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HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02

HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02

Titel: HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH RYAN LANGAN LYN STONE JACQUELINE NAVIN
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ihren Plätzen vor der nachgestellten Szene, um ihre Gaben zu überbringen. Als die jugendlichen Stimmen sich in dem Lied „Christ war um Mitternacht geboren“ zusammenfanden, lächelte Ian wehmütig über die hohe, klare Süße ihres auswendig gelernten Lateins.
    All das hier würde er schrecklich vermissen. Aber nicht annähernd so sehr wie die Frau, die neben ihm stand und der eine Träne der Ehrfurcht über die weiche Wange rollte. In diesem Moment sah sie zu ihm auf. Langsam hob er die Hand an ihr Gesicht und fing den kleinen Tropfen mit dem Daumen auf.
    Die Erkenntnis, die ihn in diesem Augenblick traf, ging über das körperliche Verlangen hinaus. Ian kannte jetzt die Liebe, die reine und beständige Liebe. Die immerwährende Liebe. Verdammt dazu, unerfüllt zu bleiben.
    Der feierliche Moment endete mit einem gesungenen Amen .
    Ian räusperte sich, trat zurück und richtete seinen Blick wieder auf die Kleinen, die sich um die Krippe versammelt hatten. Als die Kinder von Lord und Lady Byelough würden Adam und Kit als Erste der Jungfrau ihre Gaben darbringen, um den anderen so ein Beispiel zu geben. Später würden dann die Geschenke im Namen des Jesuskindes an jene verteilt, denen es weniger gut ging als den Spendern.
    Honoria trug den zappelnden Adam nach vorne und half ihm, eine Goldmünze vor die Statue zu legen. Sie zündete an seiner Stelle eine der Kerzen an, die zu diesem Zweck dort aufgestellt waren. „Heilige Mutter, im Namen meines Sohnes flehe ich zu dir, schenke unseren Leuten im kommenden Jahr gute Gesundheit. Wir danken dir demütig für deine große Gnade. Amen.“
    Als sie beiseitetrat, kam Kit. Sie presste ein kleines Lederbuch an ihre Brust. Bevor sie es in ihrer kleinen, rundlichen rosa Hand hochhielt, drehte sie sich noch schnell um und lächelte in Ians Richtung.
    Er erkannte den Gegenstand augenblicklich und fühlte sich durch ihre Wahl geehrt. Sie und Honoria hatten die kleinen Zeichnungen, die er ihr bei jedem Besuch mitgebracht hatte, in eine Hülle gebunden. Er hoffte nur, dass derjenige, der sie erhalten würde, genauso viel Freude an ihnen haben würde wie er selbst, als er sie zeichnete und Kits Geschichten hörte, die sie für jede der kleinen gemalten Figuren erfand. Er nickte zustimmend.
    Sie kniete nieder und legte das Buch vor die Statue. Sorgsam nahm Kit den Anzünder von ihrer Mutter entgegen und hielt ihn an den Docht einer Kerze. Mit gefalteten Händen und gebeugtem Köpfchen begann sie mit klingender Stimme ihre Bitte. „Gesegnete Mutter, schöner Engel, höre mein Flehen. Ich flehe nicht um Frieden, denn dafür sorgt schon mein Vater.“
    Etliche Leute, einschließlich Alan, ließen ein unterdrücktes Lachen hören, während das Kind fortfuhr. „Auch nicht um Reichtum, denn damit hast du uns schon gesegnet.“
    Allgemeines Nicken und leises Murmeln begrüßte diese Feststellung.
    „Ich wünsche etwas für Onkel Ian“, verkündete sie. „Es ist kalt, und er braucht eine Frau, die ihm das Bett wärmt. Tante Jules kann das auch auf Dunniegray tun, wenn du dafür sorgst, dass sie ihm gehört. Ich danke dir von ganzem Herzen. Amen.“
    Nach einem allgemeinen Luftschnappen erfüllte tiefe Stille die Halle.
    Ian starrte Alan und dann Honoria an. Gab es denn keine Geheimnisse auf Byelough? Wusste denn jede Seele hier auf der Burg, dass Juliana an Michaelis in sein Bett gekommen war? Ihm das Bett wärmen , also wirklich!
    Ian war zornig und wollte es nicht glauben. Er packte Juliana bei der Hand und zog sie hinter sich her, während er auf die Tür zusteuerte.
    Erst als sie beide draußen allein auf den Stufen waren, wagte Ian, stehen zu bleiben und sie anzusehen. Ein schöner Weihnachtstag ist das, wo Dinge eine so beklagenswerte Wende nehmen, dachte er finster. Künftig würde Julianas guter Name beschmutzt sein.
    Sie starrte ihn mit großen Augen an und biss sich auf die Lippen.
    „Du wirst ihre Verachtung nicht lange ertragen müssen“,versicherte er ihr grob.„Sobald der Schnee schmilzt, werde ich dich in das Kloster deiner Wahl bringen.“
    „Was meinst du mit Kloster ?“, fragte sie.
    „Du hast mir doch erzählt, dass du gerne in ein Kloster eintreten möchtest, dass sie dich ohne Mitgift aber nicht aufnehmen würden.“ Er griff in seine Tunika, zog die lederne Börse mit den Münzen hervor und drückte sie ihr in die Hand. „Hier ist mein Geschenk für dich. Jetzt werden sie dich willkommen heißen und das auch noch freudig. Selbst ein reicher Orden wird

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