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HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 01

HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 01

Titel: HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Simmons , Jo Beverley , Margaret Moore
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gehen und Nonne werden?“
    „Bei dir würde ich nichts ausschließen. Du hättest auch den ersten trägen alten Mann heiraten können.“
    Sie drückte sich an seine Brust, aufgeregt und benommen – und ein klein wenig wundgerieben von der goldenen Stickerei. Sie stieß sich von ihm ab.
    Als er ihr Gesicht berührte, verzog er etwas den Mund. „Wie du siehst, werde ich nicht immer ein bequemer Ehemann sein. Du hast nicht Ja gesagt, aber ich kann mich nicht allzu sehr für dich ändern, Joan. Ich bin der Goldene Löwe und der Lord of Mountgrave. Zu viele Menschen sind auf mich angewiesen.“
    „Ich will nicht, dass du dich änderst.“ Sie strich über seine Wange. „Ich bin mir sicher, es wird Tage geben, an denen ich mir die Frage stelle, warum ich in diese vergoldete Falle gelaufen bin, aber du machst mich so glücklich, Edmund. Und du scheinst mit mir glücklich zu sein. Mit
mir
!“
    Er drehte den Kopf zur Seite, küsste erst ihre Handfläche und beugte sich dann vor, um ihr einen Kuss auf den Mund zu geben. „
Du
bist mein wertvollster Schatz, Joan of Hawes. Nur du.“
    „Du bringst mich noch zum Weinen“, sagte sie, rieb ihr Gesicht an seiner Brust – und kratzte es sich an seinen Goldstickereien abermals auf. Erneut löste sie sich von ihm.
    „Zieh das aus.“
    Nach einem kurzen Zögern begann er zu lächeln, zog den Gürtel auf und streifte die lange, glitzernde Robe ab, sodass er in schlichtem Hemd und ebensolcher Hose vor ihr stand. „Das ist das Mindeste, was ich tun kann.“
    Als sie sich aus seinem langen, leidenschaftlichen Kuss löste, setzte Jubel ein. Joan sah sich um und stellte fest, dass sich an jedem Fenster Schaulustige drängten und auch hinter Edmund eine große Schar Menschen versammelt stand. Schnell drückte sie ihr vor Verlegenheit glühendes Gesicht an seine Brust, und diesmal tat es ihr nicht weh.
    Lachend hob er seine Robe auf und warf sie seinem amüsiert dreinblickenden Junker zu, dann führte er Joan nach draußen, wo sie von einer begeisterten Menge empfangen wurden. Seine Mutter strahlte vor Freude, und sie hatte seine beiden Kinder mitgebracht, damit sie als Erste die freudige Nachricht erfuhren.
    Bevor sie aber ihre neue Familie begrüßte, wandte sich Joan im letzten Moment um und machte vor dem Banner einen Knicks. „Herr Jesus, segne uns alle, die de Montelans so wie die de Graves und auch all die einfachen Leute hier. Segne uns für alle Zeit.“
    – ENDE –

Margaret Moore
    Das Geschenk der heiligen Nacht

1. KAPITEL
    Mit einem aufgebrachten Schnauben blies Sir Rafe Bracton eine feuchte Haarlocke aus seiner Stirn. Der Schnee fiel nun dichter, die Flocken waren schwerer geworden, und bald würde die Nacht über sie hereinbrechen. Der eisige Wind durchdrang seinen dünnen Mantel, und seine bloßen Hände waren von der Kälte rot und rissig.
    „Beim heiligen David, Cassius“, murmelte Rafe und wandte sich an seinen einzigen Gefährten auf dieser Reise, während er wieder mit der Faust gegen das hölzerne Tor vor ihnen schlug. „Dieser Ort
sieht nicht
so aus, als sei er von jeder Menschenseele verlassen.“
    Das große, schwarze Streitross schnaubte, sein Atem stieg in der eiskalten Luft wie eine Wolke auf.
    Seit Stunden waren sie nun schon unterwegs, und obwohl sie dabei an einigen armseligen Schuppen und Hütten vorbeigekommen waren, war Rafe davon überzeugt gewesen, noch etwas Besseres zu finden, wenn sie einfach weiterzogen.
    Als er dann abseits der Straße die Steinmauer mit dem gewaltigen Tor erblickte, war er zufrieden, dass sich seine Vermutung bestätigt hatte.
    Diese Zufriedenheit hielt jedoch nur so lange an, bis er merkte, dass auf sein Klopfen und Rufen niemand reagierte.
    Vielleicht lag unter dem Schnee ein abgeschiedenes, verlassenes Rittergut verborgen. Vielleicht waren seine Bewohner auch woanders hingereist, um dort die zwölf Tage der Weihnacht zu feiern.
    Oder aber alle Bewohner waren einer fürchterlichen Krankheit erlegen …
    Plötzlich wurde eine kleine Luke im Tor geöffnet, durch die ein skeptisch dreinblickendes, aber durchaus lebendig wirkendes braunes Augenpaar nach draußen spähte.
    „Dem Herrn sei Dank“, flüsterte Rafe und hob dann seine Stimme an, um das Pfeifen des Windes zu übertönen. „Ich suche eine Zuflucht vor diesem Sturm.“
    Die Augen blickten ihn verständnislos an.
    „Beim Himmel, Mann! Dieser Wind ist kälter als eine Hexenzitze“, brummte Rafe laut genug. „Und das Unwetter wird immer schlimmer. Seid ein

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