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Heuchler

Heuchler

Titel: Heuchler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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lag.
Sie tasteten sich weiter vor und standen kurz darauf im nächsten Raum, der mehr an ein Schlafzimmer als an einen Keller erinnerte. Wieder brach sich das leise Wimmern an den Wänden und trieb sie zur Eile. Auch wenn sie sich inzwischen ziemlich sicher waren, dass sich das Kind in dem großen Raum gegenüber befand, mussten sie auch noch die letzte Kammer auf dieser Seite untersuchen, um nicht in einen Hinterhalt zu geraten. Wieder machte Mike das gleiche Spiel. Er ging in die Hocke, schob den Kopf nach vorne und sah um die Ecke. Fast hätte er einen Schrei ausgestoßen, konnte diesen aber gerade noch dadurch unterdrücken, dass er die Hand von der Taschenlampe riss und sie sich auf den Mund presste. Für endlos lange Sekunden standen die beiden Polizisten im hellen Schein der Lampe, bis Mike endlich den Druckknopf fand. Doch das Gegenteil war nicht besser, denn was jetzt folgte, war erneut die undurchdringliche Dunkelheit des Kellers. Wieder ertönte das verzweifelte Jammern, doch diesmal viel näher. Peter spürte, wie sich eine Panikattacke ihren Weg durch seinen Geist bahnte, und umkrampfte den Griff seiner Waffe derart, dass sich seine Fingernägel ins eigene Fleisch bohrten.
»Ist er da drinnen?«, flüsterte er in die Richtung, in der er Mike vermutete.
»Ich hoffe nicht!«, kam gepresst zurück und weiter: »Achtung, ich mache jetzt das Licht wieder an.«
Im selben Moment leuchtete Mikes Hand knapp neben seinem Partner auf und hüllte den Kellergang in diffuses, rötliches Licht.
»Was hast du gefunden?«, flüsterte Peter.
Mike schluckte: »Das, was bei allen gefehlt hat!«
Nun traten sie beide vor die Öffnung und Mike richtete den Strahl seiner Lampe hinein. »Gottverdammt!«, stieß Peter aus und wendete sich ab. An der Rückwand des Raumes war ein riesiges Brett mit Garderobenhaken angebracht und aufgrund der Nummerierung konnte man schnell erfassen, dass dort nicht weniger als siebzehn Haarbüschel hingen. Auch wenn sie nicht daran gezweifelt hatten, dem Richtigen auf der Spur zu sein; jetzt waren sie sich sicher!
Allerdings war man bisher immer von dreizehn Kindern ausgegangen, offensichtlich waren vier Leichen noch gar nicht aufgetaucht.
Erneutes Wimmern erinnerte sie daran, dass es noch nicht zu Ende war, und auch Mike riss sich von dem schockierenden Anblick los. Jetzt gab es nur noch einen Raum und beide wussten, was auf dem Spiel stand. Allerdings wussten sie nicht, ob der Täter auch noch hier war. Vielleicht hatte er etwas gemerkt und den Jungen zurückgelassen, oder aber der Junge war eine Falle.
Mike und Peter postierten sich zunächst rechts und links des letzten Durchganges und warfen einen kurzen Blick hinein. Nichts als Schwärze!
Mike überlegte kurz und flüsterte dann: »Ich leuchte kurz hinein. Versuche dir den Raum einzuprägen, dann gehen wir ohne Licht. Da drinnen ist es dunkel wie in einem Bärenarsch, er wird uns nicht sehen können!« Peter nickte und blickte erneut um die Ecke. Mike hielt die Lampe für höchstens zwei Sekunden in den Raum, der die Größe einer kleinen Halle hatte, doch dieser Augenblick genügte, um alles aufnehmen zu können, denn es gab nicht wirklich viel zu sehen.
Soweit Peter es erfasst hatte, teilte auf der linken Seite eine weitere Mauer den Keller. Allerdings nur zu zwei Dritteln, und was dahinterlag, war von ihrem Standort aus nicht einzusehen. Beide nickten sich zu, worauf Peter als Erster durch den Durchgang trat; dann steckte Mike seine Lampe weg und folgte ihm.
Da nun absolut nichts mehr zu sehen war, stellte sich Peter mit dem Rücken an die angrenzende Wand, hielt seine Waffe im Anschlag und schob sich so immer weiter in den Raum hinein. Auf den ersten Metern spürte er immer wieder, wie sein Partner leicht gegen ihn stieß, dann hatten beide den gleichen Rhythmus gefunden und kamen sich nicht mehr in die Quere.
Irgendetwas stimmte nicht und Peter brauchte einen Moment, um zu realisieren, was es war. Wenn der Junge in dem Nebenraum war, hätte er das Licht sehen, oder sie zumindest hören müssen, und hätte sie dann sicher auf sich aufmerksam gemacht. Doch jetzt herrschte, abgesehen von ihren eigenen Geräuschen, absolute Stille. Kein Jammern, kein Versuch zu schreien, nichts! Oder der Junge war so verängstigt, dass er sich nicht traute?
Endlich war er am Ende der Wand angekommen und wusste dadurch, dass der Durchgang zur anderen Raumhälfte jetzt genau gegenüberlag.
Was sollten sie tun? Das Licht kurz anmachen und damit ihren Standort

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