Heute verführe ich den Boss (German Edition)
entscheidet?“
Cole zuckte die Schultern. „Das werde ich dann sehen.“
Jenny tippte die Nummer ein und wartete dann geduldig, während Emily sich zunächst zierte, um Coles Angebot schließlich doch anzunehmen.
Mitch hatte beobachtet, wie Jenny weggefahren war. Daher wusste er, dass Cole nun allein war. Natürlich konnte er niemandem außer sich selbst die Schuld geben, aber er vermisste die Zeiten, in denen er einfach zu Cole hatte rübergehen können, um mit ihm über dies und jenes zu plaudern.
Doch er wollte Jenny nicht das Gefühl geben, sie zu belagern. Sie lebte jetzt mit Cole in einer Wohngemeinschaft, während er, Mitch, ganz allein war. Es fühlte sich an, als hätte er es sich gleich mit zwei Menschen verscherzt.
Als er nach draußen ging, trat Cole aus dem Haus und ging zu seinem Mustang.
„Hey, Cole“, rief Mitch ihm zu.
„Oh, hey, Mitch.“
„Auf dem Weg zu einem heißen Date?“, fragte Mitch, während er auf ihn zuging.
„Nein, ich …“ Er ließ die Autoschlüssel zurück in die Tasche gleiten und zögerte einen Moment. „Lust auf ein Bier?“
„Ich will dich nicht aufhalten.“
„Nein, tust du nicht. Ehrlich nicht.“
„Wohin wolltest du denn?“, fragte Mitch neugierig. So nervös hatte er Cole selten erlebt.
„Nur ein paar Besorgungen machen.“ Cole ging wieder zum Haus zurück. „Ich hab noch ein paar Bier im Kühlschrank.“
Mitch folgte ihm. „Ich habe Neuigkeiten.“ Er glaubte, sofort zum Punkt kommen zu müssen.
„Gute Neuigkeiten?“, fragte Cole, während sie durchs Haus gingen.
„Ziemlich gute.“
Cole öffnete den Kühlschrank.
„Ich stehe auf der Liste für den Youth Outreach Award . Du weißt schon, die Auszeichnung, die für besondere Verdienste um die Arbeit mit Jugendlichen auf dem Longhorn Bankett verliehen wird.
Cole hielt inne. „Nächsten Samstag?“
„Ja.“
Irgendwie verhielt Cole sich merkwürdig. „Und du hast es gerade erst erfahren?“
„Eigentlich schon letzte Woche.“
Cole nahm zwei Dosen Bier aus dem Kühlschrank und drückte Mitch eine in die Hand. „Glückwunsch, Kumpel! Das ist wirklich großartig“, gratulierte er ihm etwas zu überschwänglich.
„Was stimmt hier nicht?“ Mitch kannte Cole zu gut, um ihm das abzunehmen.
„Nichts, gar nichts.“
Allmählich wurde es Mitch zu bunt. Von Jenny ignoriert zu werden, war eine Sache. Das hatte er verdient. Aber er war immer noch Coles Freund. „Was, zum Teufel, ist eigentlich los?“
„Na schön.“ Cole wollte nicht länger um den heißen Brei herumreden. „Ich habe vier Tickets für das Bankett. Also habe ich Emily eingeladen. Und Jeffrey wird Jenny begleiten.“
Mitch hatte das Gefühl, jemand habe ihn direkt in den Magen geboxt. „Ihr geht zu viert?“
Cole nickte und nahm einen Schluck Bier.
„Mit Jenny und Jeffrey ?“
„Ja.“
„Mistkerl.“
„Ich?“
„Nein. Jeffrey. Ich nehme an, du hast Interesse an Emily.“
Cole runzelte die Stirn. „Nicht direkt …“
„ Du wusstest natürlich nicht, dass ich auch kommen würde, schon verstanden. Aber Jeffrey wusste es.“ Mitch kochte vor Wut.
„Dann wusste Jeffrey also, dass du hingehst?“ Cole konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Untersteh dich, darüber zu lachen.“
„Er provoziert dich, Mitch.“
„Natürlich tut er das. Ich habe ihm ja auch gesagt, er soll sich von ihr fern halten. Und ich habe ihn gewarnt, ihr nicht wehzutun.“
Cole sah aus, als wollte er noch was loswerden. Stattdessen nahm er Mitch die Bierdose aus der Hand und stellte sie zusammen mit seiner ab. „Ich habe sie zum Shoppen geschickt.“
„Wen?“
„Emily und Jenny. Ich habe ihnen meine Kreditkarte gegeben und sie zu Maximillians geschickt, damit sie sich für das Bankett einkleiden.“
Verwundert sah Mitch ihn an. „Jenny würde niemals auf deine Kosten einkaufen.“
„Genau deshalb wollte ich ja auch los, als du gerade aufgetaucht bist. Um mich mit eigenen Augen davon zu überzeugen“, erwiderte Cole.
„Du wolltest zu Maximillians ?“
„Ganz genau.“
„Ich komme mit.“ Mitch drehte sich zur Eingangstür um. „Und du wirst Jenny kein Kleid kaufen. Ich werde das tun.“
Verblüfft grinste Cole ihn an. „Wieso überrascht mich das jetzt nicht?“
Mitch drehte sich um und blickte seinen Freund an.
„Dann also viel Glück“, fügte Cole hinzu.
Glück war es nicht, was Mitch brauchte. Er war ein professioneller Footballspieler. Er besaß Stärke, Disziplin und Zielstrebigkeit.
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