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Hier stinkt's!

Hier stinkt's!

Titel: Hier stinkt's! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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Arzt in meine Nähe kam. Er war zwar schon ziemlich alt und seine Augen waren nicht mehr die besten, aber er hätte schon selbst tot sein müssen, um nicht zu begreifen, dass ich ein Zombie war.
    Mach dir keine Sorgen   – er wird sich lediglich deinen Fuß ansehen und dir eine Spritze geben. Er wird gar nicht merken, dass du tot bist.
    Aber das konnte ich nicht riskieren. Warum dreht Mom bloß immer gleich durch, wenn ich mal niese oder huste? Sie machte voll den Aufstand wegen eines rostigen Nagels. Was würde sie erst tun, wenn sie dahinterkäme, dass ich aufgehört hatte zu atmen, zu schlafen und Schmerzen zu empfinden?
    »Ich brauche keinen Termin«, sagte ich. »Mir geht’s gut.«
    »Komm schon, stell dich nicht so kindisch an«, mahnte Dad. »Es wird schon nicht wehtun.«
    Er hatte recht. Dr. Scrivella könnte mich den ganzen Tag mit einer Basketballpumpe impfen, und ich würde nicht mit der Wimper zucken. »Das ist es nicht«, sagte ich. »Aber ich hab Mittwoch nach der Schule schon was vor …«
    »Dann musst du es eben verschieben«, sagte Mom bestimmt.
    »Aber …« Mir wurde klar, dass es nichts bringen würde, das Ganze hinauszuzögern. Wenn Mom wollte, dass ich zum Arzt ging, musste ich eben zum Arzt gehen. Sie würde sich nicht davon abbringen lassen.
    Das war also mein Tag. Ein unbekannter Einsatz für das BUM , irgendwann in nächster Zeit, und ein Termin bei Dr. Scrivella in weniger als zwei Tagen.

3

LASERNACHRICHT

    Wie gesagt, ich schlafe nicht. Ich tue zwar immer noch all das, was normale Kids vorm Zubettgehen machen, wie Zähne putzen und einen Schlafanzug anziehen, aber ich schlafe nicht ein. Ich bin nie müde. Höchstens gelangweilt.
    Ich habe immer noch nicht herausgefunden, wie man diese ganze zusätzliche Zeit am besten totschlagen kann. Meistens setze ich mich an den Computer und spiele Videospiele, wenn meine Eltern eingeschlafen sind. Eine Weile bin ich voll auf Rollenspiele abgefahren, aber dann habe ich eine Seite gefunden mit diesen abgefahrenen Plattform-Spielen von früher. Also verbringe ich meine Zeit meist mit Rennen, Springen, Klettern und Tauchen.
    Montagnacht kam jedenfalls keine Langeweile auf. Als ich in meinem Bett saß und hörte, wie meine Eltern ins Schlafzimmergingen, nahm ich aus dem Augenwinkel ein Blitzen wahr. Auf der Wand erschienen rote Buchstaben.
    NATHAN
    WENN DU DAS SIEHST
    MACH DEIN LICHT AN UND AUS
    Die Buchstaben flimmerten wie ein Laserstrahl. Ich schaltete meine Lampe aus und ein. Die Buchstaben an der Wand veränderten sich.
    GEH ZUM BUM
    Also zog ich mich wieder an. Ich hatte mir einen guten Fluchtweg zurechtgelegt – aus dem Fenster raus, dann über das Garagendach zur Regenrinne. Das Schlafzimmer meiner Eltern ist auf der anderen Seite des Hauses, also lief ich keine Gefahr, dass sie mich hörten, solange ich dabei keinen Riesenkrach machte. Ich bin zwar nicht so tollpatschig wie Mookie, aber selbst wenn ich versuche, ganz leise zu sein, haut das nicht immer hin.
    Der Eingang des BUM ist im Nationalmuseum für Fliesen und Mörtel am anderen Ende der Stadt. Gott sei Dank ist East Craven eine kleine Stadt. Unser Viertel ist vollkommen sicher. Dad schließt nicht mal das Auto ab, wenn es in der Einfahrt steht.
    Ich überlegte, ob ich zum Museum joggen sollte, aber ich wollte nicht zu viel Aufmerksamkeit auf mich lenken. Auf der Straße waren Leute unterwegs. Manche gingen einfach spazieren, andere sahen aus, als wären sie auf dem Weg irgendwohin. Aber niemand schien auf mich zu achten.
    Die Tür zum Museum war nicht abgeschlossen. Die Damehinter dem Tisch lächelte mir zu, hörte aber nicht auf zu stricken. Ich lief direkt auf den Aufzug zu. Als ich näher kam, öffnete sich die Tür. Ich trat ein und setzte mich. Eigentlich ist dieser Aufzug eher eine Hochgeschwindigkeitskabine, die von East Craven zum BUM -Hauptquartier saust, wo auch immer das sein mag.
    Als ich ankam, wartete Mr Murphy schon auf mich. Er ist groß, rothaarig und hat große Ohren. Und für meinen Geschmack hat er ein wenig zu viel Spaß daran, mich auf den Arm zu nehmen.
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie nicht einfach eine E-Mail schicken«, sagte ich.
    »Und ich verstehe nicht, warum es so viele verschiedene Jeans zu kaufen gibt«, entgegnete er.
    »Sehr witzig.« Ich griff in meine Tasche, holte mein Handy raus und wedelte damit vor seinem Gesicht herum. Meine Eltern hatten es mir zu Weihnachten geschenkt, nachdem ich ein Jahr lang nonstop darum gebettelt

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