Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Gold Band 261 (German Edition)

Historical Gold Band 261 (German Edition)

Titel: Historical Gold Band 261 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Kat Martin
Vom Netzwerk:
verloren. Captain Greer ist ein Patriot, kein Spion.“
    „Ich kann verstehen, warum Sie so empfinden. Sie stehen tief in der Schuld dieses Mannes. Dennoch sind wir im Besitz gewisser Informationen, die außerordentlich belastend sind.“
    Reese fühlte sich unbehaglich. „Sie sprechen über Captain Greers Tagebuch. Zweifellos wissen Sie, dass Captain Greer gern Journalist werden wollte. Er schrieb seine Erlebnisse auf, um seine Erfahrungen während des Krieges zu dokumentieren. Im Moment arbeitet er bei der London Times .“
    „Ja, das ist mir bekannt. Unglücklicherweise gehen seine Aufzeichnungen weit über Tagebucheintragungen hinaus. Das Buch enthält Informationen über Truppenbewegungen, Treffen mit hochrangigen Offizieren und sogar Strategiepläne. Daten und Uhrzeiten sind aufgelistet – alles Informationen, die für die Russen unglaublich wertvoll sind.“
    „Tatsache ist aber, Sir, dass er das Tagebuch nicht den Russen übergeben hat. Wie Sie selbst sagten, befindet es sich in Ihrem Besitz.“
    „Das ist wahr. Und vielleicht gäbe es dafür tatsächlich eine glaubwürdige Erklärung – wäre da nicht der Ausflug, den der Captain hinter die feindlichen Linien unternahm.“
    Reese fühlte einen Stich. Er wollte seine Überraschung nicht zeigen – und auch nicht den Unmut, dass Travis ihm davon nichts gesagt hatte.
    „Ich erkenne an Ihrem Gesichtsausdruck, Sir, dass Ihnen davon nichts bekannt war, Major.“
    „Ich nehme an, es gibt dafür Beweise.“
    Der ältere Mann nickte. „Während der Ermittlungen konnte ein Sergeant aus dem Regiment des Captains die Nacht benennen, in der er das Lager verließ. Greer sagte, er wolle eine Verwandte besuchen, die in der Nähe des Dorfes lebe. Bei weiteren Befragungen haben andere Männer diese Geschichte bestätigt.“
    „Was hatte der Captain zu seiner Verteidigung vorzubringen?“
    „Wir sammeln noch immer Informationen. Zweifellos ist Ihnen bekannt, dass er derzeit unter Hausarrest steht.“
    „Es gibt bestimmt eine Erklärung, Colonel. Captain Greer ist der loyalste Soldat, dem ich je begegnet bin. Ich muss mit ihm sprechen und herausfinden, was in jener Nacht geschehen ist.“
    Der Colonel nickte kaum merklich. „Sie können ihn fragen, was immer Sie wollen. Unsere Ermittlungen werden fortgesetzt. Wir werden Anklage gegen den Captain erheben, und ich warne Sie, Major, wenn wir den Beweis haben, den wir brauchen, dann werden wir nicht zögern, das volle Strafmaß auszuschöpfen.“
    In einer Mischung aus Unmut und Besorgnis verließ Reese das Gebäude. Er begab sich geradewegs zu Travis’ Haus in der Brook Street. Travis hatte ihn belogen – oder ihm zumindest nicht die ganze Wahrheit gesagt.
    Als die Kutsche vor der Tür hielt, bemerkte Reese den Posten, der unter einer Straßenlaterne vor der Tür stand. Zweifellos bewachte ein anderer Mann die Rückseite des Hauses. Reese ging zur Tür und klopfte. Nur einen Moment später öffnete ihm Travis. Sein sandbraunes Haar war zerzaust, als sei er mit den Händen hindurchgefahren, und die Augen hinter den Brillengläsern waren ernst und blutunterlaufen.
    „Du siehst furchtbar aus“, sagte Reese und ging an ihm vorbei in die Halle. „Was hast du angestellt? Bist du in eine Brandyflasche gefallen?“
    Travis seufzte. „Ich habe mehr getrunken, als ich sollte. Wenn ich noch lange hier eingesperrt bin, werde ich die Wände hochgehen.“
    „Nun, du könntest bald an einem weitaus schlimmeren Ort eingesperrt sein – das heißt, falls sie dich nicht aufhängen.“
    Travis richtete sich auf. „Du hast mit Colonel Thomas gesprochen?“
    „Ich komme gerade aus seinem Büro.“
    Travis deutete mit einer Kopfbewegung auf den Salon, wo sie unter vier Augen sprechen konnten, und die beiden Männer gingen hinein.
    Travis schloss die Türen. „Was ist passiert?“
    „Zunächst einmal möchtest du mir vielleicht erzählen, warum du mir gegenüber die nicht ganz unwesentliche Tatsache verschwiegen hast, dass du das Lager ohne Erlaubnis verlassen hast. Und dass du während deiner unerlaubten Abwesenheit feindliches Territorium durchquert hast.“
    Travis holte tief Luft. Dann ließ er sich auf das Sofa fallen. „Ich hätte wissen müssen, dass du es herausfinden würdest.“
    Reese nahm ihm gegenüber Platz. „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“
    Travis schob sich die goldgefasste Brille höher auf die Nase. „Ich wollte meine Tante besuchen – die Schwester meiner Mutter. Ich war ihr nie

Weitere Kostenlose Bücher