Historical Weihnachtsband Band 4
und seit Tagen jede Gelegenheit nutzt, uns allein zu lassen? Ich würde schätzen: ‚Gratuliere!‘“
Claire lachte. „Wahrscheinlich hast du recht.“ Sie sah ihn an und hätte schwören können, dass eine dünne Schicht glitzernden Staubs in seinem Haar und auf seinen Schultern lag. Sie blinzelte mehrere Male, doch der Flimmer war immer noch da.
„Weißt du, sie hätten sich eine Menge Umstände erspart, wenn sie mir ganz einfach gesagt hätten, dass du der umwerfendste Mann auf Erden bist.“
Jetzt musste er lachen. „Sie wollten wohl keine falschen Hoffnungen in dir wecken.“
„Entweder das, oder sie unterschätzen den Grad meiner Oberflächlichkeit.“
„Du bist ein kleiner Frechdachs, Claire Halliday.“ Er lächelte sie amüsiert an, und sie erwiderte sein Lächeln glücklich, während sie ein erwartungsvoller Schauer überlief.
„Ich bin verrückt nach dir, musst du wissen. Nicht damit zu verwechseln, dass du mich wahnsinnig machst – was aber ebenfalls der Fall ist.“
„He!“, rief sie in gespielter Empörung und gab ihm einen kleinen Schubs.
„Warte, es kommt noch mehr.“
„Oh.“ Sie ließ sich von ihm auf den Schoß ziehen. „Das klingt vielversprechend.“
„Wo war ich noch? Ach ja.“ Er nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände.
„Deinetwegen bin ich glücklich darüber, meinen Job aufgegeben zu haben und wieder in England zu sein, und sogar darüber, mit den durchtriebenen, alten Knaben und Damen da unten verwandt zu sein.“ Seine Stimme wurde leiser, weicher. „Aber vor allem bin ich glücklich darüber, dass der liebe Gott den Mistelzweig erschaffen hat.“
„Was für ein Jammer. Hier oben gibt es keinen einzigen.“ Sie biss sich auf die Unterlippe und heftete den Blick fasziniert auf Rafes Mund.
„Wir könnten ja improvisieren.“ Eine solche Süße lag in seinem Kuss, dass sie ihre Lippen wie von Honigtau benetzt fühlte.
Als Rafe sich von ihr löste, war Claire atemlos und fühlte sich ein wenig schwindlig.
„Du bist ein tapferer Mann, Rafe Hutton. Und erstaunlich unverwüstlich. Du hast die Arzneimittel ebenso wie die Intrigen der Mayhews überstanden. Ich bin beeindruckt.“ Sie holte tief Luft und gab sich einen Ruck. „Und außerdem bin ich dabei, mich in dich zu verlieben.“
Als er nicht sofort antwortete, wollte sie ihre Bemerkung schon abschwächen, aber sie kam nicht mehr dazu. Rafe drückte sie an sich und gab ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Wahrscheinlich hätte er niemals aufgehört, wenn sie nicht irgendwann nach Luft hätten schnappen müssen.
„Heißt das, es freut dich?“, fragte sie keuchend.
„Ich bin in meinem ganzen Leben nicht glücklicher gewesen.“ Er lachte und küsste sie auf Wangen, Kinn, Lider und Nasenspitze. „Sag es noch einmal.“
„Ich liebe dich.“ Sie schmiegte sich an ihn, blickte dann aber erwartungsvoll zu ihm auf.
„Ich liebe dich auch, Claire Halliday.“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. „Du bist das unkonventionellste, unberechenbarste und begehrenswerteste Geschöpf, das ich jemals kennengelernt habe. Ich kann es kaum erwarten, dich zu meiner Frau zu machen.“
„Dann warte nicht länger“, sagte sie herausfordernd. Als er sie verblüfft ansah, fügte sie hinzu: „Du küsst wie ein Zauberer, also wende deine Zaubertricks an und lass meine Tugend ... verschwinden.“
„J...jetzt?“
„Es sei denn, du hast etwas anderes vor.“
Leidenschaftlich zog er sie an sich und küsste sie wild. Und auch Claire blieb nicht lange untätig, sondern löste seine Krawatte und öffnete schließlich den Hemdkragen. Rafe knöpfte ihr Jacke und Rock auf, während sie kleine Küsse auf seinen Hals drückte und die Hände unter das offene Hemd und über seine breite Brust gleiten ließ. Ihr wurde kaum bewusst, dass Rafe ihr die Bluse von den Schultern streifte und ihr Mieder enthüllte.
Heiß spürte sie seine Küsse auf ihrer nackten Haut, von der Rafe geschickt immer mehr entblößte. Schließlich lag sie in einem Wirrwarr halb entledigter Kleidung neben ihm, das sie verlockender aussehen ließ, als es völlige Nacktheit vermocht hätte. Schon nach kürzester Zeit landeten ihre Schuhe und Haarnadeln auf dem Boden und gleich daneben seine Hosenträger und Manschettenknöpfe. Rafe hielt einen Moment inne, um sich an Claires Anblick zu erfreuen.
„Du bist so unglaublich schön. Am liebsten würde ich ein Sonett auf dein Haar und deine strahlenden Augen verfassen. Nur bin ich leider kein
Weitere Kostenlose Bücher