HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02
das Hochland durchquert, und weil es ihre erste Geburt ist, dachten sie, es läge an den Unbequemlichkeiten, die ihre Wanderung mit sich bringt. Jetzt erkennen beide, dass Mutter und Kind in ernster Gefahr sind.“
Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, fügte Brock hinzu: „Der Hausierer brachte auch traurige Nachrichten über den Laird.“
Oben auf dem Boden hielt Morgan inne in dem, was er gerade tat.
„Der Laird?“ Lindsay warf sich einen Mantel über die Schultern und steckte etliche ihrer Heilmittel in einen Beutel.
„Ja. Der Hausierer sagte, der alte Laird sei seit dem Verlust seines einzigen Sohnes schwer erkrankt.“
Morgan machte schmale Augen. „Was ist das mit seinem verlorenen Sohn?“, rief er von oben.
Brock sah hoch. „Sein Sohn und ein anderer Krieger waren von den Fremden überrascht worden. Der Sohn des Lairds befahl seinem Freund loszureiten und Alarm zu schlagen. Er selbst blieb allein zurück und kämpfte. Als der Laird später Soldaten auf das Kampffeld schickte, war sein Sohn verschwunden. Zweifellos von diesen niederträchtigen Fremden verschleppt. Der alte Laird erholt sich einfach nicht von seinem Kummer. Er schwor, einen Neffen zum neuen Laird zu ernennen, bevor er stirbt.“
Kopfschüttelnd eilte Lindsay zur Tür. „Das werden traurige Zeiten für das Hochland werden. Der Tod des alten Laird und die Ernennung eines neuen wird uns alle treffen.“
„Lindsay.“ Morgan kletterte so hastig die Leiter hinunter, dass er beinahe gestürzt wäre. „Warte. Es gibt etwas, das ich dir sagen muss.“
„Ich habe keine Zeit. Eine Frau ist dem Tode nah, Liebster. Du kannst es mir erzählen, wenn ich zurück bin.“
„Du verstehst nicht …“
Sie hörte seine Worte noch nicht einmal mehr. Zusammen mit Brock, der rannte, um mit ihr Schritt zu halten, eilte sie aus der Tür und in den Wald.
Tief in Gedanken verloren blieb Morgan allein in der Hütte zurück. Dann endlich wusste er, was er zu tun hatte. Er nahm ein Stück Pergament und schrieb eine eilige Botschaft darauf.
„Lindsay. Ich bin der einzige Sohn des Lairds. Wenn ich zurückkomme, werde ich alles erklären. Ich habe keine Zeit zu verlieren. Mache dir keine Sorgen. Warte auf mich. Ich werde nicht lange fortbleiben. Verzeih mir, ich nehme das Pferd und die Waffen. Ich liebe dich, nicht traurig sein. Morgan.“
Mit dem Gebet auf den Lippen, er möge rechtzeitig ankommen, nahm er seinen Bogen und die Pfeile und eilte hinaus, wo sein Pferd angebunden war. Hastig schwang er sich auf den Rücken des Tieres und ritt im Galopp davon.
„Ich bin stolz auf dich, Mädchen.“ Gordon Douglas ging in der Abenddämmerung neben seiner erschöpften Tochter her. Die kühle Luft füllte seine Lungen und reizte ihn zu einem Hustenanfall. Als er sich wieder gefangen hatte, fügte er hinzu: „Wenn du nicht gewesen wärst, wären die junge Frau des Hausierers und ihr Kind jetzt tot.“
Zu müde zum Sprechen, nickte Lindsay bloß. Stundenlang hatte sie die Frau massiert, ihr gut zugeredet, sie beruhigt und ermutigt. Es hatte ihr ganzes Geschick gebraucht. Dann hatte sie sogar das Baby im Mutterleib wenden müssen, um Mutter und Kind vom Rand des Grabes zurückzuholen. Jetzt wollte sie nur noch bei Morgan liegen. Seine Küsse sollten ihre Erschöpfung vertreiben.
Trotz ihrer Müdigkeit erschrak sie zutiefst, als ihr Vater, noch bevor sie die Hütte erreichten, erneut einen Hustenanfall bekam. Sie fürchtete, dass dies ein langer und schwerer Winter für seine geschwächten Lungen werden würde. Ihr einziger Trost war, dass Morgan bei ihr sein und ihr helfen würde, für ihren Vater zu sorgen.
Die Kinder liefen ihnen voraus und rissen die Tür auf.
Ein Schwall kalte Luft fegte in die Hütte. Die Flammen der Feuerstelle loderten auf und tanzten. Als die beiden eintraten, flog ein Pergament von dem zerkratzen Holztisch und landete auf den glühenden Kohlen.
„Was ist das?“ Der alte Mann bückte sich zum Feuer nieder und hob vorsichtig das brennende Pergament auf.
Die anderen blickten sich in der Hütte um. Außer dem Feuer gab es kein Licht. Keine Kerzen verscheuchten die Dunkelheit. Kein Geruch nach Essen oder frisch gebackenem Brot erfüllte den Raum.
„Wo kann Morgan nur sein?“, fragte Brock.
„Vielleicht ist er draußen und kümmert sich um das Pferd.“ Lindsay wandte sich an den Jungen. „Lauf, und sage ihm, dass wir wieder zu Hause sind.“
„Warte.“ Gordon Douglas studierte die angekohlte Nachricht und reichte sie
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