Hinter dem Vorhang
hinten.“ Der Schwarzhaarige deutet dem Kopf in
Richtung einer Seitengasse. „Einsteigen.“, wiederholte er und setzte die eigene Aufforderung in die
Tat um. Jezz knurrte leise, packte die noch immer lethargisch wirkende Frau an den Schultern und
bugsierte sie auf die Rückbank, bevor er selbst wieder hinter dem Steuer platz nahm, die Wagentür
ruppig zu donnernd. „Du hast das gewusst, eh? Wenn du jetzt ja sagst fahre ich gegen die nächste
Wand... und irgendwohin gehe ich mit dir auch nicht mehr. Scheiße nochmal! Denk nicht mal dran
mich noch einmal zu fragen. Ich bin doch kein Pausenclown!“ Der Wagen wurde gestartet, nahm
auch recht rasch an Fahrt auf. Jezz verhinderte es zur Seite oder gar in den Rückspiegel zu sehen,
die Funken sprühenden blauen Augen waren starr auf die Straße gerichtet. Er hätte eine mordslust
gehabt etwas umzufahren, ganz egal was es war, aber die Fahrbahn blieb leer, allgemein wirkte die
Gegend wie ausgestorben. „Nein“, entgegnete Cherufe ruhig. „Zumindest nicht direkt.“ „Nicht
direkt?! Was soll das jetzt heißen?! Wie wäre es wenn du die Dinge einfach mal genauer erläuterst
anstatt mich mit Bröckchen an Informationen abzuspeisen, eh? Ich kann Überraschungen nicht
ausstehen.“ Jezz schrie nicht, eigentlich schrie er so gut wie nie auch wenn ihn etwas auf die Palme
bracht. Er konnte sich in Rage reden – wie er es gerade tat – aber es blieb dabei, dass seine Stimme
lediglich einen fauchenden, keifenden Ton annahm. Er zog die Luft bereits wieder ein um
fortzufahren, wurde dann jedoch unterbrochen. „Weil du nicht zuhörst. Weil du nicht zuhören willst,
wenn man dir etwas erklärt, weil du dich für das was man dir sagt nicht interessierst... und ich nicht
die Lust habe Jemandem etwas zu Erläutern, der sich wie ein störrisches Kind benimmt.“ Jezz warf
einen kurzen Blick zur Seite, rollte dann mit den Augen und ließ den soeben neu aufgestauten Ärger
am Gaspedal aus, das er regelrecht durch trat. Zum Glück für alle beteiligen blieben die Straßen,
durch die der schwarze Van preschte nahezu gespenstisch leer. Auch im Wagen selbst herrschte
nach dieser kurzen Rüge stille, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, da die Lethargie von der Frau die
bis zu diesem Zeitpunkt ziemlich regungslos auf dem Rücksitz gesessen hatte ab fiel. "Lasst mich
aussteigen..:", drang es erst recht leise hervor, dann wurde die Stimme wieder lauter, fordernder.
"Ich will hier raus habe ich gesagt! Macht auf der Stelle die Türe auf!" Obwohl die Betonlandschaft
nur mehr als wirrer Schemen an den Fensterscheibe vorbei flog, begann sie am Griff herumzurüttel.
Vergeblich. Das Ding blieb fest verschlossen. "Miss Drighten, ich bitte sie beruhigen sie sich, wenn
wir ihnen tatsächlich etwas hätten antun wollen, dann wären andere Gelegenheiten durchaus
günstiger gewesen. Dass wissen sie auch." Cherufes Stimme übertönte das Geräusch des Motors nur
unwesentlich, dennoch hatte sie etwas an sich, dass man gar nicht anders konnte als zuzuhören. Der
Blick des Schwarzhaarigen glitt nach wie vor durch die Windschuchtzscheibe, hinaus in das düstere
Zwielicht, das die magere Straßenbeleuchtung hinterließ. Eigentlich war das Ganze anders geplant
gewesen. Allerdings konnte man sich selten darauf verlassen, dass alles wirklich so lief wie man es
sich erdacht hatte. Nein, in Wahrheit sollte man sogar felsenfest damit rechnen, dass es nur
schief gehen konnte. Zwar hatte er die Wahrscheinlichkeit, dass die andere Seite auftauchte
einkalkuliert, aber dennoch gehofft, dass es nicht eintrat. Es war eingetreten. "Hören sie...", fuhr er
nach einer kurzen Kunstpause fort, in der Kayla auch aufgehört hatte den Türgriff zu malträtieren.
Stattdessen saß sie nun stocksteif da, im Blick eine seltsame Mischung aus Furcht und unterdrückter
Wut, die Beide um die Oberhand rangen. "...ich denke, dass wir auf der selben Seite stehen." "Wir
tun was?!", fiel sie ihm regelrecht ins Wort. Das konnte ja wohl nur ein schlechter Scherz sein!
Dieser Freak hatte wohl einen Clown gefrühstückt und das Dumme war, dass man das bei diesen
verdammten Blutegeln auch noch wörtlich nehmen konnte! "Halt, langsam... das waren doch..."
"Ja." "Und ihr seid auch...." "Ja." "Und ihr seid nicht..." "Exakt." Für einen Moment zog Kayla ein
Gesicht als wäre sie gegen eine Mauer gelaufen, nur um im Nächsten in schallendes Gelächter
auszubrechen. Nur klang es absolut falsch, fast schon
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