Historical Gold Band 261 (German Edition)
ließ, überlief sie allein bei der Vorstellung, diese Dinge für ihn zu tragen, ein Kribbeln.
Als sie den Laden verließen, waren ihre Wangen noch immer gerötet, und als er ihr beim Einsteigen in die Kutsche half, wurde ihr sehr warm. War es Verlangen? Sie wusste, dass es das war, und es gefiel ihr. Vielleicht würde sie in dieser Nacht keine Angst empfinden. Vielleicht würde diese Nacht im Gegenteil ganz zauberhaft werden.
An diesen Gedanken klammerte sich Elizabeth, als Reese neben ihr in der Kutsche Platz nahm.
Mehrere Stunden später saß Reese an dem großen Walnussholztisch in der Bibliothek. Draußen türmten sich mächtige graue Wolkenberge auf und kündigten einen Sturm an. Weit entfernt erhellten Blitze den Himmel, aber sie waren zu weit weg, als dass der Donner zu hören gewesen wäre.
Vor ihm stand die Schachtel mit dem Kristalleinhorn, das er Jared schenken wollte. Er hatte Elizabeth vorgeschlagen, dass sie es dem Jungen geben solle, aber sie hatte sich geweigert.
„Es ist dein Geschenk. Du solltest auch derjenige sein, von dem er es bekommt.“
Vielleicht hatte sie recht. Der Junge brauchte einen Vater, und obwohl er mit so etwas nie gerechnet hatte, hatte er diese Aufgabe übernommen.
Daneben lagen mehrere Nachrichten, die er am Nachmittag bekommen hatte. Eine stammte von Colonel Thomas, der ihm ein Treffen am nächsten Vormittag um elf vorschlug. Die andere war von Royal. Darin teilte er mit, dass er zusammen mit Lily in London eingetroffen sei und in Bransford House logiere.
Reese hatte beiden Männern sofort geantwortet.
Ein Geräusch erregte seine Aufmerksamkeit. Reese blickte hinauf zur Decke, als könne er so in die Zimmer darüber sehen. Das Abendessen war vorbei. Elizabeth war hinaufgegangen, um Jared eine gute Nacht zu wünschen, und hatte sich dann in ihr Schlafgemach zurückgezogen. Reese konnte an nichts anderes denken, als zu ihr zu gehen.
Er wusste, dass Elizabeth bereit war. Den ganzen Tag hatte sie wie eine Frau gewirkt, die sich nach einem Mann verzehrt, und heute Nacht wollte er ihr genau das geben, wonach es sie verlangte.
Trotzdem war er nervös, denn er wollte ihr der Mann sein, der Aldridge niemals gewesen war.
Er hatte ihr die Woche gewährt, um die sie ihn gebeten hatte. Es war höchste Zeit, dass ihre Ehe vollzogen wurde. Und in dieser Nacht sollte es geschehen.
Er griff nach seinem Stock, erhob sich ein wenig steifbeinig. Zusammen mit Timothy hatte er den ganzen Morgen über das Bein trainiert. Er machte Fortschritte, allerdings nur langsam. Tim hatte Warrior mitgebracht, und Reese war entschlossen, sein Pferd noch einmal zu reiten.
In der Zwischenzeit lag vor ihm ein weitaus aufregenderer Ritt. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er die Bibliothek verließ und zur Treppe ging.
Elizabeth stand vor dem großen Spiegel in ihrem Schlafzimmer. Sie trug das lavendelfarbene Nachthemd, das Reese für sie gekauft hatte. Sie betrachtete ihre Figur und war froh, dass die Schwangerschaft nur wenige Spuren hinterlassen hatte. Ihre Brüste waren etwas voller, ihre Taille aber wieder ganz schmal und ihr Bauch flach.
Das winzige Kleidungsstück stand ihr gut. Sie sah genauso verführerisch aus, wie Reese sie bestimmt haben wollte. Mit dem offenen schwarzen Haar und den bloßen Beinen fühlte sie sich sehr weiblich und sehr begehrenswert.
Bei dem Gedanken an Reese richteten sich ihre Brustwarzen auf. Ihre Haut schien zu glühen. Die lavendelfarbene Spitze fühlte sich unsagbar sinnlich an. Gleich würde Reese bei ihr sein und sich nehmen, was sie ihm bisher verwehrt hatte, ihm jetzt aber umso bereitwilliger geben wollte.
Als sie ihr Spiegelbild betrachtete, zitterte sie. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als ihm Lust zu bereiten, wie es sich für sie als Ehefrau gehörte.
Als die Verbindungstür zwischen den Schlafräumen geöffnet wurde, drehte sie sich um und sah Reese hereinkommen. Er trug einen dunkelblauen Hausmantel, der ein Stück seiner nackten Brust freiließ. Er war barfuß, und sie konnte seine langen Beine sehen.
An der Tür blieb er stehen und betrachte sie in dem Nachthemd, das kaum ihre Blöße bedeckte. Ihr wurde heiß unter seinen glühenden Blicken. Und dann fühlte sie ein seltsames Verlangen, wie sie es noch nie zuvor empfunden hatte.
„Du siehst wunderschön aus“, sagte er heiser. „Wie sehr ich dich begehre!“ Er kam auf sie zu, wobei er nur wenig hinkte, streckte den Arm aus und zog sie an sich.
Dann beugte er sich über
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