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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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kamen Sekunden später mit ihren Uzis zurück und rannten zum Flugplatz. Kreischend wie eine gefolterte Sirene, rannte Beth Curtis ihnen hinterher.
    Alle sechs Türen der 747 waren nun offen, und die Haifischmenschen ergossen sich über die Leitern. Mütter trugen ihre Kinder, und die kräftigen Männer stützten die Alten.
    Die Wachen sammelten sich hinter Mato, während dieser versuchte, das Tor aufzuschließen. Er fummelte mit dem Schlüssel im Schloß herum, schaffte es schließlich und zog die Kette zwischen den Stäben des Tores heraus.
    Beth Curtis erreichte den Zaun und krallte sich an den Maschen wie mit Klauen fest, während sie zusehen mußte, wie ihr Vermögen in das Flugzeug drängte. »Schießt schon!« kreischte sie. »Knallt diesen Hurensohn endlich ab!«
    Die Wachen hatten keine Ahnung, wen sie meinte, doch den Schießbefehl verstanden sie. Der erste, der das Tor passierte, nahm Aufstellung und richtete seine Uzi auf eine Gruppe von Eingeborenen, die am Fuß der Leiter darauf warteten, hochklettern zu können. Da war ein fetter Kerl, der aussah, als würde er Befehle geben. Die Wache zielte auf die Mitte seines Rückens.
    Eine Kugel erwischte den Wachmann in der Brust und riß ihn rückwärts zu Boden. Seine Uzi schepperte über die Landebahn. Die anderen Wachen strömten herbei und schauten sich um, woher der Schuß gekommen war.
    »Knallt sie alle ab, ihr feigen Wichser!« schrie Beth Curtis. »Schießt endlich!«
    Die Wachen duckten sich, um kein zu gutes Ziel abzugeben, während sie den Rand des Dschungels nach verdächtigen Bewegungen absuchten.
    Plötzlich dröhnte es, und als die Wachen die Köpfe hoben, sahen sie die Kampfflugzeuge im Tiefflug über die Landepiste rauschen. Damit war für sie alles klar. Sie rannten zur Siedlung, um dort in Deckung zu gehen, während Beth Curtis hinter ihnen herbrüllte.
    Sie rannte zu dem toten Wachmann, hob seine Uzi auf und richtete sie auf die 747. Ein Schuß wurde im Dschungel abgefeuert, und die Kugel prallte vom Beton zu ihren Füßen ab. Sie drehte sich um, richtete die Uzi auf die Bäume und drückte den Abzug. Ein Fauchen erhob sich, das drei Sekunden lang dauerte, währenddessen sie vom Rückschlag der Waffe seitlich herumgerissen wurde und die Kugeln ein Muster in das Blattwerk des Dschungels frästen wie ein Pürierstab mit Fernbedienung. Schließlich schaffte sie es, die Waffe herumzureißen und das Flugzeug anzuvisieren, doch das Magazin war leer.
    Sie schleuderte die Maschinenpistole zu Boden und stand zitternd da, als die letzte Leiter vom Flugzeug weggestoßen und die Türen zugezogen wurden.
     

65
Hinab ins Gelobte Land
     
    Malink kam zu Tuck herauf auf das Pilotendeck und versuchte den Sicherheitsgurt vom Sitz des Flugoffiziers um seinen Bauch zu bekommen. In diesem Moment löste Tuck die Fahrwerksbremsen, und der Jet rollte los. Die beiden Kampfflugzeuge rauschten über sie hinweg. Der Pilot der einen Maschine warnte Tuck, einen Startversuch zu unternehmen.
    »Ihr habt mich zur Landung gezwungen«, sprach Tuck in das Mikrophon an seinem Kopfhörer. »Was wollt ihr denn noch alles von mir?«
    Er schob die Schubkraftregler auf volle Kraft. Die Startbahn war entweder lang genug oder nicht. Das einzige, was sicher war, war die Tatsache, daß es dann, wenn er es merkte, zu spät sein würde, um anzuhalten. Sie würden im Meer landen oder zum Himmel aufsteigen, und das war's.
    Die Startklappen waren für maximalen Auftrieb ausgefahren, wodurch er dreimal soviel Sprit verbrauchte wie bei einem regulären Start, aber mit diesem Problem konnte er sich immer noch herumschlagen, wenn sie erst mal in der Luft waren. Er sah hinaus auf den Ozean vor ihnen, dann auf den Tacho, dann wieder auf den Ozean und wartete darauf, daß der Tacho jenen Punkt erreichte, an dem er die Maschine hochziehen konnte. Sie hatten etwas weniger als die vorgeschriebene Geschwindigkeit drauf, als das Ende der Rollbahn außer Sicht geriet und er das Flugzeug hochzog.
    Die Räder am Heck der großen Maschine strichen durch das Wasser, als sie sich in die Luft erhob. Tuck hörte etwas, von dem er hoffte, es sei der Jubel, der aus der Passagierkabine drang, doch es bestand sehr wohl die Möglichkeit, daß sich in diesen Schreien das schiere Entsetzen Bahn brach. Er war soeben mit dreihundertzweiunddreißig Menschen an Bord gestartet, die noch nie in ihrem Leben geflogen waren. Tuck dachte an Sepie, die vor zwei Stunden zu ihrem ersten Flug aufgebrochen war.
    »Wohin fliegen

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