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Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition)

Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmar Bereuter
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bekommen!«
    »Stadelin«, erwiderte Greyerz gütig, »was gegen dich vorliegt, ist so viel und so grauenhaft, dass es ein einzelner Christenmensch kaum fassen kann. Ich denke, auch für dich muss es eine Erlösung sein, wenn wir deine verirrte Seele auf den Pfad der wahren Tugend zurückbringen.«
    »Was soll ich denn getan haben?«
    »Zauberei. Und das in übelster Art! Es wird behauptet, du hättest dich sogar mit dem Satan persönlich verbündet. Ich weiß, du wirst das nicht sofort zugeben. Aber das Gesetz hat Mittel und Wege, um die Wahrheit zu finden, verlass dich darauf! Aber es wird nicht leicht werden, weder für mich noch für dich«, seufzte er.
    Inzwischen waren auch die beiden Büttel zurück und mit stolz erhobenen Häuptern trieben sie nun den Gefangenen durch das Dorf hinauf zur Burg, wo das Turmverlies bereits mit frischem Stroh eingestreut und auch der Kübel für die Notdurft bereitgestellt war. Greyerz hatte gestern zwei Schöffen bestimmt und ihnen befohlen, sich am heutigen Nachmittag in der Burg einzufinden. Gleichzeitig hatte er ihnen erklärt, sie hätten auf das Urteil keinen Einfluss, da sie von der Juristerei ohnehin nichts verstünden und er sie lediglich als Zeugen beim Geständnis brauche. In dem kahlen Raum, in dem die Verhandlung stattfinden sollte, hatte er zuvor ein großes Kruzifix zwischen zwei Kerzen aufstellen lassen. Die beiden Schöffen hatten links und rechts des Vogtes ihren Platz eingenommen, als die Büttel den immer noch gefesselten Bauern hereinführten.
    Der Stadelin, der sich erst im Verlies so seine Gedanken gemacht hatte, war sich sicher, dass er noch heute freigelassen werden müsste. Dementsprechend sicher war auch sein Auftreten.
    Greyerz war klar, dass nicht nur den Denunzianten wohler gewesen wäre, hätten sie wenigstens einen noch so kleinen Anschein kirchlicher Unterstützung erkannt. Da dem aber nicht so war, musste er eben so tun als ob. Mit einem Span zündete er die Kerzen an, eröffnete die Verhandlung mit einem feierlich getragenen Gebet um Erleuchtung und entrollte dann einen papierenen Bogen, den er aber vorerst zur Seite legte.
    Er räusperte sich kurz und sah dann den Angeklagten unvermittelt an. »Kannst du zaubern oder gar hexen?«
    »Hexerei kenne ich nur vom Hörensagen und Zaubern ist zu viel gesagt. Ich kann Warzen wegbeten, Schmerzen lindern, den Brand löschen …«
    »Das können viele, das ist doch keine Zauberei oder Hexerei«, unterbrach ihn der Vogt ungeduldig. »Hast du schon einmal Wetterzauber gemacht?«
    »Ja, ich habe es versucht. Ich kenne ein paar Wettergebete.«
    »Und? Kannst du das Wetter beeinflussen oder umleiten?«
    Der Stadelin zuckte mit den Achseln. »Hie und da ist es mir gelungen, dann aber wieder nicht.«
    »Wer hat dir diese Kenntnisse beigebracht?«
    »Der Hoppo hat mich das gelehrt.«
    Die beiden Schöffen begannen plötzlich zu tuscheln und flüsterten aufgeregt auf den Vogt ein.
    »Soso, der Hoppo! Das war doch der Freund vom Scavius, den man auch den Räudigen nannte.« Greyerz hielt einen Moment inne, stand dann auf und trat zum Fenster. »Soso, der Hoppo«, wiederholte er.
    »Wo ist denn dieser Hoppo jetzt?«
    Die Zeugen schüttelten ratlos die Köpfe. »Er ist schon lange aus dem Tal verschwunden, niemand hat mehr etwas von ihm gehört«, erwiderte der eine. »Schade!«, sagte Greyerz. Abrupt drehte er sich um und fuhr dann mit schneidender Stimme fort: »Wenn der Hoppo der Freund des ›Räudigen‹ war, hat der ihm bestimmt auch noch andere Dinge beigebracht. Zum Beispiel, wie man sich in eine Maus oder ein Tier verwandelt. Du willst mir doch nicht weismachen, dass dir dieser Hoppo nicht auch das gezeigt hat!«
    Stadelin verneinte. Er versuchte zu erklären, dass die Geschichte mit der Maus nur eine Finte war, mit der der »Räudige« sich seine Häscher vom Leib halten wollte.
    Aber die Gesichter der Beisitzer und auch der Büttel wurden finster und auch Greyerz wurde wütend. »Was willst du uns da auftischen? Willst du wirklich behaupten, dass ein einzelner Mann das ganze Tal jahrelang zum Narren gehalten hat? Jeder hier weiß, wie der ›Räudige‹ immer wieder seinen Feinden entkommen ist und nur durch eine List umgebracht werden konnte. Das behauptest du doch nur, um dich selber zu schützen!« Er schritt zurück zum Tisch und nahm das Papier zur Hand. Ärgerlich stellte er fest, dass tatsächlich keine Anzeige wegen »Transmissio« vorlag. Oder doch?
    Greyerz wusste nicht, wie er das auslegen

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