunkelblauem Mitsubishi Station Wagon gemütlich. Auf Zehenspitzen, um das Tier nicht zu verscheuchen, schlich Nele an das Auto heran. »Hallo du Schöner.«
    Pepper öffnete ein grünes Auge und zog schnuppernd die Nase kraus. Nele hatte den Kater gleich am ersten Tag kennengelernt. Er hatte auf den Holzdielen der Veranda sein Mittagsschläfchen gehalten und ließ sich bereitwillig von ihr streicheln. Während sie mit den Fingern das dichte Fell liebkoste, fühlte sie sich schmerzlich an ihre Katzen daheim erinnert.
    »Pepper gehört uns nicht«, hatte Gastmutter Shirley erklärt, »aber er zählt unser Haus und den Garten zu seinem Territorium. Und wir, nun ja«, sie zwinkerte Nele zu, »wir dulden ihn. Ab und an lassen wir ihn in die Küche, wo er sich ein Schälchen Milch erbettelt.«
    »Streuner«, hatte Gordon gemurmelt, der Neles riesigen Koffer die Stufen hochhievte. Nele hatte an seinem Tonfall hören können, dass auch er eine Schwäche für Pepper hegte. Nur Tara machte wegen ihrer Katzenhaarallergie stets einen Bogen um das Tier. Nele verliebte sich auf Anhieb in den behäbigen Kater. Für sie bedeutete er ein Stück Heimat in der Fremde.
    Jetzt gähnte er und antwortete auf ihren Gruß mit einem leisen Miau. Für eine Katze dieser Statur besaß er eine erstaunlich piepsige Stimme.
    »Wie geht es dir?« Nele strich über seinen Kopf, fuhr den Rücken entlang. Pepper reagierte mit einem durchdringenden Schnurren. Sein Körper vibrierte. Nachdem sie ihn eine Weile gekrault und versucht hatte, ihre Gedanken zu sortieren, stieg Nele die steinerne Treppe zur Veranda hinauf. Oben angelangt zog sie ihre Sandalen aus, stellte sie vor die Tür neben Taras Turnschuhe und befreite ihre Füße von Sandresten. Shirley mochte es nicht, wenn sie den halben Strand nach Hause brachten, wie sie stets sagte. Sie öffnete das Fliegengitter und trat barfüßig auf die glatt geschliffenen Holzdielen im Flur. Knarrend fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
    »Hallo, ich bin zurück.« Sie konnte es nicht erwarten, Tara von der Begegnung mit Jake zu erzählen. Zum Glück drängte das Erlebnis die Erinnerung an die Bedrohung durch diesen Spider und seine Gang in den Hintergrund. Weil Tara jene spöttisch belächelte, die allzu offensichtlich für jemanden schwärmten, hatte Nele ihr Interesse für Jake bisher verheimlicht. Tara glaubte nicht an die große, romantische Liebe, wie sie Nele unlängst gestanden hatte. Behauptete sie jedenfalls. Ob es daran lag, dass Taras leiblicher Vater die Familie im Stich gelassen hatte, als Tara elf Jahre alt war? Gordon, mit dem Shirley ihr zweites Glück gefunden hatte, behandelte seine Stieftochter wie sein eigen Fleisch und Blut. Trotzdem mochte das traumatische Erlebnis dazu geführt haben, dass Tara ihre Gefühle gern verbarg. Nele hatte hinter die kühle Fassade blicken dürfen und wusste, dass die Gastschwester im

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