HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02
hielt sie an der Taille fest, und sie betraten den Saal, während sie sich immer noch über ihr kleines Spiel amüsierten.
Der Tag erschien Will als einer der längsten, die er je erlebt hatte. Ihm kam es vor, als hätte Gott, nur um ihn zu quälen, die Anzahl der Stunden verdoppelt.
Doch jetzt war endlich die Nacht angebrochen.
Die Frauen führten Olivia fort. Bei dem Blick, den sie ihm über die Schulter zuwarf, pulsierte das Blut schneller durch seine Adern. Lieber Gott, er war auch nur ein Mann – wie viel Versuchung konnte er ertragen? Doch wenn er jetzt wie ein Bräutigam, der die Hochzeitsnacht nicht erwarten konnte, aus dem Saal stürzte, würde ihm das gnadenlosen Spott einbringen.
Also tat er noch eine Weile so, als vertriebe er sich die Zeit, bis schließlich der Zeitpunkt kam, an dem er sich entschuldigen konnte. Da er seinen Hauptmann gewarnt und ihm gesagt hatte, dass er keine der rauen Späße dulden würde, die man sonst mit Neuvermählten trieb, musste er nur eine Menge schlüpfriger Andeutungen über sich ergehen lassen, als er die Halle verließ und die Treppe hinaufging.
Ein fröhlich knisterndes Feuer erhellte das Gemach. Olivia stand am Kamin. Sie trug ein loses Gewand in dunklem Rosa, dass sie mit den Händen hielt, als wäre es ihr zu groß und könnte jederzeit von ihren zierlichen Schultern heruntergleiten. Ein faszinierender Gedanke.
Sie blickte auf und lächelte, als er näher trat. Ihre Wärme hüllte ihn ein, und er blieb einen Augenblick stehen und sah sie nur an.
Will spürte, dass sein Körper sofort auf sie reagierte, doch er wusste, dass er sich in seiner Hochzeitsnacht zurückhalten musste. Es war die erste Liebesnacht für seine Frau, eine Nacht, in der er langsam vorgehen musste, in der er Rücksicht auf die Unerfahrenheit seiner Frau …
Sie trat zu ihm und küsste ihn hart und fordernd auf den Mund.
Für einige Sekunden vergaß er das Atmen. Dann nahm er sie in die Arme und erwiderte ihren Kuss. Unter seinen Händen fühlte er den leichten Stoff ihres Morgenrocks. Bethelda hatte ihr Bestes getan, um Olivia so zu kleiden, wie es einer Dame zustand. Die alte Frau hat ihre Sache gut gemacht, dachte Will, als er mit der Hand über den exquisiten Stoff strich. Er fühlte sich verführerisch an, und die leichte Art, mit der er sich bewegen ließ, verriet Will, dass Olivia nichts darunter trug.
Sie löste sich von Will und lächelte ihn an. Ihre zitternden Lippen verrieten allerdings ihre Unsicherheit. „Ich habe auf dich gewartet.“
„Hattest du Angst?“, fragte er.
„Nein. Ja. Es ist töricht. Ich fühle mich nie ganz wohl, wenn ich nicht bei dir bin.“
Er nahm ihr Gesicht in seine Hände. „Ich glaubte schon, ich würde dich nervös machen.“
Sie senkte die Lider. Um ihre Mundwinkel zuckte es. Will fühlte sich berührt von ihrer naiven Sinnlichkeit. „Ich bin nervös. Ein wenig. Ich habe so etwas noch nie getan.“
„Ich weiß, Liebste. Ich werde es dir leicht machen.“
Er strich ihr mit den Lippen übers Haar und atmete ihren Duft ein. Als sie auf seine Liebkosung reagierte und seinen Hals küsste, fragte er sich allerdings, ob er dieses Versprechen würde halten können.
„Ich weiß, dass es für dich nicht das erste Mal ist. Ich … ich meine, ich habe gehört … Du hast es zuvor schon gemacht.“
Er musste lächeln, als er an ihrem Ohrläppchen knabberte. „Ein oder zwei Mal.“
Olivia rang nach Atem, während er mit der Zunge über die empfindliche Stelle unter ihrem Ohr strich. „Ich sage jetzt lieber nichts mehr, bevor ich etwas noch Peinlicheres von mir gebe.“
„Es braucht keine Worte, Liebes.“ Wieder suchte er ihre Lippen und küsste sie. Olivia erwiderte seinen Kuss mit einem Heißhunger, der die ganze unterdrückte Leidenschaft der vergangenen Tage verriet.
Er umfasste ihre Brüste, zeichnete ihre Konturen nach und genoss ihre Weichheit.
„Komm“, flüsterte er, nahm sie bei der Hand und führte sie zum Bett. Während seine Lippen die ihren liebkosten, nestelte er ungeduldig an seinen Kleidern. Olivia versuchte scheu, ihm dabei zu helfen. Als er nur noch seine Unterhose trug, hielt er inne und überlegte, dass sie vielleicht doch etwas Zeit brauchen würde, um sich an dieses intime Beisammensein zu gewöhnen. Aber diese außergewöhnliche Frau überraschte ihn jetzt ebenso, wie sie ihn schon von Anfang an überrascht hatte. Sie ließ die Fingerspitzen über ihn gleiten und betrachtete ihn mit einem Ausdruck auf dem Gesicht,
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