Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Der Mann hinter dem Schreibtisch erwiderte den Blick. »Spielt doch keine Rolle. Was sind schon Namen?«
    »Manchmal sind sie sehr wichtig«, sagte der Killer.
    »Carpenter heißt er«, sagte sein Gesprächspartner unwillig.
    »Aha«, grinste der Killer. »Carpenter. Sehr schön.«
    Einen Moment schwiegen die beiden Männer. Der hinter dem Schreibtisch hob den Kopf und wollte seinen Gesprächspartner bitten, ihn nun wieder allein zu lassen, da traf ihn die Stimme des Killers wie kalter Stahl.
    »Dein Carpenter, der in Wirklichkeit Paul B. Golden heißt, ist doch Falschgeldspezialist, wenn ich nicht irre. Oder?« Kerzengerade fuhr der Mann hinter dem Schreibtisch hoch. »Was geht das dich an? Du hast deinen Auftrag und…«
    »… und ich lasse mich nach dem Wert des Auftrags bezahlen, Boß«, sagte der Killer ruhig. »Paul Golden kostet etwas mehr!«
    »Es ist ausgemacht, daß du den Auftrag für 1000 Dollar und die Spesen erledigst!«
    »Golden kostet 20 000…«
    »Du bist wahnsinnig!«
    »Sofort auf den Tisch«, fuhr der Killer ungerührt fort, »und weitere 20 000 nach Erledigung des Auftrags! Und zwar in beiden Fällen echte Dollars!« ergänzte er.
    »Wir haben 1000 Dollar ausgemacht!« zeterte der Auftraggeber.
    »Ich habe dir meinen Preis genannt!«
    »Den zahle ich nicht!«
    Der Killer grinste. »Mann«, sagte er, »was meinst du, was die Bullen sich freuen, wenn sie durch einen anonymen Anruf erfahren, daß ein bekannter New Yorker Finanzmakler in Geschäftsbeziehungen zu einem gewissen Paul B. Golden steht!«
    Sekundenlang hielt der Mann hinter dem Schreibtisch den Atem an. In diesen wenigen Sekunden erkannte er, daß er sich in dem Killer verschätzt hatte. Es wurde ihm klar, daß dieser Verbrecher auch mit 40 000 Dollar nicht zufrieden sein würde. Sein ganzer großer Plan war in Gefahr. Ausgerechnet durch den Mann, den er sich geholt hatte, um durch einen bezahlten Mord das größte Risiko auszuschalten.
    »20 000!« erinnerte die kalte Stimme des Killers.
    Der Mann hinter dem Schreibtisch wußte, daß er sich entscheiden mußte. Ich muß ihn loswerden, dachte er. Aber wie sollte es weitergehen? Er brauchte einen Killer, der seine Arbeit schnell und unauffällig erledigte. Der in keinem Zusammenhang mit ihm stand. Es mußte ein Mord ohne erkennbares Motiv sein.
    Er zuckte zusammen. Ihm kam der Mann in den Sinn, den er zwei Abende vorher zum erstenmal gesehen hatte. Und einen Abend später wieder. Drüben an der Eastside. Ein verwahrlost aussehender Mann. Ein Kerl, der im Hafengelände herumlungerte. Ein unrasierter Typ mit einem klapprigen Wagen. Offenbar ein Verbrecher im Westentaschenformat. Vielleicht völlig abgebrannt und deshalb froh, ein paar Greenbacks verdienen zu können. Er kennt mich nicht. Er kann mir nichts anhaben. Ich muß es versuchen und…
    »20 000!« sagte der Killer wieder und kratzte gelangweilt an seinen Fingernägeln herum.
    Der Entschluß des Mannes hinter dem Schreibtisch stand fest. »Ist das dein letztes Wort?« fragte er.
    »Klar!« grinste der Killer. »Wenn ich so was sage, ist es immer mein letztes Wort!«
    »Du hast mich schön reingelegt«, sagte der Mann hinter dem Schreibtisch scheinbar resignierend, während er die Schreibtischschublade aufzog.
    Der Killer hörte ein paar Stahlschlüssel klirren. Er lächelte zufrieden und wartete auf das vertraute Rascheln der Geldscheine.
    Er hörte statt dessen ein metallisches Knacken. Erstaunt hob er den Kopf.
    Er schaute in die dunkle Mündung einer mit einem Schalldämpfer versehenen Waffe. Die rechte Hand des Killers zuckte hoch.
    Der Mann hinter dem Schreibtisch hatte das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Die Hand des Killers kam um Sekundenbruchteile zu spät.
    Plopp! machte die Waffe des Mannes hinter dem Schreibtisch.
    Der Killer spürte einen schweren Schlag auf der rechten Brustseite. Kraftlos fiel seine Hand wieder herab. Seine Augen weiteten sich in unsagbarem Erstaunen.
    Noch einmal machte es Plopp!
    Der Kopf des Killers wurde von der Wucht des Geschosses nach hinten gerissen. Fast im Zeitlupentempo rutschte er aus seinem Sessel.
    ***
    Ich saß müde in einem uralten Chevrolet, der so aussah, als wäre er von einem Schrotttransporter heruntergefallen. Sein Lack war stumpf. Die Rostflächen waren ausgedehnt. Mindestens sechs verschiedene Teile klapperten bei jedem Windstoß. Und der Auspuff war mit einem Stück Draht an dem verbogenen Ding, das sich hintere Stoßstange nannte, festgebunden.
    Daß dieses Monstrum

Weitere Kostenlose Bücher