Historical Saison Band 18 (German Edition)
betont an ihm herunter. „Nur davor.“
„Oh.“ Ihr Gatte war ein älterer Gentleman mit vermutlich nachlassender Manneskraft gewesen. Auch hatte Lord Ludmore eine eher zierliche Statur gehabt und Miranda kaum überragt. Neville erkannte, dass es die Größe seiner Männlichkeit war, die ihr Angst einjagte. „Angenommen, wir können deine Befürchtungen ausräumen.“
„Wie?“, fragte sie verwirrt.
Er schlug seinen beruhigendsten Tonfall an. „Komm, leg dich hin.“
„Um nichts in der Welt.“ Sie schüttelte den Kopf. Noch immer war ihr Blick furchtsam auf seinen Körper gerichtet.
Als stünde der Teufel persönlich vor ihr. Neville musste lachen, er konnte nicht anders. „Ach, Miranda …“
„Ich kann nichts Lustiges daran finden, Neville. Was ist verkehrt mit dir?“
„Nichts.“ Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, um wieder ernst zu werden. „Wirklich. Mit mir ist alles in Ordnung. Ich bin nicht missgebildet, nur ein ganz normal ausgestatteter Mann. Ludmore war beeinträchtigt durch sein Alter und seine geringe Körpergröße.“
Sie nahm eine hochmütige Haltung ein, legte die Hände auf die Hüften und reckte entschlossen das Kinn. „Untersteh dich, solche Dinge von Ludmore zu behaupten. Er war ein wunderbarer Mensch und ein großartiger Ehemann. Und ganz bestimmt nicht beeinträchtigt! Ich hatte ihn mir nicht ausgesucht, aber ich habe ihn geliebt!“
Neville biss die Zähne zusammen und verwünschte sich für seinen Fauxpas. Es war lächerlich, wie er hier stand und über seine körperliche Ausstattung und die eines anderen Mannes diskutierte. „Verzeih, du hast natürlich recht“, sagte er in dem Versuch, sie zu besänftigen.
Doch all das war keine Art, eine Frau zu verführen. Wenn diese Frau überhaupt verführt werden konnte. So etwas war ihm noch nie passiert. Nie.
„Weißt du, was das Problem ist, Miranda?“ Als sie ihn fragend ansah, fuhr er fort: „Wir reden zu viel.“
„Ja“, erwiderte sie leise. „Du solltest dich anziehen und gehen.“
5. KAPITEL
M iranda hatte Angst, dass er ihrer Aufforderung nicht nachkommen würde, gleichzeitig hatte sie Angst, dass er es tun würde.
Wie konnte das sein? Es war das Beste, ihn fortzuschicken und sich einen Kandidaten zu suchen, der körperlich zu ihr passte, aber dennoch begehrte sie Neville mit jeder Faser.
Er machte keine Anstalten, sich zu bedecken. Stand nur da, hielt ihr Hemdchen in der Hand und lächelte, als wüsste er unendlich viel mehr über das Leben und das Liebesspiel als sie. Vielleicht war es so.
„Du gehst nicht?“ Die Worte waren kaum mehr als ein Flüstern.
„Wenn du es wirklich willst, Miranda, gehe ich. Aber wenn ich bleiben darf, wirst du es nicht bereuen, das schwöre ich dir.“
Abermals nahm sie ihn in Augenschein. Alles an ihm.
„Berühr mich.“ Er streckte die Hand aus und strich über ihre linke Brust. „Wenn du dich damit vertraut machst, verliert sich die Angst.“
„Ich habe keine Angst“, protestierte sie, doch sie konnte ihm ansehen, dass er wusste, dass sie log.
Er nahm sie bei der Hand und führte sie zum Bett. Sie ließ sich auf der Matratze nieder, während er sich, den Arm aufgestützt, an ihrer Seite ausstreckte und sie betrachtete. „Entspann dich. Außer du willst ausdrücklich mehr, wird nichts anderes passieren, als dass wir uns gegenseitig berühren.“
Und genau das tat er, zunächst nur mit den Fingerspitzen. Er begann bei ihrer Stirn, steckte ihr eine Locke hinters Ohr, die den Haarnadeln entkommen war. Dann strich er ihr langsam über die Wange, folgte der Kinnlinie zu ihrer Kehle, und als er eine ungewöhnlich empfindsame Stelle in ihrem Nacken fand, von der sie nicht gewusst hatte, dass es sie gab, schloss sie die Augen.
Er begann ihre Schulter und ihren Arm zu streicheln. Wie von selbst wanderten seine Finger zu ihren Brüsten, ließ ihnen alle möglichen sündigen Aufmerksamkeiten zuteilwerden. Seufzend ergab sie sich den wonnevollen Empfindungen.
„Na also. Meine Angst habe ich fast besiegt.“ Er lachte leise in sich hinein. „Aber noch nicht ganz“, fuhr er fort, streichelte ihren flachen Bauch und ließ seine Hand tiefer wandern.
Als sie scharf einatmete, hielt er inne. Dann nahm er die Hand fort und ließ den Arm auf seiner Hüfte ruhen. „Du bist dran“, murmelte er, beugte sich zu ihr und küsste sie sacht.
Er lehnte sich wieder zurück und sah sie abwartend an. „Komm schon. Wo ist deine Abenteuerlust geblieben,
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