Historical Saison Band 01: Ein Duke zum Fest der Liebe? / Eine pikante Weihnachtsüberraschung / Maskerade unterm Mistelzweig / Die Nacht der heimlichen Wünsche
dir zu sein.“
„Kindskopf!“
Er ließ sie los und betrachtete sie hingerissen. In ihrem durchscheinenden Nachthemd und dem aus dem gleichen Stoff gefertigten Morgenmantel sah sie, wie er fand, bezaubernder aus als die griechische Göttin der Schönheit.
„Ich würde alles für dich tun“, wiederholte er leise.
Sie lächelte zärtlich. „Lieber Sebastian, das musst du mir nicht beweisen. Ich weiß, wie sehr du mich liebst.“
Langsam schüttelte er den Kopf. „Ich glaube, du verstehst nicht, was ich meine. In meiner Vorstellung werde ich nie gut genug für dich sein. Ich …“ Hilflos zuckte er die Schultern.
„Liebster …“
Mit einer Geste bedeutete er ihr zu warten. Er griff in die Hosentasche und zog eine kleine Schachtel hervor. „Ich habe dir etwas mitgebracht. Es ist ein Verlobungsgeschenk. Und ich wollte es dir gern geben, wenn niemand uns beobachtet. Ich hoffe, du verstehst das.“
„Ein Geschenk?“, wiederholte sie verwirrt.
Nachdem Lady Eleanor der Hochzeit zugestimmt hatte, war die Verlobung damit besiegelt worden, dass Fleet seiner Braut den Ring mit dem großen Rubin über den Finger geschoben hatte.
„Aber du hast mir doch schon den Ring gegeben!“
Sebastian hatte ihn zusammen mit einigen anderen Teilen des Familienschmucks am Nachmittag von der Bank geholt. „Du machst mir eine große Freude, wenn du die Schachtel jetzt öffnest und das Geschenk annimmst“, sagte er.
Langsam, beinahe zögernd streckte Clara die Hand aus, schloss die Finger um das mit Samt bezogene Kästchen. Noch einmal schaute sie zu Sebastian hin. Dann öffnete sie die Schachtel. „Oh!“ Sie nahm die goldene Kette mit dem auf altmodische Art gefassten, dabei jedoch wunderschönen Rubin heraus und betrachtete das Schmuckstück hingerissen. Das Licht der Kerze brach sich in der sternförmig geschliffenen Oberfläche des Edelsteins und ließ ihn aufblitzen. Tränen der Rührung stiegen Clara in die Augen. „Etwas Schöneres habe ich nie gesehen!“
Sie trat zum Nachttisch, stellte die Schachtel darauf ab und legte die Halskette beinahe ehrfürchtig hinein. Dann ging sie zurück zu Sebastian, reichte ihm die Hand und zog ihn zum Bett. „Setz dich!“ Sie ließ sich neben ihm auf die Matratze sinken und legte den Kopf an seine Schulter.
Nach einer Weile begann sie leise zu sprechen. „Du weißt, dass es manches gibt, was mir niemand außer dir geben kann, Sebastian.“ Sie schmiegt sich näher an ihn.
„Immer sagst du, du seiest nicht gut genug für mich. Dabei bist du stark, mutig und zuverlässig – lauter Eigenschaften, die ich bewundere.“
Ihr Morgenmantel war ein wenig verrutscht und gab den Blick auf ihre sanft gerundete Schulter frei. Sebastian erinnerte sich deutlich daran, wie weich Claras Haut war und wie perfekt geformt ihr Körper. All diese wunderbar weiblichen Rundungen! Er verspürte den unwiderstehlichen Wunsch, sie zu streicheln, zu küssen, zu liebkosen.
Entschlossen wandte er den Blick ab.
Claras Locken kitzelten seine Wange.
„Mein Liebling …“ Er musste sich ihr einfach wieder zuwenden. Vertrauensvoll schaute sie zu ihm auf. Wie unschuldig sie aussah! Jetzt öffnete sie leicht die Lippen, eine Einladung, sie zu küssen … Sebastian schluckte. Dann berührte er flüchtig ihren Mund.
Sie riss die Augen auf, rückte ein Stück von ihm ab und fragte verwirrt: „Heißt das, dass du heute Nacht nicht bei mir bleiben willst?“
Jetzt war er verwirrt. „Bei dir bleiben? Natürlich nicht. Das wäre äußerst …
ungehörig.“ Bei Jupiter, er hörte sich an wie eine alte Anstandsdame!
„Und das aus dem Munde des größten Frauenhelden von London …“, murmelte Clara.
„Du bist meine Braut. Wir wollen heiraten. Deshalb möchte ich, dass wir alles so machen, wie es sich gehört.“ Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
Natürlich gab es nichts, was er sich mehr wünschte, als gerade das mit ihr zu tun, was als äußerst ungehörig galt. All die herrlichen verbotenen Dinge! All das, wovon er seit Jahren träumte! Aber nun, da er ein ehrbarer Ehemann werden wollte, musste er die Erfüllung seiner Wünsche aufschieben – auch wenn jeder Tag bis zum Abend vor dem Dreikönigsfest ihm wie eine Ewigkeit vorkommen würde.
Ihre Unterlippe zitterte ein wenig. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich überhaupt heiraten will, wenn du plötzlich langweilig und …“, sie runzelte die Stirn, „…
altjüngferlich geworden bist. Ich habe mir nie einen bekehrten
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