HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA
einleiten.â
âNein! Ich habe dich vor unserer Heirat gewarnt, dass ich mich für immer an dich binden würde und dasselbe von dir erwarte. Eine Scheidung wird es nicht gebenâ, erwiderte Marcus wütend.
Er würde Lucy nicht gehen lassen. Niemals. Sie gehörte ihm, und er liebte sie. Er liebte sie? Nein, das war nicht möglich. Vor Jahren hatte er sich geschworen, sich niemals zu verlieben. Aber es war, als würden die Gefühle, die er verdrängt und geleugnet hatte, deren Existenz er nicht hatte anerkennen wollen, ihn so unter Druck setzen, dass er sie einfach nicht mehr kontrollieren konnte.
Schmerz, Kummer, Eifersucht und die feste Absicht, Lucy niemals gehen zu lassen, kamen jetzt mit aller Macht zum Ausbruch und machten ihm die Liebe und die Bedürfnisse bewusst, gegen die er sich gewehrt hatte.
Er liebte Lucy!
Sein leidenschaftliches Nein weckte wilde Hoffnung und Freude in Lucy, bis ihr entsetzt einfiel, was seine Weigerung bedeutete. Mit so einer Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Ganz selbstverständlich war sie davon ausgegangen, dass er sie auffordern würde, ihre Sachen zu packen und zu verschwinden.
âNa schön, dann lass dich nicht von mir scheidenâ, erwiderte sie kühl. âAber du kannst mich nicht daran hindern, auszuziehen und getrennt von dir zu leben. Und genau das werde ich tun. Was mich anbelangt, ist unsere Ehe zu Ende.â
Marcus kämpfte gegen den Wunsch, irgendetwas kaputt zu schlagen. Weil in ihm etwas kaputtging. Sein Herz?
Seit ihrer Rückkehr aus den Flitterwochen wusste er, dass Lucy nicht glücklich war. Und er glaubte zu wissen, warum. Nur war er sich damals noch nicht über seine eigenen Gefühle im Klaren gewesen. Warum sollte er zulassen, dass Nick Blayne sie ihm wegnahm und ihr Leben ein zweites Mal ruinierte, wo sie doch mit ihm so viel besser dran war? Sie war zu sehr in ihren Exmann vernarrt, um das zu erkennen, aber eines Tages würde sie ihm dankbar sein für das, was er jetzt tat. Eines Tages würde sie ebenso deutlich wie er sehen, dass sie füreinander bestimmt waren. Marcus wollte ihr gut zureden, sie inständig bitten, bei ihm zu bleiben, doch die ungewohnt heftigen Gefühle rissen ihn mit sich. Brennende Eifersucht brach in einem Schwall bitterer wütender Worte aus ihm hervor.
âDenk ja nicht, ich wüsste nicht, worum es sich dreht, Lucy. Ich weià genau, was hinter meinem Rücken vorgeht.â
Marcus wusste Bescheid? Ihr Herz hämmerte wie verrückt. Das konnte nicht sein!
âEs ist Nick, stimmtâs?â Marcus hörte den leisen Laut des Erschreckens, der sie verriet. âIch habe euch auf dem Flughafen zusammen gesehen.â
Und er glaubteâ¦
âDas war ein Zufall!â Was sonst kann ich sagen, dachte Lucy. Zuerst hatte sie ihn so verstanden, dass er über Prêt a Party und Andrew Walker Bescheid wusste, aber jetzt wurde ihr klar, dass Marcus glaubte, sie wolle die Scheidung, weil sie Nick noch immer liebte. Und war es nicht sogar besser, wenn er das auch weiterhin glaubte? Andernfalls würde er vielleicht Verdacht schöpfen und anfangen, Fragen zu stellen, die sie nicht beantworten konnte.
âUnd zwar ein sehr unglücklicher, wie dein gesunder Menschenverstand dir sagen würde, wenn du ihn nur lassen würdestâ, sprach Marcus verbittert weiter. âDu hast doch wohl nicht vergessen, was Nick dir angetan hat?â
âDas ist jetzt etwas anderesâ, erwiderte Lucy. Wie wahr. âEr hat sich verändert.â Völlig unwahr.
âUnd hast du dich auch verändert? Bist du sicher, dass du weiÃt, was du willst? In meinem Bett wolltest du michâ¦â
âNein! Das dachte ich, aber ich wollte dich nicht. Nicht wirklich.â
Doch, jetzt und immer. Nur dich und immer dich, Marcus. Das bringt mich um. Ich kann es nicht ertragen. Ich liebe dich so sehr.
âIch werde dir beweisen, dass du lügst.â Marcus konnte selbst kaum glauben, was er sagte und tat. Völlig verrückt vor Liebe, war er komplett auÃer Kontrolle.
Bevor Lucy ihn stoppen konnte, zog er sie an sich und küsste sie rasend vor Wut auf den Mund.
Wie gelähmt vor Verzweiflung spürte Lucy, wie Marcus an ihren Sachen zerrte, sie hörte Stoff reiÃen, dann packte Marcus sie an den nackten Armen.
âWarst du seit unserer Heirat mit ihm im Bett, Lucy?â
Zumindest auf die Frage konnte sie ehrlich
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