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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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Ängste so weit in den Griff zu bekommen, dass sie mit Zenobia an der Brüstung stehen und die Aussicht genießen konnte, so hätte sie schon viel erreicht.
    Sie hielt sich weiter am Fenster fest und blickte nach oben. Mit den Augen folgte sie einem Vogel im Flug, so lange, bis dieser sich schließlich hinabschwang und aus ihrem Blickfeld verschwand. So weit, so gut. Sie betrachtete die Baumspitzen, dann ließ sie ihren Blick weiter hinabwandern. Ihr wurde übel, allerdings fühlte sie sich bereits nach etwa fünf Minuten, in denen sie ruhig atmend die weite Aussicht hatte aushalten können, in der Lage, das Fenster loszulassen und auf dem breiten Umlauf auf und ab zu spazieren.
    Sie war so stolz auf sich, dass sie ihren Blick mutig zu der Mauer schweifen ließ. Diese war viel breiter als jeder Stuhl, auf dem sie bisher gesessen hatte. Wie sehr würde Zenobia sich freuen, wenn sie sich daraufsetzen oder sich zumindest dagegenlehnen könnte. Wieder meldete sich ihr Magen.
    Talitha schloss die Augen, fing wieder an, auf und ab zu laufen, und wiederholte ein ums andere Mal: „Ich gebe nicht auf, ich gebe nicht auf.“ Tastend streckte sie ihre Hand aus, stieß gegen die Mauerbrüstung und trat näher. Einen Ausdruck grimmiger Entschlossenheit auf dem Gesicht, die Augen noch immer fest geschlossen, schob sie ihre linke Hüfte auf das breite Mauerwerk, wie sie es Zenobia hatte tun sehen.
    „Nein!“ Die Stimme erkannte sie im selben Moment, als starke Arme sie umfingen, sie herumdrehten und von der Brüstung zogen.
    Sie schrie, riss die Augen auf und sah sich ihrem schlimmsten Albtraum gegenüber. Die Tiefe umfing sie, und sie fiel, hilflos …
    Mit einem weiteren Aufschrei prallte Talitha auf das steile Stück des Mansardendaches. Ein Körper presste sich auf den ihren und nahm ihr die Luft zum Atmen. Hände zogen ihr Gesicht an eine breite Brust, Finger verhakten sich voller Verzweiflung in ihrem Haar, und eine Stimme, eine bekannte Stimme, die sich jedoch absolut fremd anhörte, wiederholte Worte, die überhaupt keinen Sinn ergaben.
    Talitha hörte auf, um sich zu schlagen und ihren Atem zum Schreien zu verschwenden, und lauschte fassungslos dem, was Nicholas Stangate in ihre Haare keuchte.
    „Meine Liebe, mein Liebling … nein … es tut mir leid, ich werde dich nicht mehr belästigen, ich verspreche es, meine Liebste … versprich mir nur, niemals wieder so etwas zu tun. Tallie, mein Herz, ich werde dir nicht mehr zu nahe treten, wenn du mir nur versprichst …“
    Sie gab es auf, ihn wegschieben zu wollen, griff seine Haare und zog seinen Kopf herauf, damit sie Nick fassungslos ins Gesicht schauen konnte. Ein irrer Blick, schwarz geweitete Pupillen, Augen, die sie mit einem so verletzlichen Ausdruck anstarrten, wie sie es noch nie gesehen hatte.
    „Wie hast du mich genannt?“, brachte sie flüsternd hervor.
    „Meine Liebste.“ Seine Stimme klang rau. „Tallie, Liebling, ich hatte nie vor, dich so lange zu jagen, bis du etwas Verzweifeltes tust …“
    „Du dachtest, ich wollte springen?“ Natürlich, so musste es ihm vorgekommen sein. „Oh, nein, Nick, ich wollte nur versuchen, mich auf diesen Sims zu setzen, wie Zenna. Sie war so enttäuscht darüber, dass ich wegen der Höhe vielleicht nicht mit ihr hier oben wohnen wollte. Ich habe nur versucht, meine Angst zu überwinden.“
    Langsam streckte er die Arme, bis er vor ihr stand, die Hände rechts und links von ihr abgestützt; sie blieb, an die beinahe senkrecht angebrachten Dachpfannen gelehnt, vor ihm stehen. Er schloss die Augen und Talitha spürte, wie die Anspannung von ihm wich. „Von allen dämlichen, hirnlosen Ideen“, brauste er mit vor Wut zitternder Stimme auf. Dann fing er sich wieder, und der graue Blick heftete sich wütend auf ihr Gesicht. „Du hättest dich umbringen können, dir hätte schwindelig werden können, dann wärst du gefallen. Du warst ganz alleine hier oben. Das war die dümmste …“
    Talitha schluckte und fragte demütig: „Hast du mich tatsächlich meine Liebste genannt?“
    „Ja.“ Das gefährliche Glitzern verschwand. „Tallie, mein Liebling, tu mir so etwas niemals, niemals wieder an. Du hast mich Jahre meines Lebens gekostet – ich werde sicher morgen mit weißen Haaren aufwachen.“
    „Sehr distinguiert“, murmelte Talitha. Ein Glücksgefühl schwoll in ihr an wie eine Seifenblase, drohte, zu zerplatzen und sie sprachlos zurückzulassen. „Hast du das so gemeint, als du es gesagt hast?“
    „Natürlich

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