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Highland Secrets 2

Highland Secrets 2

Titel: Highland Secrets 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena McKenzie
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Luft hoben, Fotos machten und sich gegenseitig wegdrängten, um die eigene Sicht auf das Haus zu verbessern. Ich runzelte die Stirn und las eines der Plakate, auf dem, so vermutete ich, der Name der Band stand, die meine Mutter erwähnt hatte: Wild Novel . Klangvoll aber nicht gerade kreativ, fand ich. Am Namen lag es wohl kaum, dass die Band ganz offensichtlich nicht gerade unbekannt war. Auch wenn ich zugeben musste, dass ich noch nie etwas von Wild Novel gehört hatte. Was aber nichts heißen musste, denn musikalisch war ich selten auf dem neuesten Stand. Dazu schaltete ich zu selten das Radio an. Früher hatte ich Musik geliebt, aber das war bevor mein Vater beschlossen hatte, uns zu verlassen, um sich eine junge Frau zu suchen.
    Seither bevorzugte ich Ruhe. Wenn ich nach Hause kam, dann wollte ich es gerne still haben. Musik verband ich mit meinem Vater, weswegen mich Summer auch nie hatte überreden können, dieses alljährliche Rockereignis in der Nähe von Edinburgh mit ihr zu besuchen. T in the Park , genau, so hieß das. Ich konnte mir wirklich Besseres vorstellen, als eingepfercht zwischen tausenden fremden, schwitzenden, trinkenden und grölenden Menschen, viel zu lauter Rock and Roll-Musik zu lauschen.
    Ich hielt langsam auf die Einfahrt zu und hoffte zum einen, dass die Fans mir ausweichen würden, und zum anderen, dass man mich überhaupt reinlassen würde. Aber meine Mutter hatte heute Morgen extra angerufen, um mich anzumelden.
    Als ich gerade feststellte, dass die Fans mir nicht ausweichen wollten, kam auf einmal Bewegung in die Menschengruppe. Die Schreie wurden noch lauter, das Gedrängel noch stärker. Dann schwang das Tor nach außen auf und teilte die Menschenmasse wie Moses das Rote Meer. Eine Limousine verließ das Anwesen, und die Fans, überwiegend Frauen, drängten sich an die verdunkelten Fenster und kreischten. Als der sperrige Mercedes mein kleines Fahrzeug passiert hatte und die kreischenden Frauen dem Auto weiter folgten, nutzte ich die Gelegenheit, um an den restlichen, noch vor der Einfahrt stehenden Fans vorbeizufahren. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie eine junge Frau mir den Finger zeigte und wütend gegen die Seite des Fiestas trat. Wahrscheinlich fand sie es nicht so toll, dass ich einfach auf das Anwesen fuhr. Mich machte es auch etwas unruhig. Was, wenn ich doch nicht hier sein durfte? Oder wenn dort drin Bodyguards warteten, die mich für einen Fan hielten und mich wieder vor die Tür setzten? Vielleicht hätte ich vorher klingeln sollen.
    Ich warf einen Blick auf die Sprechanlage, an der ein Mann um die dreißig lehnte, der ein schwarzes T-Shirt trug auf dem in weißen Buchstaben »Rest in Peace, Ripper« stand. Ich schüttelte den Kopf, als mir der Gedanke kam, dass damit Molly gemeint sein könnte. Dann wischte ich den Gedanken aber weg und nahm an, dass das Zufall war und diese Worte sich wohl eher auf etwas bezogen, das mit der Band zu tun hatte. Der gruselige Blick des Mannes ließ mich trotzdem erschauern, als dieser mich direkt ansah.
    Ich wandte meinen Blick ab und fuhr, ohne weiter zu zögern, auf das Anwesen. Im Rückspiegel sah ich, wie das Tor sich schloss und das Menschenmeer sich wieder zusammenfügte.
    Ich fuhr bis vor die Eingangstür, die sich in dem Moment öffnete, da ich den Schlüssel aus dem Zündschloss zog. Ein muskelbepackter Mann in schwarzem T-Shirt und Anzughose kam die fünf Stufen herunter und hielt mit wütender Miene direkt auf mich zu. Mein Magen verknotete sich. Wahrscheinlich hätte ich doch klingeln sollen. Ich stieg aus dem Wagen und sah dem Berg von einem Mann entgegen, der vor mir stehen blieb.
    Ohne abzuwarten, was er sagen würde, begann ich stotternd, mich zu verteidigen. »Tut mir leid. Ich hätte mich wohl anmelden müssen. Ich bin die Tochter der Haushälterin, Theresa Finnley. Mein Name ist Emma Finnley. Meine Mutter hat angerufen.« Wollte ich ihm noch meinen Lebenslauf auf die Nase binden?
    »Habe ich mir gedacht«, brummte der Mann mit dunklem Bariton. Die kurz geschorenen Haare ließen ihn noch bulliger wirken, als er wahrscheinlich wirklich war. »Diese Rostlaube ist unverwechselbar. Wenn Sie das nächste Mal kommen, hupen Sie einfach, dann können wir sofort aufmachen und die da unten machen Ihnen Platz«, sagte er und wies auf die Fans vor dem Tor.
    »Oh«, sagte ich. »Ich dachte nur, Sie wollten mich vielleicht wieder fortschicken, weil Sie so angestürmt kamen.«
    »Habe ich Sie erschreckt? Tut mir leid. Ich habe

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