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Hexenopfer

Titel: Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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geholfen«, erklärte Jacob. »Sagen wir so, sie ist ehrenamtlicher Deputy.«
    »Verstehe. Dann kann ich in Gegenwart von Deputy Madoc offen reden?«, fragte Dallas mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme.
    Jacob nickte zustimmend, kniff aber missbilligend die Augen zusammen.
    »Die beiden Opfer wurden sexuell missbraucht, auf eine Art Altar gebunden und mit einem scharfen Schwert von den Brüsten bis zum Schambein aufgeschlitzt«, sagte Dallas. »Beide Opfer waren Frauen im Alter zwischen fünfzehn und vierzig, und sie wohnten im Umkreis von fünfzig Meilen, hatten aber sonst nichts miteinander gemeinsam.«
    »Sie erwähnten am Telefon, dass Sie mit einem anderen Fall zu tun hatten, bei dem der Täter eine ähnliche Vorgehensweise hatte«, warf Jacob ein. »Eine Reihe von Opfermorden in Mobile, Alabama, irgendwann im letzten Jahr.«
    Dallas wappnete sich innerlich gegen den Schmerz, bevor er fortfuhr. »Fünf Frauen wurden in einem Zeitraum von sechs Wochen ermordet, alle sexuell missbraucht, mit einem Schwert aufgeschlitzt, während sie an einen Altar oder etwas gefesselt waren, das wie ein Altar benutzt wurde.«
    »Wieso war das FBI mit dem Fall beschäftigt?«, fragte Jacob.
    »Das war es nicht.«
    »Wieso kommt es dann, dass Sie …«
    »Das vierte Opfer war meine Nichte«, erwiderte Dallas gequält, denn er konnte den Kummer seiner Schwester über den grausamen Tod ihres ältesten Kindes nicht vergessen.
    »Toll. Einfach toll.« Jacob umfasste den Rand des Schreibtisches so fest, dass seine Knöchel weiß wurden. »Warum kehren Sie nicht nach Washington zurück und bleiben dort? Ich brauche niemanden, der seine Nase in meine Angelegenheiten steckt, wenn er auf einem persönlichen Rachefeldzug ist.«
    »Sie hat recht, verstehen Sie?« Dallas deutete mit dem Kopf auf Genny, ohne sie anzusehen. »Ich kann Ihnen helfen.«
    »Wie das?«
    »Ich kann Ihnen sagen, dass es drei weitere Opfer geben wird, alles Frauen, die in dieser Gegend leben, beliebig ausgewählt, und dass an dem fünften Opfer etwas Besonderes ist.«
    »Und das wäre?«, fragte Jacob.
    »Er schneidet ihr Herz heraus und nimmt es mit.«
    Genny schnappte nach Luft.
    »Da komme ich nicht ganz mit«, gestand Jacob. »Sie gründen diese Theorie auf eine Reihe von fünf Morden, die im letzten Jahr in Mobile verübt wurden, wobei das vierte Opfer Ihre Nichte war. Wieso sind Sie so sicher, dass selbst in Anbetracht der Ähnlichkeiten der Mörder derselbe Mann ist, der Susie und Cindy umgebracht hat? Und wie kommen Sie darauf, dass es insgesamt fünf Opfer hier im County geben wird?«
    »Weil ich seit dem Tod meiner Nichte vor acht Monaten auf inoffiziellem Wege Hilfe von Kollegen beim FBI bekommen habe, und wir wissen, dass es in den vergangenen acht Jahren vier beinahe identische Fälle gegeben hat – insgesamt zwanzig Morde. In Mobile, Alabama; Hilton Head, South Carolina; Lafayette, Louisiana und Breckenridge, Texas. Und bei jedem Fall gab es genau fünf Opfer. Bei jedem Fall hat der Mörder das Herz des fünften entfernt.«
    »Und es gibt keine Verknüpfung zwischen den fünf Opfern? Nichts, was sie irgendwie verbindet?«, fragte Jacob.
    »Nichts, was die Ermittlungsbehörden vor Ort herausgefunden hätten.« Dallas fragte sich, wie ehrlich er Jacob Butler gegenüber sein sollte. »Diese vier Mordserien, die ich erwähnt habe … Ich habe herausbekommen, dass sie identisch waren und dass es nur einen Mörder gibt – einen Serientäter, der nach festen Regeln vorgeht.«
    »Kann sein, dass Sie sich an Strohhalme klammern«, sagte Jacob. »Sie wollen den Mörder Ihrer Nichte finden, daher konstruieren Sie seinen Fall, basierend auf den Beweisen, die Sie ausgegraben haben. Sie können nicht sicher sein, dass wir es mit demselben Mann zu tun haben, der Ihre Nichte umgebracht hat.«
    »Und Sie können sich nicht sicher sein, dass es nicht so ist«, erklärte Dallas ihm. »Wenn doch, dann gibt es da draußen drei weitere Frauen – in Ihrem County –, die eines wirklich grausamen Todes sterben werden. Es sei denn, wir arbeiten zusammen, um ihm Einhalt zu gebieten.«

8
    Brian MacKinnon knallte die Zeitung auf seinen Schreibtisch und lächelte. Die heutige Ausgabe des Cherokee Pointe Herald, seit vier Generationen im Besitz seiner Familie und von ihr betrieben, würde in wenigen Stunden an den Zeitungsständen sein. Der Artikel, den er persönlich über die beiden brutalen Morde in der Gegend verfasst hatte, begangen gestern und heute Morgen, ließ

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