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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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beschäftigen.
    »Oh, Destiny von Houston. Es gibt etwas Neues. Das Tracking zeigt ein erhöhtes Delta V für das NEO .«
    »Du meinst, es bewegt sich?« Während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn hatte Tea ausschließlich im Ingenieurwesen gearbeitet, die meiste Zeit bei der NASA . Sie wusste, wie wichtig präzise Formulierungen waren … aber bei manchen Gelegenheiten, zum Beispiel jetzt, wünschte sie sich, die Leute würden ein ganz normales, einfaches Englisch sprechen.
    »Tea«, sagte Taj. »Sieh mal aus dem Fenster.«
    Während Tea darauf wartete, dass Jasmine Trieu ihre letzte Angabe verdeutlichte, schwebte sie zu dem Fenster hoch, an dem Keanus Tagseite ins Blickfeld rückte.
    Sie schnappte nach Luft.
    Schmale Streifen aus Keanus Oberfläche waren verschwunden und hatten eine glänzende weiße Hülle freigelegt. Das NEO glich einem Apfel, den jemand angefangen hatte zu schälen. »Was ist los, verdammt noch mal?«
    »Teile des Schnees und des Regoliths verkochen«, klärte Taj sie auf.
    »Ich glaube, bald sieht Keanu aus wie eine große, fette Perle«, meinte Lucas.
    »Na ja«, sagte sie, »wir wussten ja, dass Keanu im Grunde eine Art Raumschiff ist.« Ein Raumschiff, das sich offenbar der Kruste entledigte, die sich im Verlauf von über zehntausend Jahren auf der Außenhülle abgelagert hatte. Es streifte eine alte Haut ab, um in eine neue Phase einzutreten.
    » Destiny , Houston, Bestätigung: Auf Keanu gab es Eruptionen, die … äh … mit Triebwerkszündungen konsistent sind. Es hat den Anschein, als würde Keanu den Erdorbit verlassen.«
    Und nicht nur das, davon war Tea überzeugt. »Houston, Destiny , ich glaube, unser NEO fliegt nach Hause.«
    Bis sie eine Erwiderung hörte, würden sieben Sekunden vergehen, aber Tea Nowinski brauchte keine Antwort.
    Sie flog ebenfalls nach Hause.

5
    »Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon isst, wirst du des Todes sterben.«
    GENESIS 2,17
    Camilla mit sich ziehend gelangte Zack von dem Fabriktunnel in die Tempelkammer, in der gerade ein Schauer niederging. Ein Wind peitschte den Regenvorhang seitwärts. Es war kein Wolkenbruch und auch kein tropischer, die Straßen überschwemmender Sturzregen, wie er sie in Houston erlebt hatte. Es war eher wie ein regnerischer Tag am Nordwestpazifik … nur wärmer! Er fand es sogar angenehm, dass etwas von dem Schmutz, der an ihm haftete, weggewaschen wurde.
    Noch angenehmer war es, das Wasser mit dem Mund aufzufangen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal etwas getrunken hatte. Er kniete sich sogar hin, schöpfte mit den hohlen Händen ein bisschen Wasser aus einer Pfütze und bot es Camilla an. »Es könnte uns umbringen«, sagte er. »Aber wenn wir nichts trinken, werden wir verdursten.«
    Diese kleine Geste, die ihr Überleben sichern sollte, lenkte Zack von der Vorstellung ab, dass derselbe Wächter, der seine Frau und den Architekten getötet hatte, sie verfolgte.
    Bis jetzt war indessen noch nichts von ihm zu sehen. Die kurze Rast gestattete es Zack, seinen nächsten Schritt zu überlegen. Jetzt, wo du es so wunderbar geschafft hast, das Trinkwasserproblem zu lösen .
    Durch den Dunst sah er einen Kilometer entfernt die Tempelspitze, die über etwas aufragte, das er mangels des korrekten Begriffs als Bäume bezeichnet hätte. Er verspürte keine besondere Lust, dorthin zurückzukehren, aber der Tempel war der einzige Raum, den er kannte, der ihnen Schutz bot – und dort gab es eine Tür, die er vielleicht schließen konnte.
    »Es geht weiter«, sagte er zu Camilla. Er wusste, dass sie die Worte nicht verstand, aber er hoffte, dass sie seine Gebärdensprache begriff.
    Camilla reagierte nicht. Sie starrte an Zack vorbei in die Richtung, aus der sie gekommen waren …
    Wo der Tunnel lag.
    Zack drehte sich um … und sah den verfluchten Wächter. Der gallertartige Schleim, der aus der Kreatur heraussquoll und an ihr herabtropfte, war blutig. Am liebsten hätte Zack das Ding mit seinen bloßen Händen in Stücke gerissen.
    Da das keine Option war, nahm er Camilla auf den Arm, hoffte, der Wächter hatte sie nicht entdeckt, und rannte mit ihr in die nächste Baumgruppe hinein.
    Camilla wimmerte. Nur ganz leise, und es war nur verständlich, dass sie Angst hatte … aber unter Umständen konnte dies Geräusch sie ihr Leben kosten. Als Zack zurückschaute, erkannte er, dass der Wächter das Mädchen gehört hatte.
    Und die Verfolgung

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