HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02
Heywood seine Drohung wahrmacht und Brock und Gwen als Arbeitskräfte zu dem Bauern in der Nachbarschaft schickt?“
Ohne zu zucken hörte sie die Worte, die sie bis ins Herz trafen. „Wenigstens werden sie genug zu essen haben. Und ein warmes Bett, um darin zu schlafen.“
„Das hatten sie bei uns auch.“
„Aye. Sie hatten es. Einst.“ Er sah, wie die Furcht in ihren Augen erwachte, und wunderte sich darüber. Was hielt sie vor ihm verborgen? Warum hatte sie mit einem Mal das Gefühl, sie könnte nicht länger das für sie tun, was sie immer getan hatte?
Und dann traf ihn die Wahrheit, als würde ihm ein Messer ins Herz gestoßen.
Er kniete vor ihr nieder und sagte mit leiser Stimme: „Bist du … guter Hoffnung, Mädchen?“
Er merkte, wie sie tapfer die Tränen zurückhielt. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, als sie den Kopf schüttelte.
„Ich weiß es nicht. Aber sollte ich es sein, muss ich vorsorgen, bevor es zu spät ist. Nächstes Jahr um diese Zeit könnten die Dorfbewohner uns vielleicht meiden, und ich wäre gezwungen, wieder einmal zuzusehen, wie Menschen, die ich liebe, verhungern.“
„Ach, Mädchen.“ Ihr Vater zog sie an seine Brust und wiegte sie, wie er es getan hatte, als sie noch ein kleines Kind gewesen war.
Als er dann wieder von einem Hustenanfall geschüttelt wurde, stand er auf und wandte sich ab.
Während die ersten Musikklänge die Kirche füllten, straffte er die Schultern. Es hatte eine Zeit gegeben, da war er ein starker, edler Krieger und all das wäre undenkbar gewesen. Doch jetzt musste er diese Niederlage akzeptieren. Alter, Krankheit und das Schicksal hatten sich verbündet, ihn in die Knie zu zwingen.
Er nahm Gwen bei der Hand und führte sie das Seitenschiff hinauf, wo sie bei den anderen ihre Plätze einnahmen, um Lindsays gefürchteter Hochzeit beizuwohnen.
Strahlend in seinem gut sitzenden Gewand, das Plaid des McLarin Clans lässig über die Schulter geworfen, ritt Morgan an der Spitze einer Gruppe von Kriegern. In ihrer Mitte zogen mehrere Pferde, alle von der gleichen weißen Farbe, eine üppig mit Pelz ausgelegte Kutsche.
Obwohl er nun schon seit Stunden im Sattel saß und in jeder Stadt und jedem Dorf, durch das er ritt, die Hochrufe seines Volkes entgegennahm, verspürte er keinerlei Ermüdung. Wenn er an das dachte, was er vorhatte, lief ihm ein freudiger Schauer über den Rücken.
Er lächelte, als er sich vorstellte, was für ein Gesicht Lindsay wohl machen würde, wenn er mit all den Geschenken für sie in der Tür stand. Ein Kleid aus weißer Spitze und ein Mantel aus weißem Satin mit Hermelinbesatz. Für ihre Füße reizende Lammfellstiefel und für ihr Haar den erlesensten Schleier, so fein wie Spinnweb.
Morgan griff nach dem kleinen Beutel, den er um den Hals trug. Er enthielt die einfache Goldkette, die seine Mutter getragen hatte und zuvor deren Mutter. Ein Symbol ewiger Liebe, das seine Braut heute Abend tragen würde.
Vor sich, in einiger Entfernung, sah er eine weitere Gruppe von Dorfbewohnern versammelt, die den Segen ihres neuen Lairds erwarteten. Er schluckte seine Ungeduld hinunter. So sehr er es sich auch wünschte, er konnte nicht einfach an ihnen vorbeieilen. Und es dauerte ja nur noch ein, zwei Stunden, dann würde er einen Schritt tun, der ihm für ein ganzes Leben lang sein Glück sichern würde.
Als er die Leute begrüßt hatte, drehte er sich zu seiner Truppe um. „Ich reite voraus, um meine Braut zu begrüßen. Für euch wird der Weg leicht zu finden sein. Ihre Hütte liegt direkt jenseits des Dorfes am Ufer des Flusses, der durch den Wald fließt.“
Voller Freude trieb er sein Pferd zum Galopp an. Aber als er bei der Hütte ankam, stellte er erschrocken fest, dass alles im Dunkeln lag. Er stieg ab und trat ein. Das Feuer war schon lange bis auf die Glut heruntergebrannt.
„Lindsay.“ Auch wenn er wusste, dass es sinnlos war, konnte er nicht widerstehen, ihren Namen zu rufen. Die Stille, die auf sein Rufen antwortete, schien sich über ihn lustig zu machen.
Verwirrt drehte er sich um und wollte gerade wieder gehen, als er eine Gestalt entdeckte, die sich in einer Ecke der Hütte zusammenkauerte. Morgan entzündete eine Kerze an der Glut und hielt sie hoch. Er entdeckte Brock. Seine Augen waren vom Weinen gerötet.
„Brock!“ Morgan blieb fast das Herz stehen. „Was ist denn, Junge?“ Er ging zu ihm, kniete neben ihm nieder und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ist den anderen etwas
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