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Heuchler

Heuchler

Titel: Heuchler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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und traten dann in die Dunkelheit hinein.
Vor ihnen tat sich der typische Keller eines Industriebaues auf. Sie folgten dem grauen Schacht einige Meter und stießen dann auf einen Quergang, der sich offensichtlich einmal längs durch das komplette Gebäude zog. In unregelmäßigen Abständen gab es auf beiden Seiten schwere Stahltüren, die, laut der Beschilderung, zu verschiedenen Lagerräumen führten. Anscheinend gab es sonst keinen offenen Zugang zu dieser Kelleretage, da hier alles sauber und unberührt aussah.
»Und nun?«, fragte Peter flüsternd.
Mike ließ den Schein seiner Lampe unschlüssig herumwandern und verharrte dann auf einem alten Fluchtplan, der an der Wand angebracht war.
Nachdem er diesen studiert hatte, stellte er fest: »Wir sollten uns ganz unten umsehen!«
»Was meinst du mit ›ganz unten‹?«, wunderte sich Peter.
»Schau!«, forderte Mike ihn auf und leuchtete erneut auf den Plan: »Es muss noch eine weitere Kellerebene geben.« Mit diesen Worten deutete er auf eine Ansammlung von schraffierten Vierecken, in denen das Wort ARCHIV stand.
Peter wollte gerade antworten, als ein lautes Knarren durch die Gänge hallte. »Verdammt!«, zischte Mike und fuhr herum. Er spürte, wie sich sein Magen zusammenzog, versuchte es aber zu ignorieren.
»Was war das?« Mike konnte an Peters Stimme hören, dass es ihm nicht besser erging. Wie abgesprochen suchte jeder eine andere Richtung des Ganges ab, doch da war nichts! Mike spürte erst den Luftzug, dann folgte ein erneutes Knarren, das hier unten fast wie eine verstimmte Geige klang und Einfluss auf jedes seiner Nackenhärchen hatte. Dann hielt er die Lampe in Richtung Ausgang und entspannte sich ein wenig. Der Luftzug hatte die Brandschutztür wieder etwas aufgedrückt und diese hatte dabei das Geräusch erzeugt.
»Alles o. k.! Es war nur die Tür.« Auch Peter atmete erleichtert durch, fragte dann aber mit immer noch unsicherer Stimme: »Sollen wir wirklich alleine da runter?«
Mike überlegte einen Augenblick, bevor er auf die Frage einging: »Wenn du Bedenken hast, lassen wir es und holen Verstärkung. Allerdings haben wir bis jetzt nichts gefunden, was einen solchen Einsatz rechtfertigen würde.«
Peter kniff kurz die Lippen zusammen: »Du hast recht, also los! In welche Richtung müssen wir?«
Mike blickte zum dritten Mal auf den Fluchtplan und wandte sich dann nach links, sein Partner folgte ihm.
Die ersten Lagerraumtüren kontrollierten sie noch, da aber keine einzige unverschlossen war, folgten sie einfach weiter dem Gang. Unsicher drehten sich beide immer wieder um, doch hinter ihnen lag nur die stille Dunkelheit.
Endlich reichten die Lichtkegel ihrer Lampen bis zum Ende des Kellers und Mike fragte sich schon, ob er den Plan falsch interpretiert hatte, denn von einer Treppe war nichts zu sehen. Dann sah er das Fluchtwegzeichen und seine Anspannung steigerte sich. Er blieb stehen und wartete, bis Peter ihn eingeholt hatte.
»Da müsste es hinuntergehen«, erklärte er leise und deutete dabei auf eine schmale Tür ohne Schloss. »Lass uns kurz die Lampen ausmachen.«
Peter nickte und einen Augenblick später herrschte absolute Dunkelheit. Eine Dunkelheit, die Mike nur von einer Höhlenführung kannte, bei der ebenfalls alle Lichter ausgeschaltet wurden, um den Besuchern zu zeigen, wie sich das völlige Fehlen von Licht anfühlte.
Für einen Moment fürchtete er, keine Luft mehr zu bekommen, und hatte das Gefühl, als würde die Schwärze alles zusammendrücken. Dann schaffte er es, sich zu beruhigen und fragte: »Alles klar bei dir?«
»Alles klar!«, gab Peter gepresst zurück.
»Gut, dann öffne ich jetzt die Tür!« Mike war sich sicher, genau neben der Klinke zu stehen und doch brauchte er etwas, um diese zu finden. Ein leichter Druck genügte und die Tür ließ sich fast ohne Widerstand öffnen. Er steckte den Kopf durch die Öffnung, doch auch hier war absolut nichts zu erkennen.
Sein Finger suchte bereits nach dem Druckknopf der Lampe, als er ein leises Geräusch vernahm und erstarrte. Ohne zu atmen, lauschte er in den Keller. Nichts – oder doch? Er konnte es nicht zuordnen! War es einfach nur ein Geräusch, welches alte Bauten manchmal machten, oder war es menschlicher Natur?
»Hast du es auch gehört?«, flüsterte er nach hinten.
»Ich glaube ja«, wisperte Peter zurück. »Was war das?«
»Ich weiß es nicht, aber wir sollten vorsichtig sein!« Dann folgte eine kurze Pause. »Ich mache jetzt meine Lampe wieder an, decke sie aber

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