Historical Gold Band 261 (German Edition)
Trudie doch, dass dieses Gespräch sie vollkommen aus der Fassung brachte. „An welche Art von Wette dachten Sie, Sir?“
Bastian konnte nicht anders, er empfand Bewunderung für Gertrude Faradays Entschlossenheit, ihren inneren Aufruhr vor ihm zu verbergen; Gefühle, die er an dem schnellen Pulsschlag erkannte, der sich an ihrem Hals abzeichnete, und an dem leichten Beben ihrer vollen, sinnlichen Lippen. „Wir beide werden während der kommenden Woche in Shoreley Park eingesperrt sein. Und ich wette, ich könnte Ihnen in dieser Zeit sexuelle Erfüllung bieten, ohne dass Sie auch nur im Geringsten in mich verliebt sind.“
Sie holte tief Luft. „Ich könnte unmöglich …“
„Und Sie für Ihren Teil werden versuchen, diese Erfüllung zurückzuhalten vor einem Mann, von dem Sie bereits erklärt haben, ihn nicht zu lieben.“ Dass er sie mit diesen Details seiner Wette schockiert hatte, merkte Bastian an der Art, wie sie ihn aus großen Augen ansah und wie sich ihre Wangen dabei röteten.
Ob dieser Schock jedoch groß genug war, um die standhafte Trudie Faraday daran zu hindern, auf seine Wette einzugehen, blieb abzuwarten …
2. KAPITEL
U nbemerkt hatte Bastian während der vergangenen beiden Saisons zugesehen, wie Miss Gertrude Faraday höflich, aber sehr entschieden die Fallstricke der Gesellschaft zu umgehen verstand und es vermied, einen Heiratsantrag anzunehmen, der offensichtlich nicht ihren eigenen Erwartungen an eine solche Verbindung entsprach.
Oh, sie war charmant und fühlte sich geschmeichelt, während sie gleichzeitig keinem einzigen Gentleman die Ermutigung zuteilwerden ließ, die er so offensichtlich anstrebte. Ein Umstand, dem Bastian, der fasziniert genug war, um sich zu wünschen, ihr Liebhaber zu werden, aus dem Weg gehen wollte, indem er ihr diese Wette vorschlug.
Jetzt sah sie ihn missbilligend an. „Wenn wir einander mit solcherlei … Aufmerksamkeit bedächten, würde uns das beide in eine kompromittierende Situation bringen und uns am Ende der Woche zum Mittelpunkt eines schrecklichen Skandals machen.“
„Meine liebe Miss Faraday, ich habe keineswegs vorgeschlagen, dass wir öffentlich davon sprechen, miteinander geschlafen zu haben“, erklärte Bastian sachlich.
Sie blinzelte. „Sie schlagen vor, dass wir … dass wir uns in aller Heimlichkeit treffen sollen?“
Bastian fragte sich, ob Trudie tatsächlich so unschuldig sein könnte, nicht zu wissen, dass Hauspartys wie diese die perfekte Möglichkeit für Mitglieder der Gesellschaft beiderlei Geschlechts boten, die Schlafzimmer anderer Gäste zu besuchen, mit denen sie nicht verheiratet waren. „Selbstverständlich werden wir uns in der Öffentlichkeit mit äußerster Diskretion bewegen, Miss Faraday. Um Ihren Ruf zu schützen, wenn schon nicht meinen eigenen“, fügte er hinzu. Der einzige Mensch, von dem er Billigung für sein Handeln erhoffte, war Trudie selbst.
„Mein Ruf wird nicht die geringste Bedeutung haben, Sir, wenn ich nicht mehr unberührt in mein Brautbett gehen kann.“
Bastian musterte sie leicht belustigt. „Aber Sie werden doch ganz unberührt bleiben, Miss Faraday.“
„Sie sagten doch gerade …“
„Meine Liebe, es gibt viele, viele Wege, um einander Lust zu bereiten und sexuelle Erfüllung zu finden, ohne dass eine Lady ihre Unschuld verliert“, versicherte er ihr mit einem spöttischen Funkeln in den Augen.
Trudie schluckte. Sie wusste mit Sicherheit, dass diese Wege nichts mit dem Teilen von Gedanken und Vorstellungen zu tun hatten, auf die sie sich vorhin bezogen hatte!
Es hatte keinen Sinn zu leugnen, dass Bastian Wilson der begehrteste Junggeselle des ton war. Und derjenige, der sich am meisten entzog. Und die meisten Herausforderungen bot.
Während der letzten fünf Saisons war Trudie von gut aussehenden und ehrbaren Gentlemen umgeben gewesen, hatte während dieser Zeit ein Dutzend und mehr Heiratsanträge bekommen. Und doch hatte keiner dieser Herren auch nur im Geringsten ihr Interesse geweckt, sei es nun gefühlsmäßig oder körperlich.
Abgesehen von Bastian Wilson.
Er hatte Trudie fasziniert von dem ersten Abend an, an dem sie ihn vor achtzehn Monaten zum ersten Mal gesehen hatte. So sehr, dass jeder andere Gentleman des ton neben ihm verblasste. Sie musste zugeben, dass Bastian Wilson ihr jetzt nicht die Ehe anbot, nach der sie sich insgeheim so sehr sehnte. Ebenso wenig konnte sie leugnen, welch wollüstiger Schauer sie überlief, wenn sie sich eine geheime – und sehr
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