HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02
mit den Händen ihren Kopf und zog ihr Gesicht zu sich hinunter, bis ihre Lippen sich in einem langen, heißen Kuss trafen.
„Und das Essen …“
„Wird kalt sein.“ Er rollte sich auf sie und küsste sie erneut. Ihr Lachen verwandelte sich in Seufzer. Beide hatten völlig vergessen, dass Morgan etwas hatte sagen wollen. Als sie sich in einer Welt der Liebe verloren, brauchten sie keine Worte mehr.
9. KAPITEL
„Vater!“ Lindsay fiel fast der Topf mit Hafergrütze aus der Hand, als sie Gordon Douglas erblickte, der in Stiefeln und warmem Kittel zum Ausgehen gekleidet war. „Was, um Himmels willen, hast du vor?“
„Brock hat im Wald den Karren vom jungen Hausierer Sterling Ferguson gesehen. Du weißt doch, er und seine junge Frau kommen jedes Jahr um diese Zeit hier vorbei. Ich denke, ich besuche sie mal.“
Er wandte sich an Morgan. „Ferguson ist ein großartiger junger Mann, der zusammen mit seiner Frau durchs ganze Hochland zieht. Er treibt mit seinen Sachen Handel oder tauscht sie ein und bringt auch immer Neuigkeiten mit. Während wir ein Bier miteinander trinken, erzählen wir uns, was in der Gegend so alles passiert ist.“
„Dürfen wir mitkommen, Großvater?“ Mit vor Aufregung leuchtenden Augen tanzten Gwen und Brock um ihn herum.
Der alte Mann schenkte ihnen ein geheimnisvolles Lächeln. „Ja. Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir alle es einmal mit dem Handeln versuchen, jetzt, wo das Christfest doch vor der Tür steht.“
Seit Tagen schon herrschte ein Gefühl des Friedens und der Zufriedenheit zwischen ihnen allen. Morgan und Lindsays Liebe ließ ihren warmen Glanz über der ganzen Familie erstrahlen.
Morgans Wunden heilten. Bald würde er stark genug sein, um nach Hause zu reisen. Und dann würden Lindsay und ihre Familie mit ihm gehen. Das Wissen, dass sie unter dem Schutz eines starken Kriegers stehen würden, ließ das bevorstehende Fest wie einen ganz besonderen Tag erscheinen. Er war mehr, als nur der Hochzeitstag von Lindsay und Morgan. Es würde ein Tag der Freiheit für die ganze Familie sein.
„Nimm das Pferd, Vater“, sagte Lindsay, während sie die Schüsseln füllte. „Ich muss heute nicht ins Dorf.“
„Ich werde es nicht brauchen.“ Begierig zu sehen, was der Hausierer wohl haben mochte, was als angemessenes Hochzeitsgeschenk für seine einzige Tochter infrage kam, aß Gordon schnell seine Grütze. Er hatte etwas Bier aufgespart und hoffte, den Hausierer dazu bringen zu können, ihm dafür eine seidene Kordel für Lindsays einziges Kleid zu geben oder ein Band für ihr Haar. Er wusste, dass auch die Kinder einiges gehortet hatten. Kräuter und Felle, die sie für ein Hochzeitsgeschenk einzutauschen hofften.
„Brock sagt, der Karren des Hausierers steht nicht weit von hier, am Ufer des Flusses.“
Morgan zwinkerte Lindsay über den Tisch hinweg zu und sah, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. Sie dachte das Gleiche wie er. Wenn ihr Vater und die Kinder erst einmal fort waren, hatten sie die Hütte für sich. Und sie wussten genau, wie sie eine ungestörte Stunde oder auch zwei verbringen würden.
Begierig auf ihr Abenteuer, aßen die Kinder und ihr Großvater schneller als sonst. Kaum hatten sie ihr Mahl beendet, warfen sie sich die schweren Umhänge über und eilten aus der Tür.
Morgan und Lindsay standen auf der Schwelle und sahen ihnen nach, bis sie außer Sichtweite waren. Dann schlossen sie wie zwei Verschwörer die Tür und eilten hinauf auf den Schlafboden. Es würde ein seltener Luxus sein, sich in der warmen, bequemen Hütte lieben zu können, statt an ihrem gewohnten Platz am grasbewachsenen Ufer des Flusses.
„Lindsay, Lindsay!“ Brocks aufgeregte Stimme ließen Lindsay und Morgan erschrocken auffahren.
Die Tür der Hütte flog auf, und der Junge blieb nach Atem ringend auf der Schwelle stehen.
Das zerzauste Haar umrahmte ihr Gesicht, als Lindsay durch die Bodenluke hinunterschaute. „Was ist denn? Was ist geschehen?“
„Es geht um den Hausierer.“ Der Junge hielt inne und holte keuchend Luft. „Seine Frau kriegt ein Kind. Aber etwas geht schrecklich schief dabei. Großvater sagt, du musst sofort kommen.“
Lindsay streifte sich bereits das Kleid über den Kopf. Als sie ihre Schuhe gefunden hatte, stieg sie die Leiter hinunter, während Morgan oben nach seinem Plaid suchte, um seine Nacktheit zu bedecken.
„Wie lange hat seine Frau schon Wehen?“, fragte Lindsay.
„Seit Tagen, sagte der Hausierer zu Großvater. Sie haben
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