Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire: Doppelband Liebe-Sünde-Leidenschaft (German Edition)
Verfügung. Er stammt von einem russischen Auftragsmörder und wurde in Wlads Familie als Maskottchen weitergereicht. Dieser hatte bei seinem letzten Auftrag versagt. Der Anschlag auf einen Uronkel Wladimirs schlug offensichtlich fehl, weil dieser sich kurz zuvor angeblich in einen Werwolf verwandelt hatte. Auf den Knochen waren tatsächlich Kratzer, wie von einem Biss zu erkennen.
Das wäre doch abgefahren, wenn der Zauber wirklich funktioniert. Wer sagt, dass in einer Kleinstadt nichts los ist? Hier liegt eindeutig das Mystic Fall des Harzes!
Was passiert jedoch, wenn es stimmt, dass Wladimirs Ururgroßvater aus Sibirien sich in einen Werwolf verwandeln konnte und die Zwillinge das Gen in sich tragen? Vielleicht gibt es dann bald eine besonders gefährliche Art, nämlich die Harzer Hybriden, wenn sich Cassy und Wlad miteinander fortpflanzen.
Das wäre neben dem Luchs und dem Wolf dann die neueste Attraktion. Hier im Harz versucht man doch mit allem Geld zu machen. Das lockt doch Tagesbesucher und Abenteuer-Touristen an.
Mir ist das aber nicht geheuer.
Mein Verstand sagt jedoch, dass das alles nur Spinnerei ist. Ich mache eigentlich nur aus Freundschaft zu Cassy – und ein bisschen aus Neugier mit.
Alles hat sich jedoch sehr verändert, seit wir das mysteriöse Ding gefunden haben. Jetzt erscheint nicht Wladimir als größtes Problem, sondern der neue Alex. Oder hängen alle Ereignisse auf eine verborgene Art zusammen?
Zur Sicherheit hatte ich heute noch einmal die Stelle am Fluss abgesucht, wo wir das Ding zum ersten Mal gesehen hatten. Leider war dort nichts zu finden, vielleicht hat es auch ein Wanderer mitgenommen. Da sag ich nur: Viel Spaß damit!
Cassy und ich hatten anschließend noch ein wenig mit dem Fernglas das Haus von Alex beobachtet.
Sie wollte natürlich wissen, ob ich nun doch was von Alex wollte und ob es mich an bestimmten Stellen kribbelt, wenn ich ihn sehe.
Wahrscheinlich hält sie mich noch für ein Kind, nur weil ich keinen 25-jährigen Freund wie sie habe. Ach ja, der ist ja erst vierzehn, nur eben sehr weit entwickelt!
Zum Abend erhielt dann die Mutter von Alex wieder Besuch von ihrem Liebhaber, dem Schlachter. Er kommt regelmäßig, seit Alex Vater verschwunden ist. Manche sagen, dass sie sich auch schon vorher getroffen hätten und dass Viona seine Tochter wäre. Das habe ich Alex natürlich nie erzählt.
Nach einiger Zeit ging im Schlafzimmer seiner Mutter ein kleines Licht an. Die Vorhänge wurden vorgezogen und den Rest kann man sich denken und sogar bis hier hören. Was sie nur an diesem widerlichen fetten Kerl findet, der Tiere schlachtet und dabei noch fröhliche Lieder singt?
Keiner mag ihn. Sogar Murka rast furchtsam ins Haus, wenn er ihn nur aus dem Auto steigen sieht. Böse Zungen behaupten sogar, der Schlachter hätte etwas mit dem Verschwinden von Alex’ Vater zu tun. – Nun habe ich aber genug Klatsch breitgetreten!
Ich gehe jetzt auch schlafen. Es ist schon 3:30 Uhr! Ich brauche meine Kraft für morgen, denn da werde ich Alex zur Schule abholen und ihn genau beobachten.
Der erste Schultag
Die Tür von meinem Zimmer öffnete sich.
„ Hast du überhaupt geschlafen?“, fragte meine Mutter.
„ Natürlich“, zerstreute ich ihre Sorgen, um kein Misstrauen zu erwecken. Ich fühlte mich aber von dem kurzen Schlaf etwas matt. Offensichtlich musste man einen gewissen Schlafrhythmus einhalten, damit der Körper sich ausgeglichen fühlte.
Dann frühstückten wir. So nennt man das morgendliche Essritual. Meine Mutter versuchte dabei in kurzer Zeit so viele Nahrungsmittel wie möglich in meine kleine Schwester hineinzustopfen, die fortwährend moserte: „Ich habe keinen Hunger und will nicht in den Kindergarten!“
Unsere Mutter ging aber nicht groß darauf ein, sie war diesen Ablauf offenbar gewohnt. Mir tat meine kleine Schwester leid.
„ Alles wird gut, Schwesterherz“, tröstete ich sie.
Viona lächelte mich dankbar an.
„Du bist nett“, sagte sie. „Ich mag dich gern, Alex!“
Au, was war das! Diese simplen Worte lösten einen großen Gefühlsschwall und anschwellende Feuchtigkeit in meinen Augen aus.
„Weinst du etwa?“, fragten meine Mutter und meine Schwester gleichzeitig.
Zum Glück klingelte es in diesem Moment und ich hatte Zeit, den feuchten Prozess unter Kontrolle zu bringen.
„Nein, ich weine nicht. Mir sind nur kleine Tiere in die Augen geflogen“, versuchte ich eine Erklärung zu liefern. „Oder es liegt an dem
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