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Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire

Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire

Titel: Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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sogar mir im Moment unverständlich war? Sie verstand ja nichts von dem, was wirklich passiert war – wie auch ich zurzeit. Solange ich das selbst nicht wusste und meine Erinnerungen ausblieben, sollte ich sehr vorsichtig sein.
    Vielleicht war ich auch nur ein verborgener Teil dieses Wesens gewesen, der nun hervortrat? Meine Überheblichkeit konnte durchaus ein Wahn sein. Mir wurde vor Schreck schwindelig.
    So schnell ich es vermochte, kramte ich im vorhandenen Gedächtnis, um den von Bella erfragten Partikel zu finden – und wurde fündig. Das musste er sein! Ich probierte es nochmals.
    „ Alexander", krächzte ich wieder mit meiner Stimme.
    „ Alexander? Ich nenne dich aber schon immer Alex!“
    Bella war mit der Antwort immer noch nicht zufrieden.
    „Sag mir doch mal, wer ich bin!", forschte sie weiter nach.
    Misstrauen konnte bedrohlich werden, besonders wenn ein Wesen grundsätzlich zu Aggressivität fähig war. Ich war mir in Bezug auf diese Bella noch nicht ganz sicher.
    Kurze Aussagen kamen scheinbar nicht so gut an. Also sollte ich jetzt lieber verdeutlichen, was ich alles wusste, und zugleich mit einer umfassenden, detaillierten Erinnerung Vertrauen bei dem Zappel-Bella-Ding herstellen.
    Na warte, du misstrauisches Schulkameradenvieh! Du bekommst deine Informationen und wirst schon bald glauben, dass ich der Alte bin!
    „Du bist natürlich Bella, mein Traummädchen, meine Schulkameradin, schon richtig sexy, ich träume viel von dir und will dich heute unbedingt küssen und dir meine große Liebe gestehen."
    Nun? Ich wartete. Was sollte dieser undefinierbare Gesichtsausdruck und was bedeutete diese unangenehme Stille?
    Im neuen Gedächtnis fand ich nur solche Antworten wie Schockzustand, Verblüffung, Unglauben und Staunen . Es waren alles Begriffe, mit denen ich wenig anfangen konnte oder die ich vergessen hatte. Sie erschienen mir spontan, aber ihre Bedeutung erschloss sich nicht, so als wäre ich neu geboren und erlernte erst eine Sprache. Im übernommenen Gedächtnis musste ich langwierig nach Erklärungen suchen. Die entschlüsselten Gesichtsausdrücke standen auch noch im Widerspruch zu meiner Antwort. Waren die Informationen nicht richtig?
    Die Bella-Schulkameradin war schwer zufriedenzustellen und Sprechen erzeugte schnell Missverständnisse. Ich sollte lieber etwas abwarten und mir mehr Wissen über diese Welt verschaffen. Ich nahm mir vor, das Sprechorgan erst einmal still zu lassen und mich in die Verhältnisse einzugewöhnen.
    Nach einer endlos langen Zeit mit wechselnden Gesichtsausdrücken setzte Bella eine sorgenvolle, aber liebevolle Miene auf. Gewalttätig wollte das Bella-Mädchen nicht werden. Das beruhigte mich. Zu einem Kampf fühlte ich mich noch nicht in der Lage.
    „ Dich hat’s echt krass erwischt, aber Hauptsache, du lebst“, schloss meine Schulkameradin ihre Analyse ab.
    Sie schaute sich um. „Wo ist der komische Gegenstand? Wir sollten ihn als Beweis mitnehmen.“
    Ich wusste nicht, was sie meinte.
    Bella lief suchend umher, machte dabei wieder sehr ulkige Bewegungen, fand aber nicht das, wonach sie suchte. Die Zeit nutzte ich, um mich weiter mit dem sogenannten „Körper“ vertraut zu machen.
    Er erschien mir auf den ersten Blick recht unansehnlich. Im Grunde sah dieser aus wie ihrer. Fünf längliche Auswüchse traten aus dem Hauptkörper. Der eine Auswuchs war der kugelige Kopf , welchen ich an mir selbst nicht sehen, aber ertasten konnte. Die unteren dickeren Auswüchse definierte der Speicher als Beine , die oberen dünneren als Arme . Daraus ragten ebenso abstruse Stummel, die als Finger und Zehen bezeichnet wurden. Die Zehen waren sehr schwer zu bewegen, die Finger deutlich gelenkiger.
    Die ganze Konstruktion verströmte permanent unangenehme Dünste. Im Sprechorgan herrschte ein fader Geschmack vor und die Körperaußenfläche signalisierte verschiedenste diffuse Empfindungen. War mir das wirklich alles neu oder nur die Folge eines Eingewöhnungsprozesses? Wer war ich nur?
    Seltsam war, dass mir dieses hässliche andere Ding immer mehr gefiel . Woher kam diese positive Bewertung und besondere Aufmerksamkeit, die meine Gedanken dem Wesen schenkten? Das musste ich zukünftig abstellen – oder hatte diese Gefühlsbetontheit einen Sinn?
    Ich nahm mir vor, auch hier erst einmal abzuwarten. Auf jeden Fall musste ich durchhalten und durfte nicht aufgeben. Hatte ich eine andere Wahl?
    Bella kam nach einiger Zeit zu mir zurück, schaute mich mit ihren possierlichen

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