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HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 01

HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 01

Titel: HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Simmons , Jo Beverley , Margaret Moore
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guter Christ und lasst mich ein.“
    Der Mann kniff die Augen zusammen, als Cassius wieder schnaubte und zusätzlich mit einem Huf über den gefrorenen Boden kratzte, als sei er genauso nervös wie sein Herr.
    Daraufhin wandte der Mann den Kopf ab, als schaue er über die Schulter, um jemandem zuzuhören. Schließlich nickte er und schlug die Luke mit einem lauten Knall zu.
    Ein sehr blumiger und bemerkenswert vulgärer Fluch kam über Rafes Lippen, während er die Faust hob, um wieder zu klopfen. Man musste ihn hier einlassen, und er würde dafür sorgen, dass es auch geschah. Im Umkreis von etlichen Meilen gab es kein anderes geeignetes Quartier, und er war ein Ritter des Reichs, bei Gott –
    wenn auch ein armer Ritter, der kein Land sein Eigen nennen konnte. Und niemand durfte …
    Mit einem lauten Knarren ging die Tür langsam auf.
    „Schon besser“, murmelte Rafe, packte Cassius am Zaumzeug und führte ihn hinter sich her auf einen kleinen Hof. Er sah sich um und entdeckte einen kleinen, rundlichen Mann, der sich am Griff des Tors festklammerte. Kein Wunder, dass er nicht mehr als seine Augen zeigen wollte, wenn er der Einzige war, der das Gut verteidigen sollte. Er sah noch nicht einmal so aus, als könne er sich gegen eine Biene zur Wehr setzen, geschweige denn gegen einen feindseligen Eindringling.
    Rafe ließ seinen Blick über den Hof wandern. Die Gebäude waren in ausgezeichnetem Zustand und machten einen gepflegten Eindruck. Es gab einen Saal, daneben offenbar eine Küche, nach dem Rauch zu urteilen, der aus dem Schornstein quoll. Vor der Küche fanden sich der Brunnen und ein ordentlicher Stapel Brennholz. Auf der anderen Seite des Saals schienen sich Vorratsräume zu befinden, und das große Gebäude musste der Stall sein, denn er konnte durch das kleine Fenster im oberen Stockwerk Heuballen erkennen. Nahe dem Wachhaus gab es noch ein weiteres Bauwerk, dessen hohe, schmale Fenster auf eine Kapelle hindeuteten.
    Rafe seufzte zufrieden, dass er eine so komfortable Zuflucht vor dem Unwetter gefunden hatte. Er wandte sich abermals dem Wachmann zu, bereit, sich ihm edelmütig zu zeigen.
    „Nun denn, Mann“, sagte er in jovialem Tonfall, und seine tiefe Stimme hallte von den Mauern ringsum wider. „Wo bin ich hier? Ist dies eine kleine Burg oder ein großes Gut?“
    Der Wachmann schaute unruhig zum Saal. „Sir, Ihr solltet mir sagen, wer Ihr seid, damit ich es mei…“
    „Damit Ihr es Eurem Herrn sagen könnt? Natürlich, natürlich. Ich bin Sir Rafe Bracton, Ritter. Ich werde Eurem Herrn nicht während der Weihnachtsfeierlichkeiten zur Last fallen, falls Ihr das fürchtet – es sei denn, er möchte das. Immerhin hat man mir schon gesagt, ich sei unterhaltsamer als so mancher Troubadour.“ Seiner Bemerkung ließ er ein Lachen folgen.
    „Ich glaube, das ist nicht sehr wahrscheinlich“, erklärte eine ernste Frauenstimme.
    Vom Tonfall und von den Worten gleichermaßen überrascht, verstummte Rafe abrupt und sah zum Saal.
    Auf den Stufen stand eine große Frau, die in schwarzen Mantel, weißes Kopftuch und schwarzen Schleier gekleidet war. Genaueres konnte er durch das dichte Schneetreiben nicht erkennen.
    „Mein Gott, ist das hier ein Kloster?“, wollte Rafe wissen und drehte sich vorwurfsvoll zu dem zitternden Wachmann um. „Warum habt Ihr das nicht gleich gesagt?“
    „Weil’s kein Kloster ist, deshalb“, gab der Mann abwehrend zurück. „Sonst hätte ich’s gesagt.“
    „Dies ist mein Zuhause, und ich bedauere, dass ich Euch nicht gestatten kann zu bleiben“, erklärte die Frau in einem Ton, der so eisig war wie die Luft.
    Von dem Wissen ermutigt, dass er nicht unabsichtlich in ein Kloster geraten war, schlenderte Rafe auf die Frau zu. „Was? Kein Zimmer in der Herberge? Und das zwei Tage vor dem Weihnachtsfest? Nein, Mylady, sagt mir bitte, dass dem nicht so ist.“
    Als er sich der Frau näherte, die so reglos dastand wie aus einem Eisblock geschnitzt, fiel ihm auf, dass sie durchaus hübsch hätte sein können, wäre sie nicht so herablassend und unfreundlich gewesen. Was ihr Alter anging, konnte sich das irgendwo zwischen neunzehn und dreißig bewegen, da ihre blasse Haut kaum Falten aufwies, während er von ihrem Haar gar nichts sehen konnte.
    Ihm entging jedoch nicht, dass sie keinen Ehering an der linken Hand trug, die sie nahezu verkrampft auf ihre rechte gelegt hatte.
    Eine alte Jungfer also, oder vielleicht eine Witwe. Sie machte auf ihn keinen schüchternen Eindruck, doch

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