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Hide (German Edition)

Hide (German Edition)

Titel: Hide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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gibt nur ein Mädchen mit rotbraunem Haar in unserem Alter, das nach dir fragen könnte, Banana.«
    Nick und Sam wechselten einen Blick. Sam nickte kaum merklich.
    »Wer?«
    »Dani«, sagte Sam.
    Mein erster Impuls war loszulachen, aber das war ganz sicher kein Witz. Alle drei starrten mich an, angespannt, warteten auf meine Reaktion.
    »Unmöglich«, sagte ich schnell und sachlich. »Dani ist tot.«
    »Laut Aussage der Sektion«, sagte Sam.
    »Die vertrauenswürdigste Quelle aller Zeiten«, fügte Nick sarkastisch hinzu.
    »Das könnte jeder gewesen sein. Jeder . Eine frühere Mitarbeiterin der Sektion. Eine Bekannte von Trev.« Selbst ich hatte das Gefühl zu stammeln und nur blöde Vorwände von mir zu geben. Aber das konnte einfach nicht Dani gewesen sein.
    Nicht eine Zelle meines Körpers glaubte daran.
    »Wird dieser Laden in Millerton videoüberwacht?«, fragte Sam.
    »Ja«, sagten Nick und ich wie aus einem Mund.
    Sam machte eine Geste in Nicks Richtung, Nick stand auf.
    »Wartet«, sagte ich. »Was habt ihr vor?«
    »Einen Blick auf die Aufnahmen werfen.« Sam zog seine Jacke an. »Mal prüfen, wer das war.«
    »Ich komme mit.«
    Sam kontrollierte das Magazin seiner Waffe, stellte sicher, dass es voll war. »Nein, kommst du nicht. Wenn dort jemand nach dir gefragt hat, schwebst du in größerer Gefahr als jeder andere von uns.«
    »Und wie wollt ihr an die Aufnahmen kommen?«
    Sam schaute mich aus dermaßen schmalen Augen an, als wäre das die mit Abstand dümmste Frage, die ich je in meinem Leben gestellt hatte, und als wäre es noch dümmer, darauf überhaupt eine Antwort zu erwarten.
    »Es wäre wesentlich einfacher, darum zu bitten, sie ansehen zu dürfen, oder etwa nicht?«, fragte ich. »Anstatt da irgendwie einzubrechen?«
    »Weil die ganz sicher jeden dahergelaufenen Kunden einen Blick auf ihre Überwachungsanlage werfen lassen, meinst du?«
    »Nehmt mich mit«, sagte ich. »Ich hab da eine Idee, aber dazu braucht ihr mich vor Ort.«
    »Anna.« Sam seufzte.
    Cas stellte sich hinter mich. »Mensch, Sammy, nehmen wir sie mit, vielleicht ist sie ja doch ganz nützlich.«
    Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich Cas danken oder ihn lieber böse anfunkeln sollte.
    »Gut«, sagte Sam. »Aber beim geringsten Anzeichen von Ärger, haust du ab. Sofort. Ohne jede Widerrede.«
    Ich nickte. »Abgemacht.«
    Er steuerte die Haustür an. »Vergiss deine Waffe nicht.«
    Um ihm nicht die Gelegenheit zu geben, doch noch ohne mich loszufahren, schnappte ich mir die nächstgelegene Pistole – die aus der Waschküche – und eilte den Jungs nach.

6
    Trev hatte einmal erklärt, dass die Kunst des Lügens darin bestand, so viel von der Wahrheit zu erzählen wie eben möglich.
    »Ich habe vor einer Weile den Kontakt zu meiner Schwester verloren«, sagte ich zu der Supermarktleiterin. »Und eine Ihrer Kassiererinnen hat erwähnt, dass kürzlich ein Mädchen hier nach mir gefragt hat, das der Beschreibung nach meine Schwester gewesen sein könnte.« Ich spielte nervös mit den Fingern in dem Versuch, überzeugend verzweifelt rüberzukommen. »Wäre es vielleicht möglich, einen Blick auf die Videos Ihrer Überwachungskameras zu werfen? Damit ich nachsehen kann, ob sie das wirklich war?«
    Die Supermarktleiterin, eine Frau in den Vierzigern mit langen schwarzen Haaren und großen Augen, sah von mir zu Sam, der direkt hinter mir stand. Wir hatten vereinbart, dass Sam sich als mein Freund ausgeben sollte, während Nick im Wagen blieb, um die Umgebung im Blick zu behalten, und Cas scheinbar unbeteiligt durch die Gänge schlenderte.
    »Ich weiß nicht …«, sagte die Frau. Auf ihrem Namensschild stand MARGARET , für mich wirkte sie eher wie eine Maggie.
    Ich spürte ihre Unschlüssigkeit, deshalb legte ich noch einmal nach. »Bitte … Sie fehlt mir so sehr.« Ich ließ meine Stimme zittern, mir Tränen in die Augen steigen.
    Sie klimperte mit dem Schlüssel. »Na schön. Damit werden wir schon niemandem schaden, kommen Sie mit.«
    Sie ging voran durch eine nicht weiter gekennzeichnete Tür im vorderen Teil des Marktes kurz hinter den Kassen. Wir betraten ein kleines Büro, wo auf zwei kleinen Schwarz-Weiß-Monitoren die Bilder der diversen Überwachungskameras liefen.
    Margaret setzte sich an den Computer am Tisch und meldete sich an. »Wissen Sie, an welchem Tag Ihre Schwester vermutlich hier war?«
    »Donnerstag«, antwortete ich.
    Sam hielt sich in ihrer Nähe, die Arme vor der Brust verschränkt. Das Pistolenholster,

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