Historical Gold Band 261 (German Edition)
verneigte sich spöttisch. „Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, dass ich mich dem Kreis der Bewunderer anschließe, die sich um unsere schöne Gastgeberin scharen.“
Trudie konnte ihm nur ungläubig nachsehen, als er auf dem Absatz seiner glänzend polierten Schuhe kehrtmachte, um lässig die Treppe hinunter und quer durch den Garten zu schlendern und sich zu einer Gruppe von Gentlemen zu gesellen, die Harriet Copelands Schönheit bewunderten, während diese auf einer Bank im Schatten einer Eiche saß. Trudie sah, wie Harriet kokett lachte, nachdem Bastian Wilson ihr die Hand geküsst und sie leise begrüßt hatte. Dabei kehrte er Trudie den Rücken zu.
Beinahe war es, als hätte Bastian Wilsons skandalöses Gespräch mit Trudie überhaupt nicht stattgefunden!
Nur sagte ihr der rasende Schlag ihres Herzens und die Aufregung, die sie verspürte, dass es doch der Fall gewesen war ….
3. KAPITEL
V iel später am Nachmittag, als sich Trudie in ihr Schlafzimmer zurückzog, um sich vor dem Abendessen noch ein wenig auszuruhen, wusste sie noch immer nicht, was Bastian Wilson dazu bewogen hatte, ihr eine so unglaublich skandalöse Wette vorzuschlagen. Während des langen und ausführlichen Mittagessens schien er sich ihrer Anwesenheit nicht einmal bewusst gewesen zu sein. Die Gäste hatten unter der mächtigen Eiche im Garten gepicknickt und sich dort noch lange aufgehalten, als das Essen längst vorbei war. Während dieser Zeit hatte Bastian Wilson seine Aufmerksamkeit ganz auf die schöne Harriet Copeland gerichtet, um sich im Anschluss daran mit seinen Schmeicheleien an Trudies Schwester Daphne zu wenden.
Trudie ärgerte sich über sich selbst, weil sie sich an diesen Aufmerksamkeiten störte – und über Bastian Wilson, weil er dieses Gefühl in ihr hervorrief. Daher hatte sie sich entschuldigt und sich bei der ersten Gelegenheit in ihr Zimmer zurückgezogen. Nachdem ihr die Zofe beim Auskleiden geholfen hatte, schickte sie sie fort, nur um dann schlaflos, mit nichts als ihrer Chemise bekleidet, auf dem Bett zu liegen.
Zum Teufel mit diesem Mann! Bastian Wilson musste der überheblichste, unberechenbarste und abscheulichste Mensch sein, den Trudie jemals das Pech gehabt hatte zu treffen. Und falls er auch nur für einen Moment geglaubt hatte, Trudie würde die Herausforderung nicht annehmen, die er ihr bot, dann stand ihm eine große Überraschung bevor. Zweifellos konnten zwei dieses Spiel spielen – wie immer es auch heißen mochte.
Stirnrunzelnd wandte sie den Kopf, als die Tür zu ihrem Schlafzimmer leise geöffnet wurde, ohne dass es zuvor auch nur die Andeutung eines Klopfens gegeben hätte. Mit großen Augen sah sie, dass ihr Besucher kein anderer war als der Mann, der sich seit dem schockierenden Gespräch auf der Terrasse ihrer Gedanken und Fantasien bemächtigt hatte „Mr Wilson …?“
„Psst.“ Rasch durchquerte Bastian Wilson das Schlafzimmer und legte ihr seinen Finger an die Lippen. „Im Schlafzimmer nebenan ruht Lady Everton, und sie hat einen sehr leichten Schlaf“, erklärte er Trudie, während er sich auf ihre Bettkante setzte, sich über sie beugte und sich links und rechts von ihr aufstützte.
Trudie war so fasziniert davon, dass Bastian Wilson sich überhaupt in ihrem Schlafzimmer befand und sein muskulöser Schenkel wenige Zentimeter von ihrem entfernt war, während sie nur im Nachthemd auf ihrem Bett lag, dass sie nichts anderes tun konnte, als ihn ungläubig anzustarren. Zum Glück war Trudie nun einmal Trudie, und daher hielt dieser Zustand nicht lange an. „Und woher genau haben Sie diese Information, Mr Wilson?“, fragte sie schroff.
Er verzog seine sinnlichen Lippen zu einem Lächeln. „Muss ich diese Frage wirklich beantworten?“
Für Trudie schien es dafür nur eine einzige Erklärung zu geben. Eine Erklärung, bei der sie sofort Bastian Wilson und die schöne Lady Everton vor sich sah, wie sie miteinander im Bett lagen. Sein langes dunkles Haar hing dabei offen um seine Schultern, und die üppige Emma Everton lag ebenso nackt unter ihm.
Trudie sah zu ihm auf. „Wie können Sie es wagen, in mein Schlafzimmer zu kommen, hier zu sitzen und mit Ihren Eroberungen zu prahlen?“
„Ich glaube nicht, dass Sie das tun sollten“, sagte Bastian ruhig, als er mit einer Hand ihre beiden Handgelenke umfasste, denn sie hatte ausgeholt, um ihn zu ohrfeigen. „Ich frage mich, was Sie am meisten ärgert“, fuhr er mit belegter Stimme fort. „Dass ich hier in Ihrem
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