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Hochzeit auf Sizilianisch

Hochzeit auf Sizilianisch

Titel: Hochzeit auf Sizilianisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Überzeugung bestärkte, dass es sich bei seiner Lebenserfahrung zu einem Großteil um Liebeserfahrung handelte.
    „Als Erstes wäre da meine Mutter", sagte er zu ihrer Überraschung. "Sie ist Mitte sechzig und legt sehr viel Wert auf Traditionen, selbst wenn sie sich insgeheim wünschen würde, dass ihr Leben etwas aufregender verlaufen wäre."
    Die respektvolle Art, mit der er über seine Mutter sprach, wollte so gar nicht zu Heathers Bild von ihm passen. Dafür erleichterte ihr seine Beschreibung die Auswahl bedeutend. "Das müsste zu ihr passen", erwiderte sie und reichte ihm ein Flakon mit einem frischen, gleichwohl dezenten Parfüm.
    "Ich verlasse mich ganz auf Ihr fachliches Urteil." Ohne den Duft zu prüfen, akzeptierte der Fremde Heathers Vorschlag. "Womit wir zu den wählerischeren Damen kommen", fuhr er fort. "Meiner Freundin Elena beispielsweise. Das Beste ist ihr gerade gut genug, und ihr Aussehen steht ihrem Anspruch in nichts nach. Darüber hinaus hat sie einen ausgeprägten Hang zur Extravaganz." Er warf Heather einen bedeutungsvollen Blick zu. "Wenn Sie verstehen, was ich meine."
    So unangenehm es ihr war, verstand Heather in jedem Detail, worauf der Fremde mit seiner Bemerkung anspielte. Vor allem aber verstand sie, dass sich eine Frau mit solchen Vorlieben, wie diese Elena sie offensichtlich hatte, von diesem Mann magisch angezogen fühlte. Denn auch wenn er nicht im klassischen Sinn schön war, drohte seine unvergleichliche Ausstrahlung selbst Heather...
    "Ich denke schon", erwiderte sie und zwang sich, den Gedanken zu verdrängen.
    „In diesem Fall würde ich Ihnen ‚Mittsommernacht' empfehlen. Der Duft ist neu auf dem Markt und scheint mir Ihrer Freundin am ehesten zu entsprechen."
    "Der Name entspricht ihr auf jeden Fall", bestätigte er mit erschreckender Offenheit, bevor er Heathers Handgelenk umfasste, auf das sie eine Probe aufgetragen hatte.
    Je näher er ihre Hand zu seinem Gesicht führte, desto mehr hatte sie das Gefühl, dass er mit seinen korrekten Umgangsformen etwas überspielte. Er kam ihr plötzlich wie ein Tiger vor dem Sprung vor.
    "Nun verstehe ich auch, warum man mir Sie so wärmstens empfohlen hat." Der rätselhafte Kunde war von Heathers Wahl sichtlich beeindruckt. "Genau diesen Duft hatte ich mir vorgestellt. Ich hoffe, Sie können mir etwas anderes anbieten als diese lächerlich kleinen Fläschchen."
    Heather glaubte, sich verhört zu haben. Selbstverständlich verkaufte sie auch größere Mengen, doch nach diesen wurde so gut wie nie nachgefragt.
    Schließlich handelte es sich um das teuerste Parfüm in ihrem Sortiment. Doch da sie am Umsatz beteiligt war, sollte es ihr nur recht sein, wenn der Kunde ein kleines Vermögen ausgeben wollte. Im dritten Stock des Gossways hatte sie ein wunderschönes Hochzeitskleid gesehen ...
    "Der nächste Fall ist nicht weniger delikat." Der Fremde riss Heather aus ihren Gedanken, bevor sie sich gänzlich gehen lassen und Träumen nachhängen konnte, die jeglicher Grundlage entbehrten - derzeit zumindest.
    "Minetta hat ein völlig anderes Naturell als Elena. Sie freut sich schon über die kleinsten Aufmerksamkeiten, und ihre Unbekümmertheit is t geradezu ansteckend."
    "Dann könnte das hier das Richtige sein", schlug Heather vor und trug eine Probe auf das andere Handgelenk auf. Wieder nahm der Fremde ihre Hand, und Heather empfand die Berührung so intensiv, dass sie drauf und dran war, ihren Arm zurückzuziehen.
    Einzig die Tatsache, dass der Mann sie nicht einmal ansah, bewahrte sie davor, sich bis über beide Ohren zu blamieren. Seine Berührung galt so wenig ihr wie seine Gedanken, die sicherlich der Frage nachhingen, ob der Duft zu der Frau passte, für die er bestimmt war.
    Trotzdem legte sich Heathers Beklommenheit erst, als der Fremde unvermittelt den Kopf hob und ihre Hand losließ.
    "Perfetto", sagte er und lächelte zufrieden. "Wie ich sehe, verstehen wir uns blendend."
    Seine Formulierung war nicht weniger provozierend als der Blick, mit dem er Heather musterte. "Es freut mich, wenn ich Ihren Geschmack getroffen habe, Signore", erwiderte sie verunsichert, um ihre Unbedachtheit im selben Moment zu bereuen.
    „Sprechen Sie etwa meine Muttersprache?" fragte der Mann, und sein Gesichtsausdruck verriet die Begeisterung, die ein einziges italienisches Wort in ihm ausgelöst hatte.
    Womit sich Heathers Vermutung bestätigt hatte, dass er ein Landsmann von Lorenzo war. "Nur ganz wenig", antwortete sie verlegen. "Und den

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