Historical Saison Band 01: Ein Duke zum Fest der Liebe? / Eine pikante Weihnachtsüberraschung / Maskerade unterm Mistelzweig / Die Nacht der heimlichen Wünsche
schlimmer als mutlose Untätigkeit.“
Die Zähne zusammenbeißen und allen Mut zusammennehmen? Das war ganz gewiss nicht die richtige Art, um Clara in die Geheimnisse der Liebe einzuweihen.
„Mein Schatz“, begann er, um Selbstbeherrschung ringend, „es ist ja nicht so, als wollte ich nicht. Ich würde dich nur zu gern küssen, das Bett mit dir teilen, dich überall liebkosen und dir all das geben, wonach du dich sehnst. Das Problem ist eher …“ Er unterbrach sich, als er sah, wie ihr das Blut in die Wangen stieg und sie nervös den dünnen Stoff ihres Morgenmantels zwischen den Fingern zerknitterte.
„Stimmt das?“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Willst du mich wirklich?“
„Natürlich!“ Er hatte so laut gesprochen, dass er selbst erschrak.
Clara schaute ängstlich zur Tür. „So sei doch leise!“, bat sie ihn. „Was sollten wir tun, wenn Martin uns hier überraschte? Ich weiß wirklich nicht, ob ich ihn noch einmal davon überzeugen könnte, dass wir nichts Unrechtes getan haben.“
Er gab einen zornigen Laut von sich. „Es ist so demütigend …“
Sie schmiegte sich an ihn. Er spürte, wie ihre Brust seinen Arm streifte. Ihr leicht nach Jasmin duftendes Haar war jetzt wieder dicht an seinem Gesicht. Er atmete tief ein.
„Lieber Sebastian“, sagte sie sanft, griff nach seiner Hand und drückte sie zärtlich.
Es fühlte sich gut an, also ließ er sie gewähren.
„Mein Liebster, mach dir keine Sorgen deshalb. Ich werde dich nie drängen, deine ehelichen Pflichten zu erfüllen.“
Jetzt hob er den Blick. Deutlich konnte er jede einzelne ihrer dunklen Wimpern sehen und auch die Schatten, die sie im Licht der Kerze auf Claras Wangen zauberten. Wie zart diese Wange war! Und wie samtweich die Haut, wenn man sie streichelte … Er ließ die Finger darübergleiten und konnte sogar ein wenig lächeln.
„Die Situation ist ein bisschen absurd“, murmelte er. „Und vielleicht sogar amüsant.“
„Hm …“ Sie knabberte an seinen Fingern. Er spürte erst ihre Zähne, dann ihre volle warme Unterlippe an seinem Daumen. Ein heftiges Verlangen, sie zu küssen, überkam ihn. Doch sogleich verkrampfte sein Körper sich. Verflucht!
Clara ließ seine Hand los. „Ich verspreche, nichts von dir zu fordern, das du mir nicht geben kannst“, erklärte sie.
„Danke.“ Sebastian entspannte sich.
Sie gab ihm einen kleinen Schubs, sodass er rückwärts in die Kissen fiel. Leise seufzend schloss er die Augen. Als Clara sich neben ihm ausstreckte, rührte er sich nicht. In diesem Moment dachte er weder an die Konventionen, die von ihm verlangten, nicht mit seiner Verlobten allein zu sein, noch an Martin, der zweifellos vor Zorn außer sich geraten würde, wenn er jemals von dem nächtlichen Besuch erfuhr.
Seit langer Zeit war Sebastian zum ersten Mal im Frieden mit sich und der Welt.
„Nimm mich in die Arme“, bat Clara.
Er schämte sich ein wenig, weil er sich in seinem Egoismus ganz auf ihre Stärke verlassen und ihre Wünsche für kurze Zeit völlig vergessen hatte. „Komm her, mein Schatz.“ Er zog sie an sich, bis ihr Kopf auf seiner Brust lag und sie seinen Herzschlag spüren konnte.
Ein paar Minuten genossen sie es einfach, einander so nahe zu sein. Dann drehte Sebastian den Kopf so, dass er Claras Gesicht mit kleinen Küssen bedecken konnte.
Besonders widmete er sich den vorwitzigen Sommersprossen, die selbst im Winter zu erkennen waren und die ihn von jeher fasziniert hatten. Er versuchte, nicht über das nachzudenken, was er tat. In dieser Nacht wollte er sich nur von seinen Gefühlen leiten lassen.
Clara schien zu gefallen, was er tat. Sie hatte die Lider geschlossen, bewegte sich kaum und atmete ruhig. Dann allerdings suchte sie mit den Lippen seinen Mund, und ihre Zunge traf mit einer federleichten Berührung auf seinen Mundwinkel.
In seinen Adern begann das Blut zu rauschen. Er öffnete die Lippen, zögernd zuerst, dann, als eine Woge des Verlangens ihn überrollte, weit und einladend. Sein Puls beschleunigte sich. Doch unter seiner Lust lauerte noch immer die Angst. Eine Angst, die ihn, wie er sich fassungslos eingestehen musste, beinahe lähmte.
Jetzt presste Clara sich fester an ihn. Sie begann, seine Arme und Schultern zu streicheln, stellte fest, dass sein Rock feucht vom Schnee war, und verlangte, er solle ihn ausziehen. Geschickt half sie ihm dabei und warf das störende Kleidungsstück dann schwungvoll auf den Fußboden. „So ist es besser“, murmelte
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