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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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schuppige Straße und sprang auf.
    Doch sofort war das gereizte Monstrum wieder hinter mir her. Seine Tentakeln wirbelten den Schlick auf. Ein Schlag traf mich in den Rücken und schleuderte mich nach vorne. Ich sah noch eine der dunklen Öffnungen in der Pyramidenwand auf mich zuschießen, dann wurde es still um mich.
     
    Das Feuer war erloschen, doch es hatte seine Spuren in der ganzen Halle hinterlassen. Die Risse in dem kostbar gefliesten Boden glichen einem übergroßen Spinnennetz. Die Wände und Decken waren angesenkt und die vorher so farbenprächtigen Balken schwarz gebrannt. Außerdem lag eine Spannung über dem Raum, die Adurias bis in jede Faser spürte. Furcht packte ihn und schüttelte ihn durch und er brachte kaum die Kraft auf, vor das Herz des Labyrinths zu treten.
    Jetzt glitt sein Blick tastend über den mannshohen Höcker, der in der Mitte des Raumes stand und wie eine blauschimmernde Riesenschildkröte aussah. Es war schon unvorstellbar, dass dieses so harmlos aussehende Ding die Quelle jener schrecklichen Macht war, die seinem Herrn das Leben gab. Noch unbegreiflicher erschien es ihm jedoch, dass es einem Menschen gelungen war, diese Macht unter seinen Willen zu zwingen und dem Labyrinthwesen solche Qualen zu verursachen.
    Er konnte das Stöhnen und Ächzen seines dämonischen Herrn einfach nicht aus seinem Schädel verbannen. Und auch nicht den ungezügelten Hass, den die über dem Raum hängende schwarze Wolke abstrahlte und der vor allem ihm galt.
    »Ich konnte nichts dafür, Gewaltiger! Ich konnte nicht ahnen, dass dieser Robert Craven in der Lage war, die schlafende Macht zu wecken, die die Älteren Götter in Euch zurückließen und die Ihr betäuben konntet.«
    Eine Flut von Gedankenbildern, die Wut, Ärger und Angst ausdrückten, überschwemmte sein Gehirn. »Ich weiß, dass es Euch weh getan hat! Aber Ihr werdet sie doch besiegen?«, wimmerte Adurias. In seiner Stimme klang Unsicherheit mit. Sofort spürte er einen starken Druck auf seinem Schädel und durchlebte das flammende Inferno ein zweites Mal.
    Sein Blick tauchte tief in die Kuppel ein und starrte in die grelle Glut, die eine ungeheure Kraft ausdrückte, und einen Hunger, der ihn schier verzehrte.
    »Das Feuer … kann doch nicht noch einmal ausbrechen, Gewaltiger?«, stotterte er mit blutleeren Lippen. Die Bilder blieben die Antwort schuldig. Dafür hackten sie zornig in seine Gedanken, bis er keuchend in der Ecke lag.
    »Ich verstehe, dass du mit mir unzufrieden bist, Gewaltiger. Doch es wird nicht mehr vorkommen, das schwöre ich!«
    Du hast versagt, Adurias, sagten ihm die Bilder. Du hast sowohl Robert Craven wie auch den Diener Necrons entkommen lassen. Obwohl du wusstest, dass ich hungrig bin! Schaffe mir Ersatz, oder du wirst selbst mein Opfer werden!
    »Nein! Nein! Ich … Ihr … Gnade!«, schrie Adurias. Doch die schwarzen Nebelschwaden wallten schon von der Decke und hüllten ihn mit eisiger Kälte ein. Adurias spürte ein Zerren und Saugen an allen Gliedern.
    Doch so schnell, wie ihn der Nebel gepackt hatte, löste er sich wieder auf, und ein schneller Bilderreigen wirbelte durch Adurias Kopf. Das war nur eine Warnung, las er daraus. Und jetzt spute dich. Der Schädel der Älteren Götter kommt näher. Ich brauche die Kraft dieses Hexers, um ihn zu besiegen!
    Eine Sekunde später waren die schwarzen Wolken aus der Halle verschwunden. Adurias erhob sich schnaufend und starrte die Kuppel an. Der um sie liegende blaue Schimmer war intensiver geworden, fast greifbar, und er formte seltsame Auswüchse. Feuerarme strebten knisternd in die Höhe und sahen eine kurze Zeit wie zwei monströse Hörner aus. Dann kamen sie an den Spitzen zusammen und bildeten einen makellosen, blau strahlenden Ring.
    Adurias wich unwillkürlich zurück. Doch es brach kein Feuer heraus, sondern ein Schwall glitzernder Brühe. Sie schlug klatschend auf den Boden und bildete eine große Lache. Inmitten dieser Lache lag ein nasser, regungsloser Mensch.
    Andurias trat vorsichtig näher und drehte den Bewusstlosen mit dem Fuß auf den Rücken. Ein böses Grinsen verzerrte sein Rattengesicht und er winkte seine beiden Gehilfen herrisch herbei. Dann verbeugte er sich in Gedanken und rief mit triumphierender Stimme: »Kommt, Gewaltiger. Das Opfer ist bereit!«
     
    Das Klirren einer Kette weckte mich aus schrecklichen Albträumen auf. Mein Schädel dröhnte, als hätte ihn ein böser Geist als Trommel missbraucht. Die Stellen meines Körpers, die mit

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