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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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Augenbrauen, was ihm einen teils interessierten, teils amüsierten Gesichtsausdruck verlieh. „Oh, tatsächlich? Ich würde mich freuen, eine Probe Eures Könnens zu sehen.“
    Sarah schüttelte den Kopf und versuchte, sich zu fassen. Sie fragte sich ärgerlich, wo denn nur ihre Schlagfertigkeit geblieben war. Was sollte mit dem unerwünschten Eindringling geschehen? Einen Gesandten des Königs, der hier herumschnüffelte und ihre angeborene Reitbegabung, die sie von ihrem Vater geerbt hatte, zu testen beabsichtigte, konnte sie wirklich nicht gebrauchen. Und was würde mit Jack geschehen?
    Seit dem Tod ihres Vaters vor vier Jahren hatte sie ihren jüngeren Bruder stets ängstlich beschützt und versucht, ihn der Aufmerksamkeit des Königs zu entziehen. König Charles hatte zwar versichert, dass die Bestrafungen nach den erfolgten Exekutionen, bei denen auch ihr Vater ermordet worden war, beendet seien. Aber Sarah hatte immer Angst davor gehabt, dass die Rache des Königs irgendwann auch die Familien der Verurteilten treffen würde. „Ich fürchte, mein Onkel übertreibt meine Reitkünste“, entgegnete sie schließlich.
    „Ich hoffe, dass Ihr mir die Gelegenheit gebt, mein eigenes Urteil zu bilden.“
    Sein Blick glitt von ihrem Gesicht zu dem eng anliegenden Seidenstoff der Schoßjacke über ihrem Mieder, dann zu ihrer schlanken Taille und der sanften Rundung ihrer Hüften, die sich unter dem locker gefältelten Rock abzeichnete.
    Sarah spürte, wie sich ihre Wangen röteten. „Ich möchte Euch nicht von den Geschäften, die Ihr hier zu erledigen habt, abhalten, Lord Rutledge. Ich werde gleich hinauf zum Haus eilen und dem Koch Anweisungen für das Abendmahl geben. Ihr bleibt doch und esst mit uns?“
    „Ich werde Eure geschätzte Gastfreundschaft noch viel länger in Anspruch nehmen“, erwiderte er mit einem unwiderstehlichen Lächeln. „Euer Onkel hat mich großzügigerweise eingeladen, in Leasworth zu wohnen, während ich einige Gestüte in der Umgebung zu besichtigen habe.“
    Sarah zwang sich zu einer freundlichen Antwort. „Wir fühlen uns natürlich über Euren Besuch sehr geehrt. Wenn Ihr mich aber nun entschuldigen würdet.“ Sie wich einen Schritt zurück, dann noch einen, als plötzlich ihr Fuß gegen eine Heugabel stieß und sie stolperte.
    Einen Augenblick später stand Lord Rutledge schon neben ihr, stützte mit einem Arm ihren Rücken und mit dem anderen ihren rechten Ellbogen. „Habt Ihr Euch verletzt, Mistress?“, fragte er besorgt. Sein Gesicht war ihrem ganz nah.
    Sarah registrierte die schwarzen Bartschatten auf seinen schmalen Wangen. Eine kleine Narbe teilte sein Kinn. Durch den dünnen Stoff ihrer Jacke fühlte sie seine angespannten Muskeln. Sie musste tief Luft holen. Nein, dieser Mann gehörte sicher nicht zu jenen verweichlichten Kavalieren am Hofe, von denen sie gehört hatte. Es war Zeit, dass sie ihren Verstand benutzte.
    „Vielen Dank, Mylord. Wie ungeschickt von mir.“ Unwillkürlich legte sie die Hand auf seine Brust. „Ich glaube, Ihr habt mich vor einem schlimmen Sturz bewahrt.“ Sie blickte sich angeekelt um und rümpfte die Nase. „Und das in all diesem Schmutz. Was für eine schreckliche Vorstellung.“
    Anthony spürte, wie sie sich in seinen Armen entspannte, und lächelte zufrieden. Vielleicht würde sein Aufenthalt in Yorkshire doch nicht so langweilig verlaufen. Die schlanke Schönheit wäre eine lohnende Eroberung. Sein Blick fiel auf ihre weiße, schmale Hand, die auf seinem Lederwams lag. Er fragte sich, wie streng ihr Onkel wohl auf ihre Tugend bedacht sein mochte. Es war ihm bekannt, dass die Landbevölkerung im Allgemeinen noch mehr den alten, strengen Sittenvorstellungen aus den puritanischen Zeiten anhing als die Einwohner von London. Was den Hof von König Charles betraf, so wurde der Tugend dort nie ein hoher Stellenwert eingeräumt, nicht einmal während des Exils in Europa.
    „Ihr habt recht“, stimmte er höflich zu. „Darf ich Euch zurück zum Haus begleiten, um sicherzugehen, dass keine weiteren Heugabeln Euren Weg behindern?“
    „Vielen Dank für Euer Angebot, aber das wird nicht nötig sein.“ Sarah schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. Anthony blickte fasziniert auf ihre vollen, feucht glänzenden Lippen, die einen ganz natürlichen frischen Farbton hatten. Er war sich sicher, dass diese Frau keine von den Schminkutensilien benötigte, die die Damen am Hofe – und auch einige Kavaliere – benutzten. Er fühlte, wie sich sein

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