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Heyne Galaxy 01

Heyne Galaxy 01

Titel: Heyne Galaxy 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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studierte ihr Gesicht, als könne er darin die Wahrheit erkennen.
    »Ich glaube Ihnen. Ich bin überzeugt, Sie kennen Ihr Wissensgebiet.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er zu seinem Gepäck, um weitere Testinstrumente herauszuholen.
    »Hast du das gesehen?« wisperte Tjond in die Ohren ihres Mannes. »Er hat mir zugelächelt!«
    »Unsinn!« Gulyas schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nur ein Anzeichen beginnenden Frostes in seinem Gesicht.«
    Hautamaki hatte ein Gewicht an eine der Streben gehängt und maß deren Bewegung relativ zum Felsenboden.
    »Gulyas«, fragte er dann, »entsinnen Sie sich der Rotationsdauer dieses Planeten?«
    »Ungefähr achtzehn Standardstunden. Wir hatten nicht viel Zeit, sie genau zu bestimmen. Warum?«
    »Das genügt. Wir befinden uns auf dem fünfundachtzigsten Breitengrad nördlich, was dem Winkel der Teleskoparme entspricht, die sich wiederum so bewegen, daß sie …«
    »… daß sie der Rotation entgegenwirken, und zwar mit gleicher Geschwindigkeit. Natürlich! Ich hätte es sofort sehen sollen.«
    »Wovon sprecht ihr?« fragte Tjond.
    »Alle Teleskope sind immer auf denselben Fleck am Himmel gerichtet«, klärte Gulyas sie auf. »Auf einen Stern.«
    »Vielleicht kein Stern, sondern nur ein Planet dieses Systems«, warf Hautamaki ein und schüttelte den Kopf. »Nein, dazu fehlte jeder logische Grund. Es muß etwas außerhalb des Systems sein. Sobald die Dunkelheit anbricht, werden wir es wissen.«
     
    In ihren Anzügen froren sie nicht. Lebensmittel und Wasser hatten sie genügend bei sich. Die Sendeanlage wurde von allen Seiten fotografiert und vermessen. Sie stellten Vermutungen über die benutzte Energiequelle an. Trotz der vielen Arbeit schlichen die Stunden bis zum Anbruch der Dunkelheit nur so dahin. Die letzten Wolken verzogen sich vom Himmel, und dann erschien der erste Stern. Hautamaki beugte sich zum Teleskop hinab.
    »Nur Himmel – es ist noch zu hell. Aber ich kann ein feines, glühendes Muster sehen – fünf Fäden, die vom Außenrand des Blickfeldes kommen. Sie treffen sich nicht im Zentrum, aber sie zeigen darauf.«
    »Sie deuten also auf einen Stern, bedecken ihn aber nicht?« vergewisserte sich Gulyas.
    »Ja. Übrigens werden jetzt mehr Sterne sichtbar.«
    Es war ein Stern siebter Größe. Er stand isoliert am Rand der Galaxis. Seine nächsten Nachbarn mußten sehr weit entfernt sein. Einer nach dem anderen betrachteten sie den Stern, dann nahmen sie Messungen vor, damit sie ihn nicht mit einem anderen verwechseln konnten. Sie stellten seine genaue Position fest und trugen sie in die Karten ein.
    »Werden wir ihn suchen?« fragte Tjond, aber es war eigentlich keine Frage, sondern eine Feststellung gewesen.
    »Natürlich«, sagte Hautamaki.
     
    Kaum hatten sie die Atmosphäre des Planeten verlassen, da schickte Hautamaki eine Funkbotschaft an die nächste Relaisstation. Während sie auf die Antwort warteten, sondierten sie das vorliegende Material.
    Jedes einzelne Resultat ließ ihre Herzen höher schlagen. Das Metall, aus dem die Sendeanlage gebaut war, war nicht widerstandsfähiger als alle anderen Metalle, die ihnen bekannt waren. Nur die Art der Legierung war fremd. Und die Herstellungsmethode, die eine größere molekulare Dichte der Oberfläche bewirkte. Die Schriftzeichen blieben unbekannt und hatten keine noch so geringfügige Ähnlichkeit mit den Schriftzeichen der Erde. Und der Stern, den sie aufsuchen wollten, stand weit außerhalb der Grenzen aller bisherigen Forschungsgebiete.
    Kaum traf die Antwort ein, ging ihr Schiff auf den berechneten Kurs und setzte zum Sprung durch den Hyperraum an. Die Instruktionen besagten, daß sie allen Hinweisen nachgehen und laufend über die Ergebnisse ihrer Untersuchungen berichten sollten. Sie erhielten freie Hand und alle Vollmachten. Sie würden die ersten sein, die Kontakt mit einer fremden Rasse herstellten. Sie waren die ersten, die ein Bauwerk dieser fremden Rasse gefunden hatten. Was immer auch geschah, niemand konnte ihnen noch den Ruhm streitig machen.
    Kein Wunder also, daß die erste Mahlzeit an Bord ein Fest wurde. Hautamaki war leichtsinnig genug, Alkohol zu erlauben. Das Ergebnis war nahezu katastrophal.
    »Einen Trinkspruch …!« stammelte Tjond und stand auf. Sie wackelte ein bißchen. »Auf die Erde und die Menschheit … wir sind nicht mehr allein im Universum!«
    »Nicht mehr allein!« wiederholten die Männer. Hautamakis Gesicht wurde plötzlich ernst. Alle Fröhlichkeit war aus ihm

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